Hamburg. Johann Bardowicks scheidet aus TV-Show aus. Warum dem 25-Jährigen aus Neuengamme sein letzter Auftritt besonders viel bedeutet.

Es war eine aufregende Reise, die Johann Bardowicks in den vergangenen Monaten erlebt hat. Doch die ist nun vorbei: Der 25-Jährige aus Neuengamme ist am Freitagabend in der dritten Runde von „The Voice of Germany“ ausgeschieden. Bei den Teamfights konnte er die unabhängigen Zuschauerinnen und Zuschauer im Studio, die per Voting über das Weiterkommen oder Ausscheiden der Talente entschieden haben, nicht von sich überzeugen.

Sängerin Kimmy June aus dem Team von Ronan Keating, die der Vierländer herausgefordert hatte, bekam in dem Duell mehr Stimmen und durfte auf dem „Hot Seat“ sitzen bleiben. „Das größte Gut, was wir haben, ist die Demokratie und wenn das so entschieden wird, dann ist das so“, stellt Johann Bardowicks fest, der völlig ohne Groll auf sein Ausscheiden in der TV-Show reagiert.

„The Voice of Germany“: Abenteuer endet für Johann Bardowicks ganz emotional

Die erste Zeile seines Songs „Fix You“ von Coldplay fasse seinen Auftritt ganz gut zusammen: „When you try your best, but you don‘t succeed“ (Wenn du dein Bestes gibst, aber keinen Erfolg hast). „Ich habe mein Bestes gegeben und es hat nicht funktioniert“, stellt der 25-Jährige fest. Er sei trotzdem unfassbar zufrieden. Denn der Auftritt wurde genauso emotional im TV ausgestrahlt, wie er ihn in Erinnerung hatte. Auch wenn er in den ersten beiden Runden jeweils mit einem Musicalsong Erfolg hatte, sei er froh, dass es in der dritten Runde nicht erneut ein Lied aus dem Genre wurde. „Ich bin zu Hause in Popballaden“, stellt Johann Bardowicks fest, der im Nachhinein keinesfalls mit der Songauswahl hadert.

Konnten in der zweiten Runde beide ihren Coach überzeugen: Johann Bardowicks  (r.) mit Battle-Partner Elias Biechele.
Konnten in der zweiten Runde beide ihren Coach überzeugen: Johann Bardowicks (r.) mit Battle-Partner Elias Biechele. © Bergedorf | ProSieben/SAT.1/André Kowalski

„Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“, sagt der Neuengammer. Trotz des Ausscheidens sei dieser Auftritt sogar der gewesen, der ihm am meisten bedeutet – und sehr emotional war. „Ich habe bei dem Auftritt das erste Mal wahrgenommen, dass ich auf dieser Bühne stehe“, sagt der Vierländer. Am Ende des Songs habe er sich zu seiner Familie gedreht, die im Publikum saß und nur noch für sie gesungen. Das wäre bei seinen ersten beiden Auftritten gar nicht möglich gewesen, sagt er, weil er da viel zu sehr „auf Autopilot“ gewesen sei. Aber diesmal war das anders. Viel persönlicher, viel schöner, so der 25-Jährige.

Auch Sänger Ronan Keating wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel

Und die Emotionen erreichten auch die Jury: Mit seinem Gesang rührte er nicht nur den eigenen Coach Giovanni Zarrella. Auch Sänger Ronan Keating, der aufgrund seiner teilweise harten Entscheidungen im Verlauf der Show schon als „strengster Coach aller Zeiten“ verschrien war, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ich hätte nichts ändern wollen, es hat sich einfach richtig angefühlt“, stellt Johann Bardowicks fest.

Allerdings seien die ersten zehn Sekunden schon wackelig gewesen, bevor er richtig in den Song reinkam, resümiert Johann, der in Absprache mit der Produktion den ersten Teil des Songs am Piano saß, bevor er zur Bridge von den Tasten aufstand und den Rest des Liedes im Stehen performte. Das Gefühl vor dem Auftritt in den „Teamfights“ sei nicht mit dem aus den beiden Runden zuvor vergleichbar gewesen. Denn während sich die Kandidaten in den „Blind Auditions“ und „Battles“ voll auf ihren Auftritt konzentrieren konnten und in etwa wussten, wann es auf die Bühne geht, konnte es den Teamfights jederzeit so weit sein.

Teamfights waren eine harte Probe für das Nervenkostüm

Zwischen der Entscheidung, welches Talent ein Coach aus seinem Team für den nächsten Teamfight auswählt und dem Auftritt selbst hätten nur wenige Minuten gelegen, verrät Johann Bardowicks. „Man hatte permanent das Gefühl, als ob man direkt vor dem Auftritt steht“, sagt der Vierländer. Dadurch habe man ziemlich unter Strom gestanden, musste stets zu 100 Prozent abrufbereit sein und konnte sich nie entspannen.

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Bis zu seinem Auftritt musste sich der Neuengammer lange gedulden, denn erst als vorletztes Talent schickte Giovanni Zarrella ihn in der dritten Teamfights-Show auf die Bühne. Vorher erlebte er Backtage zahlreiche Auftritte anderer Talente mit, inklusive das Ausscheiden seiner engsten Vertrauten. Das sei schon stressig gewesen und habe unfassbaren Druck ausgeübt. „In dem einen Moment weint man mit den ausgeschiedenen Talenten und muss sich im nächsten Moment wieder auf seinen Auftritt konzentrieren und vor der Kamera funktionieren. Ich würde lügen, wenn das spurlos an mir vorübergegangen wäre“, sagt Johann Bardowicks, der die Teamfights und sowieso die ganze Zeit bei „The Voice of Germany“ trotzdem in unfassbar guter Erinnerung behält.

Johann hat schon einen Tipp, welches Talent ins Finale einziehen wird

Auch wenn er unmittelbar nach der Aufzeichnung, die nun schon einige Zeit zurückliegt, traurig über das Ausscheiden gewesen sei, habe er das mittlerweile abgehakt. Er freut sich für die Talente, die nach wie vor im Rennen um den Gewinn sind, und wird die nächsten beiden Runden selbstverständlich weiter verfolgen. Beim Finale wird er sogar live in Berlin mit dabei sein und gemeinsam mit Alex Seeger, der als Talent ebenfalls Hamburg in der Show vertreten hat, in die Hauptstadt reisen.

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„Das Hotel ist schon gebucht“, verrät Johann Bardowicks. Er freut sich darauf, dort viele Leute wiederzusehen und das Thema „The Voice“ abzuschließen: „Das wird richtig cool. Das erste Mal im Publikum zu sitzen und die Auftritte auf der Bühne zu beobachten.“ Er ist gespannt, wen er im Finale am 8. Dezember (20.15 Uhr auf Sat.1) auf der Bühne sehen wird und wagt einen Tipp: In jedem Fall sieht er Sängerin Malou Lovis Kreyelkamp aus dem Team „Toll“ von Bill und Tom Kaulitz im Finale. „Ich bin gespannt, ob meine Vorhersage aufgeht“, sagt Johann. Das Halbfinale wird am Freitag, 1. Dezember, 20.15 Uhr, live auf Sat.1 zu sehen sein.

Ist auf dem Gokarthof zu Hause: Johann Bardowicks vor seinem Elternhaus am Neuengammer Hausdeich.
Ist auf dem Gokarthof zu Hause: Johann Bardowicks vor seinem Elternhaus am Neuengammer Hausdeich. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Musikalisch geht es für den Vierländer selbstverständlich weiter. Durch seine Teilnahme an der TV-Show hätten sich bereits ein paar Auftritte als Hochzeitssänger ergeben, meint der 25-Jährige. Derzeit arbeitet er mit einem guten Freund im Rahmen einer Bachelor-Arbeit an einem Studioprojekt, bei dem eine kleine EP mit drei, vier selbstgeschriebenen Songs aufgenommen wird. Und auch darüber hinaus hofft Johann, mit seiner eigenen Musik noch weiter durchstarten zu können und ist optimistisch: „Da kommt bestimmt noch was.“

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