Lohbrügge. Der Sechsjährige steht mit seiner Mutter an einer Bushaltestelle, als er vom E-Roller erfasst wird. Er erleidet eine Kopfverletzung.

Ein sechsjähriger Junge ist am Mittwoch in Lohbrügge bei einem Zusammenstoß mit einem E-Scooter schwer verletzt worden. Das Kind musste mit einer Kopfplatzwunde und Prellungen an den Beinen in ein Krankenhaus gebracht werden. Ob es stationär zur Beobachtung aufgenommen wurde, konnte die Polizei nicht mitteilen.

Der Unfall ereignete sich laut Polizei um 15.30 Uhr an der Alten Holstenstraße bei der Eisenbahnunterführung. Der Junge habe dort mit seiner Mutter an einer Bushaltestelle gestanden und gewartet, als sich zwei 20 Jahre alte E-Scooter-Fahrerinnen auf dem Gehweg näherten. Die Rollerfahrerinnen sollen noch geklingelt haben – doch zu spät: Ein Scooter erfasste das Kind, das daraufhin stürzte und sich verletzte. Über Verletzungen der beiden 20-Jährigen oder der Mutter ist der Polizei nichts bekannt.

E-Scooterfahrerinnen erfassen Kind: Nun drohen zwei Verfahren

Die junge Unfallfahrerin muss nun mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie einem Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr rechnen. Denn das Fahren mit Elektrorollern ist auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen verboten. Die bis zu 20 Kilometer pro Stunde schnellen E-Scooter müssen auf Radwegen, Radfahrstreifen oder Fahrradstraßen gefahren werden. Nur wenn es diese nicht gibt, dürfen auch Straßen genutzt werden.

Immer wieder bleibt es nicht beim simplen Ärger, wenn sich die oft sehr jungen Scooternutzer nicht an die Regeln halten und teils auch in falscher Richtung über die Geh- und Radwege fahren. Es kracht auch immer häufiger: 2022 ereigneten sich in Hamburg laut Verkehrsstatistik 858 Unfälle mit den „Elektrokleinstfahrzeugen“ – ein sprunghafter Anstieg nach 222 Unfällen im Jahr 2020 und 608 Unfällen in 2021. Auch immer mehr Scooter-Fahrer selbst werden bei Zusammenstößen verletzt, einige von ihnen sogar schwer. Zuletzt waren es 558 in 2022, im Jahr davor 369 Verletzte.