Hamburg. Aktion „Kultur im Koffer“ kommt zur Bergedorfer Zeitung. Im Fokus: eine Tradition, die Männer misstrauisch beäugten.
Wie schreibt man japanische Haikus? Was dachte Astrid Lindgren über das Alter? Wie entstehen bunte Quilts aus Stoffresten? Fragen, die das Projekt „Kultur im Koffer“ der Kirchenkreise Hamburg-Ost und Hamburg-West beantworten will. Das Konzept: Ehrenamtliche packen einen Koffer voll mit Erinnerungsstücken, Bildern, CDs oder Landkarten zu einem Thema, das ihnen am Herzen liegt. Ganz mobil bringen sie ihre Geschichten dann zu einem vereinbarten Termin den Menschen vor Ort. Kulturbotschafter Hajo Witter kommt am Donnerstag, 12. Oktober, in die Redaktionsräume der Bergedorfer Zeitung (Chrysanderstraße 1).
Kirchliches Projekt „Kultur im Koffer“ erstmals in der Redaktion der Bergedorfer Zeitung
Witter taucht ab 15 Uhr in die faszinierende Geschichte des Kaffeekränzchens ein. Lange Zeit war der Plausch bei Kaffee und Kuchen ein fester Bestandteil der deutschen Alltagskultur. Meist trafen sich Frauen in vertrauter Runde. Laut Witter wurden die Runden nicht nur oft belächelt, sondern auch misstrauisch von den Männern beäugt. Schließlich kamen beim Kaffeekränzchen auch heikle Themen aus dem Familienleben und der Ehe auf den Tisch. Für Witter ist das gemeinsame Kaffeetrinken daher mit der Emanzipation von Frauen aller Gesellschaftsschichten verbunden.
Für Kaffee, Kekse und Wasser ist zu diesem Anlass gesorgt. Wer ein Kaffeeservice zu Hause hat, kann das Geschirr gern mitbringen und seine Erinnerungen teilen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldungen bis Mittwoch, 11. Oktober, per E-Mail an aktionen@bergedorfer-zeitung.de oder unter der Telefonnummer 040/725 66 104 wird gebeten.
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„Kultur im Koffer“ wurde von der Fachstelle „Leben im Alter“ des Kirchenkreises Hamburg-Ost gemeinsam mit dem Seniorenwerk Hamburg und der Fachstelle „Älter werden“ des Kirchenkreises Hamburg-West entwickelt. Auch Menschen, die weniger mobil sind, sollten mit Kulturangeboten versorgt werden. Die Ehrenamtlichen sind Experten auf ihrem Fachgebiet und teilen mit Leidenschaft ihr Wissen. Auf Anfrage kommen sie mit ihren vollbepackten Koffern in Wohnheime, Kirchenkreise oder Nachbarschaftstreffs. Auch Hausbesuche werden möglich gemacht. Eine Übersicht über die verfügbaren Themen gibt es online.