Bergedorf. Kultur- & Geschichtskontor lädt immer donnerstags für drei Stunden ins „Plietsch“: kostenlose Entdeckungsreisen in die Vergangenheit.

Im Sandkasten Ausgrabungen machen, puzzeln und malen und sich verrückt verkleiden – das klingt nach einem gelungenen Nachmittag für viele Kinder und nicht nach einem eher trockenen Museumsbesuch: In der neuen Ausstellung „Bergedorf für Kinder“ des Kultur- & Geschichtskontors ist das jetzt alles möglich. Im Obergeschoss des frisch eröffneten „Plietsch“ will Museumspädagogin Johanna Salzbrunner den Nachwuchs spielerisch an die Bergedorfs ebenso wechselvolle wie spannende Geschichte heranführen.

„In vielen Museen gilt: Bloß nichts anfassen und immer schön ruhig sein. Das schreckt viele Familien ab und sorgt für einen eingeschränkten Zugang zu Kultur und Geschichte. Wir versuchen das anders zu machen, gerade weil es in Bergedorf so viele junge Familien gibt. Bei uns darf alles angefasst werden“, sagt Johanna Salzbrunner. Sie lädt für diesen Donnerstag, 28. September, und die beiden folgenden Donnerstage von 14 bis 17 Uhr zum spannenden Spielnachmittag mit kostenloser Betreuung ins Obergeschoss des „Plietsch“ am Sachsentor 23/Ecke Bergedorfer Markt.

Kinderprogramm im „Plietsch“ mit Goldsuche und Wappen-Malen

„Am besten kommt das Wappen-Malen und die Fehlersuche auf der historischen Freese-Karte von 1593 an“, sagt die Museumspädagogin. Dabei können die Kinder ihre eigenen mittelalterlichen Wappen entwerfen – oder eben den Merkwürdigkeiten auf die Spur gehen, die Hans Freese vor 430 Jahren in seine sagenhafte Bergedorf-Karte einbaute. Sie gilt als älteste erhaltene Abbildung der damals schon eigenständigen Stadt.

Blick in die Ausstellung „Bergedorf für Kinder“, die Themen für alle Altersklassen bietet: Natürlich gibt es auch eine Krabbel-Decke, auf der sich die ganz Kleinen austoben können.
Blick in die Ausstellung „Bergedorf für Kinder“, die Themen für alle Altersklassen bietet: Natürlich gibt es auch eine Krabbel-Decke, auf der sich die ganz Kleinen austoben können. © Luis Bolte | Luis Bolte

Ebenfalls sehr beliebt ist auch die Sandkiste für junge Nachwuchsarchäologen: Im Sand versteckt sind Goldmünzen, die mit kleinen Schaufeln ausgegraben werden. Wer Glück hat, erwischt sogar eine essbare Münze aus Schokolade.

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Wichtig ist Salzbrunner vor allem der Spaß bei der Ausstellung: „Es besteht kein Lernzwang. Im Gegenteil: Die Kinder können sich mithilfe unserer Kostümkiste auch einfach nur verkleiden, ohne sich mit der Geschichte der Gewänder zu befassen.“ Trotzdem gibt es viel zu lernen: An den Wänden hängen Plakate mit kinderfreundlich geschriebenen Texten über Bergedorfs überall greifbare Vergangenheit.

Und wer nach der Ausstellung noch mehr wissen will über die Historie der uralten Stadt, kann sich mit einem Fragebogen bewaffnet zur Geschichts-Rallye durch Bergedorf begeben. Auch dieses Rüstzeug ist ab sofort bei den Historikern im „Plietsch“ zu haben.