Bergedorf. Beim Schützenfest zum 175. Bestehen wurden die neuen Majestäten gekürt. Wer den Bergedorfer „Thron“ besteigen darf.
Zahlreiche Schaulustige kamen am Sonntag in die Bergedorfer Innenstadt, um beim Festumzug der Bergedorfer Schützen dabei zu sein: Die lautstarke und farbenfrohe Parade wurde von drei Spielmannszügen und 18 Schützenvereinen aus der Umgebung angeführt und führte vom Rathaus zum Frascatiplatz. Denn dort wurde nicht nur das Oktoberfest, sondern gleichzeitig auch das Schützenfest gefeiert – mitsamt Proklamation des neuen Königs der Bergedorfer Schützengesellschaft, die in diesem Jahr ihr 175-jähriges Vereinsbestehen feiert.
Nach dem Königsfrühstück zum Empfang der noch amtierenden Majestäten Schützenkönigin Sonja Opitz und ihres Adjutanten Mario Cviacovic hatte sich die Schützengesellschaft für den großen Festumzug formiert. Amtsinhaberin Sonja Opitz resümierte, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht: „Der Verein war wie eine Familie für mich. Ich habe die Zeit sehr genossen.“
Die Bergedorfer Schützengesellschaft hat einen neuen König
Im Oktoberfest-Zelt wurde es dann gegen 16 Uhr spannend, denn bis zum Schluss hatte die BSG geheimgehalten, wer in diesem Jahr den „Thron“ als neuer Schützenkönig besteigen darf. Ihr 1. Vorsitzender Matthias Opitz, der seit 2022 das Amt bekleidet, verkündete dann in einer feierlichen Proklamation den Namen des neuen Schützenkönigs: Guido Schöpfer wird das Amt für ein Jahr bekleiden. Als Gefolge stehen ihm zur Seite: Adjutant Björn Sommer (49) und Jugendschützenkönig Jayson Saisombat (16).
Guido Schöpfer zeigte sich überrascht von der Auszeichnung: Der pensionierte Feuerwehrmann hat das Amt nach eigener Aussage gar nicht angestrebt, „aber jetzt freue ich mich auf die Zeit und mache das Beste daraus!“, sagte der 60-Jährige.
Die Schützen wollen ihre Jugendarbeit modernisieren
Die Bergedorfer Schützengesellschaft ist entweder im Februar oder April 1848 entstanden, genau lässt sich das nicht mehr zurückverfolgen. Entwickelt hat er sich aus einer Bürgerwehr und hatte seitdem konstant um die 200 Mitglieder – aktuell etwa 180 Männer und Frauen im Alter zwischen zwölf und 87 Jahren. Der Verein hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Landesmeister und Deutsche Meister im Sportschießen hervorgebracht.
„Besonders stolz sind wir darauf, dass bei uns die Kameradschaft, die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt immer großgeschrieben wurden“, sagt der 1. Vorsitzende Matthias Opitz. Der Schießsport kommt aus eine langen Tradition. Neben der Einzelleistung des Schießens mit Feuerwaffen oder Pfeil und Bogen, geht es auch um den Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung.
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„Für die Zukunft des Vereins wünschen wir uns unter anderem, dass die Zahl der Mitglieder weiterwächst, aber auch, dass zum Beispiel aus der Jugendmannschaft viele ehrgeizige Athletinnen und Athleten hervorgehen, die uns bei den Olympischen Spielen repräsentieren“, sagte Matthias Opitz. Um noch mehr junge Menschen anzuziehen, will der Verein zudem seine Internet- und Social-Media-Präsenz weiter modernisieren.