Lohbrügge. Landesbetrieb reagiert: „Beauftrage Firma hat Pflege und Bewässerung vernachlässigt.“ Zunächst werden neun Bäume nachgepflanzt.

Es naht Hilfe für Lohbrügges absterbende Allee – auch wenn die für etliche der jungen Bäume zu spät kommen dürfte. „Die mit dem Pflanzen beauftragte Fachfirma war für das Bewässern der Bäume zuständig. Diesem Teil ihres Auftrags ist sie nicht vollumfänglich nachgekommen. Das wird sie nach intensiven Gesprächen jetzt aber nachholen“, schreibt der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion.

Der heiße Frühsommer im Mai und Juni dieses Jahres hatte die 2022 angepflanzten Bäume vor den Augen der Lohbrügger vertrocknen lassen. Dabei sollten die durchweg klimaresistenten Arten den neu geschaffenen grünen Mittelstreifen zur Allee machen. Schließlich war die einst vierspurige Hauptstraße zwischen der neuen Polizeiwache am Sander Damm und dem Doppelkreisel am Ende der Habermannstraße seit 2020 von vier auf zwei Fahrspuren plus komfortablem Radstreifen und viel Grün zurückgebaut worden.

Landesbetrieb Straßen: Überwiegend klimaresistente Straßenbäume gepflanzt

„Die Firma war beauftragt, die Entwicklungspflege für drei Jahre zu übernehmen“, schreibt LSBG-Sprecherin Edda Teneyken und listet detailliert auf: „Es wurden insgesamt 112 Bäume gepflanzt, das sind sogar neun mehr als ursprünglich geplant. Von den elf unterschiedlichen Arten, wie Hopfenbuche, Zerr-Eiche und Amberbaum, stehen acht auf der Liste der klimaangepassten Straßenbäume.“

Sterbende Bäume gibt es nicht nur auf dem Mittelstreifen: Auch auf den Seitenflächen des neugestalteten Straßenzugs sind Jungbäume vertrocknet, hier Am Beckerkamp, kurz vor der Tankstelle.
Sterbende Bäume gibt es nicht nur auf dem Mittelstreifen: Auch auf den Seitenflächen des neugestalteten Straßenzugs sind Jungbäume vertrocknet, hier Am Beckerkamp, kurz vor der Tankstelle. © BGZ | Ulf-Peter Busse

Eine Bestandsaufnahme des LSBG hatte kurz vor den Sommerferien den katastrophalen Zustand der jungen Allee aktenkundig gemacht: „Neun Bäume sind abgestorben, weitere elf stark geschädigt und von den restlichen 92 weist die Hälfte auch schon leichte Mängel aus“, schreibt Edda Teneyken und ergänzt: „Auch klimaresistente Baumarten brauchen in der Anfangsphase ausreichend Wasser, um optimal anzuwachsen.“

Bewässerungssäcke hätten alle zwei Wochen befüllt werden müssen

Es hätte laut LSBG genügt, die an jedem Baum angebrachten Bewässerungssäcke von April bis Oktober alle eineinhalb bis zwei Wochen mit Wasser zu füllen. Ob das zu selten oder – wie Lohbrügger Augenzeugen vermuten – nie passierte, will Teneyken nicht bewerten. Das Ergebnis sei jedoch klar: „Die neun abgestorbenen Bäume werden im Zuge der Gewährleistung ersetzt.“

Dem Eindruck, es seien bereits etliche tote Bäume ohne Nachpflanzung entfernt worden, widerspricht der LSBG. Die auffälligen Lücken, die sich vor allem in der langgezogene Kurve der Habermannstraße auf dem grünen Mittelstreifen auftun, hätten andere Gründe: „Gerade hier konnten überwiegend keine Baumstandorte realisiert werden, weil hier entweder zu wenig Wurzelraum vorhanden ist oder sich Leitungen im Wurzelraum befinden.“

Gar nicht vom Lohbrügger Baumsterben betroffen seien die erst im Dezember 2022 gepflanzten Exemplare im Bereich der beiden Kreisverkehre auf dem Binnenfeldredder am Ende der Habermannstraße: „Ihnen droht dieses Schicksal nicht“, ist sich Edda Teneyken nach dem Gespräch mit der auch für diesen Teil zuständigen Firma sicher.