Lohbrügge. Zeugen sehen, wie der dreijährige Junge in Lohbrügge aus dem vierten Stock fällt. Notarzt seilt sich aus Hubschrauber ab.

Dramatischer Rettungseinsatz am Sonntagabend (13. August) im Brüdtweg in Lohbrügge. Gegen 17.40 Uhr stürzte dort ein Dreijähriger aus dem vierten Stock eines Mehrfamilienhauses. Mit Verdacht auf lebensgefährliche Verletzungen wurde er ins Universitätsklinikum Eppendorf geflogen.

Zeugen hatten die Retter alarmiert. Laut Polizei hatten sie gesehen, wie der Junge im vierten Stock auf eine Fensterbank geklettert war. Kurz darauf stürzte der Dreijährige in die Tiefe, landete offenbar auf einem Vorsprung.

Polizei wird womöglich wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ermitteln

Weil ein Notarzt trotz der nahe gelegenen Bergedorfer Feuer- und Rettungswache nicht so schnell verfügbar war, machte sich der Rettungshubschrauber Christoph Hansa auf den Weg. Im schmalen Brüdtweg konnte der Hubschrauber jedoch nicht landen, sodass sich der Notarzt kurzerhand mit der neuen Rettungswinde abseilen ließ. Der Hubschrauber landete auf dem Lohbrügger Markt, brachte das Kind von dort ins UKE.

Aus dem Universitätsklinikum gab es später sehr gute Nachrichten: Der Junge hatte offenbar einen fleißigen Schutzengel: Er hatte sich „nur“ das Bein gebrochen. Die Kopfverletzungen waren hingegen nur leicht. Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht. Die Mutter des Dreijährigen wird sich nun erklären müssen: Sie soll zu Hause gewesen sein, als das Unglück geschah. Die Polizei wird womöglich wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ermitteln.

Immer wieder kommt es vor, dass Kinder aus offenen Fenstern stürzen, auch in Hamburg. Erst im Juli war in Harburg ein Sechsjähriger nach einem Sturz aus dem dritten Obergeschoss gestorben, vor den Augen mehrerer Zeugen.