Neuallermöhe. Polizei erreicht mysteriöser Notruf aus Neuallermöhe. Dann beginnt die Suche zwischen den Stationen Bergedorf und Mittlerer Landweg.
Diese Mutprobe war lebensgefährlich: Am Sonnabend um kurz nach 15 Uhr erreichte die Polizei ein Notruf aus Neuallermöhe. Per Handy meldete der Anrufer, dass sich ein Jugendlicher auf dem Bahndamm der Trasse Hamburg-Berlin zwischen den Gleisen befand. Wo genau verriet der Zeuge nicht – bevor es dazu kam, fiel ihm offenbar sein Handy zu Boden. Und anschließend war er für Rückrufe der Polizei nicht mehr erreichbar.
Also schwärmten insgesamt sechs Streifenwagen aus, um die Bahnstrecke auf der kompletten Länge zwischen den Stationen Bergedorf und Mittlerer Landweg zu kontrollieren. Zudem stoppte die S-Bahn-Zentrale den Zugverkehr einschließlich der Fernbahnen auf dem fast zehn Kilometer langen Streckenabschnitt. Ab 15.24 Uhr stand hier alles still. Die Züge stauten sich beiderseits der Sperrung.
Suche führt die Polizei auf Wanderweg zwischen Neuallermöhe und dem Bahndamm
Inzwischen war die Suche der Polizei erfolgreich gewesen – per Handy-Ortung konnte zumindest der Anrufer ausfindig gemacht werden: Die Einsatzkräfte fanden ihn auf dem Wanderweg am äußersten nordwestlichen Zipfel von Neuallermöhe, dort wo der Walter-Rudolphi-Weg und der Felix-Jud-Ring in einer scharfen Kurve aufeinandertreffen.
Von hier war es auch nicht mehr weit zum jungen Mann auf den Gleisen. Die Polizei fand ihn unverletzt: Weder war er von einem Zug erfasst worden, noch an die Stromschienen der S-Bahn geraten. Dennoch wurde er sicherheitshalber per Rettungswagen zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht davon aus, dass der Anrufer ihm das Leben gerettet hat. Sie geht von einer Mutprobe aus.
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Bei dem Jugendlichen auf den Gleisen handelt es sich um einen 15-Jährigen aus Neuallermöhe. Er wurde nach der Untersuchung im Krankenhaus an seine Eltern übergeben. Der Bahnverkehr konnte bereits nach knapp 20 Minuten um 15.41 Uhr sowohl für die Fern- als auch die S-Bahn wieder freigegeben werden.