Bergedorf. Noch wird an der Bergedorfer Straße 142 für den alten Mieter geworben. Doch die 1000 Quadratmeter sollen künftig anders genutzt werden..

Auch mehr als acht Monate nach dem Auszug erinnern die Schriftzüge im ersten Stockwerk des Hauses an der Bergedorfer Straße 142 an drei Jahrzehnte eines besonderen Fitnessstudios. Doch die Tage des Vital Fitness Ladies sind seit dem 23. Dezember 2022 definitiv vorbei. Zwar ist die Fläche komplett ausgeräumt, die Außenwerbung hängt aber noch. Dafür gibt es aber zumindest beim Gebäudeverwalter eine Idee für die Nachnutzung

Wie es von Vermieter Glunz Immobilien in Sachen des sehr prägnanten Hauses in der Bergedorfer City heißt, wird es definitiv keinen Nachfolger aus dem Fitness- und Freizeitsegment in den ehemaligen Studioräumen geben. Dafür wird aber das Vorhaben konkreter, die zur Verfügung stehenden 1000 Quadratmetern zu mehreren Wohnungen umbauen zu lassen. Das sei schon in Planung, aber laut Glunz „noch nicht spruchreif“, was weitere Details beispielsweise wie Wohnungsanzahl und -größen angehe, weil es bisher noch kein „Go“ des Bergedorfer Bauamts gebe und außerdem noch mit eventuellen Förderbanken verhandelt werde. Es gebe aber dem ersten Vernehmen nach, so heißt es bei Glunz, „positives Feedback“ aus dem Bauamt.

Wohnungen anstelle Fitnessstudio: Es fand sich kein Nachnutzer aus dem Freizeitbereich

„Wir wünschen uns dort noch stärker in unserem Kerngeschäft aktiv zu werden, und das ist ja nun einmal die Vermietung von Wohnungen“, so ein Sprecher der Immobiliengesellschaft. Dafür müssen aber auch weitere bauliche Schwachpunkte beseitigt werden. Dem Chef des ehemaligen Vital, Ralf Dembowski war unter anderem deswegen gekündigt worden, weil der Fitness-Unternehmer abgelehnt hatte, sein ausschließlich für Sportlerinnen konzipiertes Studio dauerhaft über mehrere Monate für die Zeit einer Dachsanierung zu schließen. Dembowski beklagte zwischen 2020 bis zum Studioende 21 Wasserschäden, wollte aber nicht riskieren, durch Dauerschließung Kundinnen zu verlieren.

Ein Argument, weswegen sich möglicherweise keine Interessenten für die zentrale 1000-Quadratmeter-Fläche begeistern konnten, mag auch in den zu sanierenden Stellplätzen hinter dem Glunz-Gebäude liegen, die für Fitnessstudio-Besucher am Ende nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Dies sei auch ein weiterer Streitpunkt mit Ex-Vital-Chef Dembowski gewesen. Wann jedoch seine alten „Vital“-Schriftzüge verschwinden werden, bleibt vorerst unklar.