Hamburg. Sportverein will Kinder aus finanziell schwachen Familien unterstützen. Wer mit zelten möchte, sollte sich schnell anmelden.
Das 1952 gegründete Zeltlager in Behrensdorf hat längst Kult-Status: Knapp 600 Buchungen liegen dem Sportverein TSG schon vor, die in diesen Sommerferien mit an die Ostsee wollen. Vom 12. Juli an können 250 Acht- bis 15-Jährige dort zeitgleich eine herrlich freie Zeit am Strand verbringen – angeleitet durch insgesamt 150 ehrenamtliche Betreuer, die sich mit der Aufsichtspflicht und Haftungsfragen auskennen, vor allem aber mit Ballspielen, Stockbroten und lustigen Geschichten am Lagerfeuer.
Wer dabei sein will, zahlt 205 Euro pro Woche (als TSG-Mitglied) oder 237 Euro (also Gast). Familien, die sich das finanziell nicht leisten können, sind Dank einer Förderung durch die Hamburger Sportjugend günstiger dabei – mit 30 Euro pro Woche oder 50 Euro. „Wir haben immer sehr gemischte Gruppen, was das Elternhaus und die Heimatsprache betrifft“, betont Zeltlager-Leiter Tobias Münster (44), der sich freut, wenn sich bald weitere 100 Kinder anmelden können – Dank einer Idee des Ehrenvorsitzenden Ulrich Hafenstein.
TSG Bergedorf ermöglicht kostenfreie Zeltlagerwoche – mit einer Bedingung
„Uns geht es gut, wir haben genug“, sagte dieser seinen Freunden zu seinem 75. Geburtstag und bat um Spenden für das Zeltlager. Tatsächlich gut 4000 Euro kamen zusammen, die nun in eine Stiftung einfließen können: „Sie soll für Bergedorfer Kinder sein, deren Eltern es finanziell nicht so gut geht“, sagt Uli Hafenstein, der – auch Dank der Zinsen – dann jährlich 100 Kindern jeweils eine Woche Ferien an der Ostsee schenken will. Unter einer Bedingung:
„Die Eltern müssen ihren Kindern pro Woche 15 Euro Taschengeld mitgeben. Sonst denken sie, das kostenfreie Angebot sei nichts wert“, meint Hafenstein und weiß um die Neuerungen in diesem Jahr: Es gibt keine „Scheckkarte“ mehr: Das Taschengeld-Budget wird über einen QR-Code am Armband verwaltet.
Rollstühle sind am Strand leider wenig geeignet
Auch das Bergedorfer Jugendamt sei aufgefordert, auf das Angebot hinzuweisen: Verreisen dürfen die ersten 100 und Kinder und Jugendlichen, die per Mail angemeldet werden unter behrensdorf@tsg-bergedorf.de. Auch geistige oder körperliche Einschränkungen stellen in den Ferien kein Hindernis dar – „wobei Rollstühle allerdings sehr schwierig über die Kieswege zu schieben sind“, weiß Hafenstein, der selbst schon viele Jahre in Behrensdorf betreut hat, gekocht und Zelte aufgebaut – seitdem der Mathe- und Sportlehrer 1981 den TSG-Vorsitz übernommen hatte.
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Boris Schmidt, der heutige TSG-Vorsitzende, freut sich über die Idee mit der Stiftung und will sie „nach den Sommerferien auch formell aufgebaut haben“ – samt Namen und Spendenkonto. Und nicht allein der Verwendungszweck Behrensdorf werde möglich: „Die TSG will auch in anderen Bereichen Bergedorfer Kindern und Jugendlichen helfen, deren Eltern es finanziell nicht können.“