Bergedorf. Der Ärger über die Post-Filiale in Bergedorf reißt nicht ab. 80-Jähriger will Paket aufgeben und steht 45 Minuten an – vergebens.

Die Schlange vor der Postbank-Filiale an der Kurt-A.-Körber-Chaussee reicht bis zur benachbarten Jet-Tankstelle am Sander Damm. Ungeduldig und genervt tippeln die Kunden von einem Fuß auf den anderen. Eine dreiviertel Stunde steht Horst Schult in der Schlange, bevor er an der Reihe ist. Dann die Enttäuschung: Der Postangestellte am Schalter schickt den 80-Jährigen wieder nach Hause, weil der Absender an einer falschen Stelle notiert wurde.

Der Mitarbeiter erklärte, dass Sortiermaschinen die Adressen von unten nach oben scannen. Weil Schult den Absender unter den Empfänger schrieb, könne das System die Adresse nicht auslesen. Statt den Fehler zu korrigieren, wurde der Senior wieder weggeschickt. „Die Leute sind hochgradig wütend. Muss ich denn erst einen Bürgerlehrgang bei der Post machen, um ein Paket zu versenden?“ ärgert sich Schult – und wechselte den Dienstleister: „Jetzt bring ich das eben zu Hermes.“

Immer wieder Ärger mit der Bergedorfer Post

Schon seit Jahren beschweren sich Bergedorfer über die Zustände in der Filiale. „Wenn man da hingeht, muss mindestens eine Stunde Wartezeit eingeplant werden“ schimpft Schult. Oft habe die Filiale außerplanmäßig geschlossen oder sei unterbesetzt. „Als ich da war, haben nur zwei Leute an den Schaltern gearbeitet – und das für ganz Bergedorf!“, schimpft der 80-Jährige.

Der Postbank sind die Personalprobleme bewusst. Sprecher Hartmut Schlegel entschuldigt sich erneut für den personellen Engpass: „Wir planen, zusätzliche Kräfte in Hamburg einzustellen, dies wird jedoch erst mittelfristig zu einer Entspannung der Personalsituation führen.“ Das indes hatte die Post den Bergedorfern schon vor Jahren versprochen. Passiert ist bislang jedenfalls nicht viel.

Wie aber wird denn nun eine Adresse korrekt eingetragen? Wie bei einem klassischen Brief gehört der Absender oben links in die Ecke des Pakets. Der Empfänger wird in der Ecke unten rechts eingetragen. In großen Paketzentren sortieren Maschinen die Pakete auf Fließbändern. Ein Scanner erkennt handschriftlich geschriebene Adressen und wandelt diese in Strichcodes um. Wenn das System eine Handschrift nicht entziffern kann, muss ein Mitarbeiter eingreifen. Am wenigsten anfällig für Fehler sind computergenerierte Versandetiketten. Hier ist die Adresse bereits in einem Barcode verschlüsselt.