Bergedorf. Olaf Sobotta übergibt die Leitung des Bergedorfer Kommissariats an Julia Homburg. Was er bei seinem Abschied bedauert.
Seinen Schreibtisch in Bergedorf hatte Olaf Sobotta 2019 noch nicht mal bezogen, da lag bereits das erste mediale Trommelfeuer hinter ihm: Weggefährten aus dem Umfeld seiner bisherigen Dienststelle in St. Georg wollten ihn nicht gen Bergedorf ziehen lassen, wo er ja nur „Schafe hüten“ müsse.
Doch von wegen: Das Revier des Bergedorfer Polizeikommissariates 43 ist etwas ganz Besonderes, ein Arbeitsbereich von enormer Größe und Verantwortung, stellte Timo Zill, stellvertretender Leiter der Hamburger Schutzpolizei, jetzt in der Wache der Polizei Bergedorf fest. „Hier ist man nicht nur PK-Leiter – hier wird man als Polizeichef von Bergedorf wahrgenommen“, sagte Zill am Donnerstag zur Übergabe der Wache von Olaf Sobotta an seine Nachfolgerin Julia Homburg.
Polizei Bergedorf: An welche Festnahme sich der Ex-Chef besonders erinnert
Schafe habe er jedenfalls nicht hüten müssen, sagte Sobotta augenzwinkernd zum Abschied. Bergedorf habe er „lieben gelernt“ – und verschiedene Meilensteine wie etwa die Festnahme von immerhin sieben Exhibitionisten 2021 am Boberger Badesee oder die Einführung des Projekts Lokale Präsenz würden ihm als Erfolge besonders in Erinnerung bleiben.
„Schade ist natürlich, dass ich nicht mehr in den Neubau mit einziehen werde“, stellte er fest. Ihm sei aber eine Einladung versprochen worden, wenn die Bergedorfer Polizei voraussichtlich Ende 2023 oder Anfang 2024 den Neubau am Ludwig-Rosenberg-Ring bezieht.
Sobotta war ein „Chef mit Ecken und Kanten“
Die Kollegen bescheinigten Sobotta zum Abschied, er sei ein Chef mit „Ecken und Kanten“, aber „menschlich ein feiner Kerl“ gewesen. Und Sobotta versprach wiederum seiner Nachfolgerin: „Diese Truppe wird dich tragen.“ Sie habe großen Respekt vor der Aufgabe in dieser „tollen Dienststelle“, sagte Bergedorfs neue Polizeichefin Julia Homburg, „aber ich freue mich darauf“.
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Die 46 Jahre alte Polizeioberrätin hatte bereits in den Anfangsjahren ihrer Laufbahn ein Praxissemester am Bergedorfer PK43 gemacht. Damals habe sie gedacht, dass sie gerne einmal wieder hierherkommen wolle. „21 Jahre später ist es nun soweit.“ Sie bedankte sich für das Vertrauen, will nun mit voller Kraft loslegen: „Ich bin gespannt, was mich erwartet.“