Lohbrügge. Die 35-Jährige wurde im November vergangenen Jahres in ihrer Lohbrügger Wohnung am Harnackring erstochen. Nun startet der Prozess.
Es ist ein Fall, der die ganze Stadt erschütterte: Die Lohbrüggerin Johanna A. wurde im November vergangenen Jahres in ihrer eigenen Wohnung erstochen. Nach dem gewaltsamen Tod der 35-Jährigen muss sich der Ex-Ehemann nun am Mittwoch, 26. April, vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Die Staatsanwalt wirft dem 47-Jährigen Mord aus niederen Beweggründen vor. Am Vormittag des 4. November vergangenen Jahres, einem Freitag, soll es in der Wohnung seiner Ex-Frau am Harnackring zu einem lautstarken Streit mit der 35-Jährigen gekommen sein.
„Die Verstorbene hatte sich schon zwei Jahre zuvor von dem Angeklagten getrennt“, berichtet Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. „Der Grund für den Streit war die Scheidung, die gerade durch war und dass die Verstorbene wohl einen neuen Mann kennengelernt hatte“, so Oechtering weiter.
Prozess Hamburg: Angeklagter soll Ex-Frau erstochen haben
Der Angeklagte soll der Mutter seiner beiden Kinder dann aus Wut über die Scheidung und die neue Beziehung seiner Ex-Frau mit einem Messer mehrmals in den Bauch gestochen haben. Laut Oberstaatsanwältin Oechtering sei die Klinge des Messers circa 20 Zentimeter lang gewesen und habe die 35-Jährige lebensgefährlich verletzt.
Nach der Tat rief der Angeklagte selbst den Notruf und stellte sich der Polizei. Für seine Ex-Frau kam die Hilfe der Einsatzkräfte jedoch zu spät: Durch die Stiche wurde laut Anklage eine Beckenhauptarterie durchtrennt, die 35-Jährige verblutete noch in der Wohnung. Die Polizisten nahmen den Mann vor Ort fest, seitdem sitzt der 47-Jährige in Untersuchungshaft. Die gemeinsamen Söhne kamen nach der Verhaftung ihres Vaters bei der Mutter des Opfers unter.
Anklage Mord – fünf Verhandlungstage sind angesetzt
Für den Prozess gegen den Angeklagten A. hat die Staatsanwaltschaft bis jetzt fünf Verhandlungstage angesetzt, in deren Verlauf auch Zeugen aussagen sollen. Oberstaatsanwältin Oechtering hält es für wahrscheinlich, dass auch Rechtsmediziner und Polizisten gehört werden. Der letzte Termin ist für den 7. Juni anberaumt, dann soll ein Urteil fallen. Sollte der Richter oder die Richterin der Anklage der Staatsanwaltschaft folgen, könnte der 47-Jährige eine lebenslängliche Haftstrafe bekommen.
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Die grausame Tat stieß bei vielen Lohbrüggern auf Anteilnahme. So gab es am Heiligabend vergangenen Jahres eine große Spendenaktion im Suhrhof Pub, wo bei Glühwein und Weihnachtsmusik Geld für die hinterbliebenen Söhne gesammelt wurde. Auch über das Internet kamen zahlreiche Spenden, insgesamt 26.000 Euro, zusammen. Das Geld soll der Mutter der getöteten Johanna A. dabei helfen, eine größere Wohnung für sich und ihre Enkelkinder zu finden.