Lohbrügge. Ursprungsmarke schon nach einem Tag überschritten. Weshalb das Geld für Söhne der erstochenen Lohbrüggerin so wichtig ist.
Erst am Mittwoch hatten diejenigen, die sie kannten und mochten, die Spendenaktion für die Hinterbliebenen der am Freitag, 4. November, von ihrem Ehemann (51) erstochenen Johanna A. aus Lohbrügge ins Leben gerufen. Eigentlich sollte das Spendenlimit bei 15.000 Euro liegen – doch mittlerweile wurde die Zielsumme für die Gofundme-Aktion „Spendenaufruf für die Hinterbliebenen von Johanna“ auf 30.000 Euro erhöht. Am Freitagabend waren dort 628 Spenden in einer Gesamthöhe von 17.972 Euro eingegangen, übrigens aus dem gesamten Bundesgebiet. Eine Mutter aus Leipzig äußert dort ihre Bestürzung wie folgt: „Ich habe selbst zwei Töchter, und solch eine sinnlose Tat macht mich fassungslos und wütend.“
Das Geld, so ist unter dem Aufruf zu lesen, soll den Kindern des Gewaltopfers (zwei Söhne, vier und zwölf Jahre alt) zugute kommen, auch die Beerdigung muss davon bezahlt werden. Zurzeit leben die Kinder bei der Mutter von Johanna A. in einer Wohnung, die für drei Personen zu klein ist. Deshalb wird mit dem gesammelten Spenden auch nach einer größeren Wohnung für Oma und Enkelkinder gesucht.
Geld für die Söhne für größere Wohnung und Beerdigung
Johanna A. hatte sich am vergangenen Freitagvormittag in ihrer Wohnung am Harnackring zunächst lautstark mit ihrem Ehemann, von dem sie seit einiger Zeit getrennt lebte, gestritten. Dann griff der 51-Jährige, wie die Hamburger Staatsanwaltschaft mittlerweile bestätigte, zu einem Messer, stach auf seine Frau ein. Als die von ihm alarmierten Notärzte eintrafen, lag Johanna A. bereits im Sterben. Der mutmaßliche Täter wurde am Tatort von der Polizei festgenommen, gegen den Beschuldigten wurde mittlerweile Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.