Bergedorf. Parkgebühren: Gebäude an der Bergedorfer Straße zählt zu den Spitzenreitern – nur eine Anlage in der Stadt bringt noch mehr ein.
„Pendlerabzocke und Stauförderung“. Für die CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker und Sandro Kappe sind die Gebühren auf Hamburgs P&R-Parkplätzen, die seit 2014 gezahlt werden müssen, „mobilitätsfeindliche Gebühren“. Sie würden Autofahrer von einem Umstieg auf Bahnen und Busse abschrecken und gehörten deshalb abgeschafft, meinen die Christdemokraten.
„Viele Autofahrer verzichten lieber auf die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und fahren ausschließlich mit dem Auto in die Stadt oder parken in den Nebenstraßen der Bahnhöfe. Dadurch steigen der Parkdruck und der Frust der Anwohner, während die Park-and-Ride-Häuser oftmals leer stehen“, heißt es nun in einer Nachfrage der Abgeordneten nach der Auslastung des Angebots.
P&R-Haus an der Bergedorfer Straße ist eine Geldquelle
Hamburgs rot-grüner Senat indes verteidigt die Entgeltpflicht: „Ihr kommt unter anderem die Funktion zu, den Anteil an ,Fremdparkenden’, die nicht auf den ÖPNV umsteigen, zu reduzieren“, heißt es in der Begründung. Dabei ist das Bergedorfer P&R-Parkhaus an der Bergedorfer Straße 85 a eine nicht unwesentliche Geldquelle: 2021 beliefen sich dort die Nettoeinnahmen auf 90.673 Euro. Damit liegt die Anlage von allen 30 in der Hansestadt auf Platz zwei der Gewinnbringer – nur die P&R-Anlage in Harburg bringt mit 166.460 Euro weit mehr ein.
Die Bergedorfer Parkpalette (58.754 Euro) sowie die drei Anlagen in Nettelnburg (40.739 Euro) schlagen dagegen ab. So auch der P&R-Platz am Mittleren Landweg, der zuletzt 8872 Euro einbrachte. Im Übrigen bleibt es bei den Preisen, die Tageskarte am Automaten kostet 2 Euro: „Derzeit ist keine Veränderung der Tarifstruktur geplant“, antwortet der Senat.
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Rot-grüner Senat verspricht: Die Preise bleiben stabil
Wie aber sieht es mit der Auslastung aus? Da hat sich selbst durch Corona offenbar wenig getan: Lag im Bergedorfer P&R-Parkhaus die durchschnittliche Auslastung im Jahr 2020 bei 50 Prozent, kletterte sie 2022 auf gerade mal 59 Prozent. Bei der angrenzenden Parkpalette (an der Lohbrügger Seite des Bahnhofs) stiegen die Zahlen innerhalb zweier Jahre von 75 auf 84 Prozent.
Die drei kleinen Plätze in Nettelnburg bleiben weiterhin fast leer: Sie werden unterschieden in Nettelnburg-Nord (von sieben auf zehn Prozent), Süd-Ost (von 28 auf 24 Prozent) und Süd-West (von 27 auf 24 Prozent). Die Parkmöglichkeit am Mittleren Landweg war im vorigen Jahr zu 39 Prozent ausgelastet.