Boberg. Krankenhaus entwickelt Post-Covid-Programm und hat schon 1000 Patienten behandelt. Doch nicht jeder bekommt die Therapie.
Das berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus Boberg, kurz BG Klinikum Hamburg, hat sich zu einem wichtigen Therapiestandort für das Post-Covid-Syndrom entwickelt. Wer an Long Covid leidet, findet hier Ansprechpartner für eine zielgerichtete Beratung – und Experten für die Behandlung.
Der berufsgenossenschaftliche Klinik-Verbund mit 13 in Deutschland verteilten Standorten, bietet verschiedene Leistungen rund um die Nachsorge von Corona-Erkrankungen an. Bedingung ist allerdings, dass die Patienten sich quasi „beruflich“ mit dem Virus angesteckt haben. Konkret geht es dabei vor allem um Menschen aus dem Gesundheitsdienst, der Wohlfahrtspflege oder auch Laboratorien. Sie können im Klinikum an der Bergedorfer Straße Sprechstunden besuchen, Beratungen anfragen, Check-ups durchführen lassen oder auch Rehas besuchen. Letztere bestehen aus einer Kombination von psychischer und physischer Therapie.
Corona Hamburg: BG Klinikum behandelt seit 2021 Patienten mit Post-Covid-Syndrom
Gerade auch die Reha-Therapie wird schon seit Anfang 2021 von vielen Betroffenen genutzt. Es sind schon mehr als 1000 Menschen behandelt worden. „Die hohe Anzahl der mittlerweile behandelten Patientinnen und Patienten hat zu einem großen Erfahrungsschatz beigetragen im Hinblick auf das Erkrankungsbild, die Prognosen und die diagnostischen Einschätzungen für das Post-Covid-Syndrom“, sagt Dr. Andreas Gonschorek, Chefarzt des Neurozentrums im BG Klinikum. Er lobt zudem „die sehr gute Zusammenarbeit mit den Unfallversicherungsträgern“, die „zu einer qualitativ hochwertigen und vor allem zielgerichteten Behandlung der Versicherten“ geführt habe.
Allerdings haben nicht alle unter dem Post-Covid-Syndrom Leidenden dieselben Chancen auf eine Behandlung. Das BG Klinikum kümmere sich ausschließlich um BG-Versicherte; Patientinnen und Patienten, die sich im Beruf angesteckt haben. Es gebe laut Dr. Gonschorek „eine Vielzahl von Betroffenen, deren Erkrankung nicht in einem beruflichen Kontext steht“. Für diese Personen gebe es allerdings auch Angebote anderer Einrichtungen, die sich auch um Behandlungen von außerberuflichen Erkrankungen kümmern. Deutschlandweit bietet beispielsweise www.longcoviddeutschland.org/ambulanzen eine Übersicht an.
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Auch wenn sich die Zahl der Behandlungsanfragen im Vergleich zum Jahr 2022 auf etwa ein Drittel reduziert hat, wird das Post-Covid-Programm in Hamburg nach wie vor umfangreich genutzt, so Dr. Andreas Gonschorek: „Wir merken, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr sinken. Dennoch haben wir weiterhin kontinuierlich Anfragen von den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen für unser Post-Covid-Programm, also Ambulanz, stationärer Post-Covid-Check und Rehabilitation.“