Hamburg. Im offenen Atelier ist die Schau mit Werken der Künstlerin Christine Gast gestartet. Warum ein buntes Lama im Mittelpunkt steht.
Das offene Atelier im CCB in der Bergedorfer Innenstadt erstrahlt seit dem 20. Februar in bunten Neonfarben. Grund dafür ist die Ausstellung „Life is a Journey“ von Künstlerin Christine Gast. „Neonfarben sind meine Handschrift, sie strahlen Lebensfreude und Stärke aus“, erläutert die 59-Jährige, die ursprünglich aus Frankreich kommt und für ein Studium nach Deutschland zog. Seit vergangenem Jahr wohnt Christine Gast nun in Bergedorf. Im offenen Atelier präsentiert sie bis Sonnabend, 4. März, Bilder aus verschiedenen Jahren und Zyklen unter dem Leitmotiv „Reisen“.
„Reisen sind meine Inspirationsquelle“, sagt Christine Gast. In den ausgestellten Werken spiegeln sich ihre Eindrücke aus Japan, Peru, Neapel, Indien und Frankreich wieder. So sei die Serie „Frauenporträts“ beispielsweise von der Begegnung mit einer Geisha in Kyoto inspiriert worden. „Als ich die Geisha traf, war ich total überrascht, wie präsent und streng sie war. Mir war nicht bewusst, welche Stärke die Geishas haben“, berichtet Gast. Durch diesen Impuls sei die ganze Serie erst entstanden. Immer wieder habe sie mit verschiedenen Materialien wie Blattgold, Kohle oder Tusche herumexperimentiert. Letztendlich sei es oft ein wilder Mix geworden.
Ausstellung in Bergedorf: Christine Gast stellt erstmals Skulptur aus
Christine Gast selbst bezeichnet ihre Kunst als „Psycho-Realismus“. Ihre Bilder basieren zwar zum Teil auf Reiseskizzen und konkreten Situationen, es gehe aber immer wieder auch um Erinnerungen und Gefühle aus der Vergangenheit, erklärt sie. „Die abstrakten Werke spiegeln die Leichtigkeit beim Reisen wider“, so Gast weiter. Auch christliche Symbole finden sich häufig in den bunten Werken. So sind zwei ganz unterschiedliche Darstellungen der Madonna ausgestellt. „Meine Familie war sehr katholisch“, erklärt Christine Gast den Hintergrund. Dieser Einfluss zeige sich in einigen ihrer Arbeiten.
- Was zwei Künstlerinnen in der Willers’schen Kate planen
- Stadtteilschule Bergedorf: Eine wahre Geschichte von Mut und Mitgefühl in finsteren Zeiten
- Rekordverdächtige Besucherzahlen im Bergedorfer Museum
Besonders stolz ist die Halb-Französin auf ihre erste Skulptur: Nachdem sie in Peru ein kleines Lama-Baby in ihren Armen gehalten hatte, habe sie den Impuls gehabt, ins Dreidimensionale zu gehen. Herausgekommen ist dabei ein farbenfrohes Lama aus Gips mit vergoldeten Ohren, das Bergedorfer jetzt im Schaufenster des offenen Ateliers begutachten können. Das bunte Lama ist auch als Mini-Skulptur im Taschenformat und auf Leinwand ausgestellt. Für Sonnabend, 25. Februar, lädt die Künstlerin ab 16 Uhr zur feierlichen Midissage ihrer Ausstellung ins offene Atelier.