Bergedorf. Ehrenamtliche Betreuer finden, fortbilden und begleiten ist Aufgabe von Lars Sekula und Martin Lodz. Sie sind wieder auf der Suche.

Die Ära Uwe Skambraks im Betreuungsverein Bergedorf ist beendet. Nach fast 30 Jahren als wahrer Alleskönner in dieser Organisation, die es erst seit 1994 unter der Förderung der Stadt Hamburg gibt. „Uwe hat im Betreuungsverein nahezu alles gemacht“, ordnet Lars Sekula ein. Doch mit Jahresende 2022 ist Skambraks in den Ruhestand gegangen. Deshalb brauchte der Verein frische Gesichter, um gute ehrenamtliche Betreuer zu finden – wie eben Lars Sekula (52) und Martin Ludz (50), die künftig diese Aufgabe gemeinsam tragen werden.

Martin Ludz (50) ist Diplom-Sozialpädagoge, gebürtiger Hanauer, nun in Altona mit Frau und Sohn (15) wohnhaft und immerhin schon neun Jahre an der Ernst-Mantius-Straße 5 tätig. Die Zeit im Betreuungsverein kann Lars Sekula (52), ebenfalls Diplom-Sozialpädagoge, sogar um drei Jahre übertrumpfen. Der gebürtige Bergedorfer lebt mit seiner Partnerin und zwei Töchtern nunmehr in St. Georg.

Ehrenamtlichen Betreuer finden, fortbilden und begleiten

Zwei Ebenen macht die Arbeit der beiden Mitarbeiter des Vereins aus: Die Gewinnung von ehrenamtlichen Betreuern, die Zuordnung eines geeigneten Menschen, der durch Alter, Krankheit und ähnliches hilfsbedürftig im Alltag geworden ist, die Organisation von Fortbildungen und Ansprechpartner bleiben für die ehrenamtlichen Betreuer, das ist eine Seite. Dazu gibt es viele wichtige Unterpunkte wie rechtliche oder versicherungstechnische Fragen, Abrechnungsmethoden oder auch, was im Sterbefall des zu Betreuenden passiert.

Als zweite Ebene ist das Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung elementar. Lars Sekulas Einschätzung: „Für uns ist das in dieser Position alles neu. Wir haben aber jede Menge Erfahrung in der grundsätzlichen Arbeit und können auch in den ersten Gesprächen schon erkennen, ob jemand als ehrenamtlicher Betreuer geeignet ist oder nicht.“

Als Betreuer ist eine gewisse Lebenserfahrung unabdingbar

„Ehrenamtliches Engagement“, so schätzt es Martin Ludz ein, „war immer ein hartes Geschäft. Wir bekommen nicht unbedingt die Bude eingerannt.“ Und weil hinter dieser Arbeit für andere schon eine gewisse Lebenserfahrung stecken sollte, liegt die Zielklientel eher bei der Generation 50+.

Es gehört dazu, Dinge zu organisieren und sich bei den Betreuungsleistungen nicht zu überheben. Wie zum Beispiel im Alltag, wo ehrenamtliche Betreuer Tätigkeiten wie Einkaufen oder die Wohnung putzen bestenfalls delegieren sollten. Darüber hinaus sollten ehrenamtliche Betreuer schon fit sein, was Antragstellungen oder das Formulieren von Widersprüchen und dergleichen angeht. „Man kann als Betreuer nicht schon vorher alles wissen, sollte aber in der Lage sein, Hilfe zu organisieren“, sagt Martin Ludz. Zum konstanten aktiven Umfeld des Betreuungsvereins Bergedorf gehören etwa 220 ehrenamtliche Betreuer.

Einführung in Betreuungsarbeit und Betreuungsrecht am 24. Januar

Alle weiteren Optionen und Infos sind auf der Homepage betreuungsverein-bergedorf.de unter der Adresse info@betreuungsverein-bergedorf.de sowie unter der Rufnummer 040/721 33 20 abzufragen. Die nächste Einführung in Betreuungsarbeit und -recht ist am Dienstag, 24. Januar, von 16 bis 17.30 Uhr in den Räumen des Betreuungsvereins (Ernst-Mantius-Straße 59) schräg gegenüber dem Amtsgericht angesetzt. Sprechzeiten werden auch angeboten, immer kostenlos und ohne Voranmeldung, und zwar dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr.