Bergedorf. Behörde startet empirische Untersuchung in allen Kultureinrichtungen. Was damit bezweckt wird.
Wer besucht gern das Bergedorfer Schloss? Und wer lieber das Rieck-Haus Curslack oder die Sternwarte? Wie viele Gäste hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme– und wie informiert sich das Publikum über all diese Kulturangebote im Bezirk? All das und mehr wird nun empirisch untersucht. Die Kulturbehörde hat eine umfangreiche Besucherbefragung für seine Kultureinrichtungen in Auftrag gegeben, die noch im Januar starten soll – nicht nur in Bergedorf. Zunächst wird stichprobenartig das Publikum in den staatlichen Häusern wie eben der Bergedorfer Museumslandschaft befragt. Im Laufe des Jahres können sich auch private Kulturinstitutionen an der Befragung beteiligen.
„Nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sehen wir ein sehr uneinheitliches Bild bei den Besucherzahlen: Während einige Kulturveranstaltungen wieder ausverkauft sind, werden andere weiter eher zögerlich besucht. Wir wollen genauer wissen, woran das jeweils liegt und welche Strategien sich lohnen, um das Publikum noch besser anzusprechen. Der erste Schritt ist daher eine breit angelegte Besucherbefragung“, sagt Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda.
160.000 Euro kostet die empirische Untersuchung
Die Befragung läuft das ganze Jahr; 160.000 Euro werden dafür zur Verfügung gestellt. Das Leipziger Marktforschungsunternehmen Conoscope wird in jeder Kultureinrichtung so viele Besucher befragen, dass die Daten repräsentativ für das jeweilige Haus sind. Alle Daten werden außerdem gesammelt ausgewertet, sodass darüber hinaus auch aussagekräftige Ergebnisse zur Publikumsstruktur der Kulturstadt Hamburg insgesamt entstehen. Rund 15.000 Besucher sollen durch geschulte Interviewer befragt werden. In allen Kultureinrichtungen wird ein identischer Basisfragebogen genutzt. Jede Kultureinrichtung kann außerdem noch eigene Fragen hinzufügen.
Erste Zwischenergebnisse sollen nach etwa sechs Monaten vorliegen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, noch gezielter das Publikum auch für die Bergedorfer Kulturstätten anzusprechen.