Hamburg. Erste Pläne für eine Nachverdichtung am Binnenfeldredder sind fertig. Auch eine Tiefgarage soll gebaut werden. Was genau geplant ist.

Gut möglich, dass Mieter der Saga im Bereich Binnenfeldredder/Max-Eichholz-Ring schon bald Post bekommen. Denn das städtische Wohnungsbauunternehmen treibt Pläne voran, zwischen den dortigen Häusern neu zu bauen – und möchte nun hören, was die Anwohner von den erarbeiteten Ideen halten.

Ein entsprechendes Workshopverfahren wurde gerade abgeschlossen, die Pläne für etwa 186 neue Wohnungen liegen auf dem Tisch und sollen nun auch so schnell konkretisiert werden, dass „wir tatsächlich schon bis Ende dieses Jahres erste Bauanträge einreichen können“, so ein Saga-Mitarbeiter im Stadtentwicklungsausschuss der Bergedorfer Bezirksversammlung.

In Lohbrügge sollen 186 neue Mietwohnungen der Saga entstehen

Drei Büros hatten an dem Workshopverfahren teilgenommen. Nach einem Auftaktworkshop mussten sich die Stadtplaner im Herbst mit den Wünschen der Saga und des Bezirks auseinandersetzen: Die vor etwa 55 Jahren entstandene lockere und grüne Bebauung an der Grenze zu Schleswig-Holstein solle zwar nachverdichtet werden – aber so, dass der Charakter des Gebietes mitsamt seinem „erhaltenswürdigen Baumbestand“ möglichst bestehen bleibt.

Die Nachverdichtung durch neue Gebäude solle „angemessen“ und behutsam sein, bei gleichzeitiger „qualitativer Aufwertung der Freiräume“. Raum für Stellplätze müsse hier in der äußeren Randlage der Stadt aber trotzdem sein: Die Zahl solle mindestens erhalten bleiben, so die Anforderung.

Die Saga will am Max-Eichholz-Ring/Binnenfeldredder/Goerdelerstraße nachverdichten. Zu den Bestandsgebäuden (rosa unterlegt) kommen Aufstockungen (hellgrün) und Neubauten (dunkelgrün). Etwa 186 neue Wohnungen sollen so entstehen.
Die Saga will am Max-Eichholz-Ring/Binnenfeldredder/Goerdelerstraße nachverdichten. Zu den Bestandsgebäuden (rosa unterlegt) kommen Aufstockungen (hellgrün) und Neubauten (dunkelgrün). Etwa 186 neue Wohnungen sollen so entstehen. © Saga | SAGA

Auch ein Gemeinschaftshaus könnte gebaut werden

Das Büro eins:eins Architekten setzte sich mit seinen Ideen durch und ging als Sieger aus dem Verfahren hervor. Dass die Architekten das Quartier in der Mitte, am Binnenfeldredder, bei den Gebäuden etwas höher planten und zu den Rändern tiefere Häuser, überzeugte Saga und Bezirk. Auch der Vorschlag, ein Gemeinschaftshaus im Quartier zu schaffen, fand als „belebendes Element“ Zustimmung – die Umsetzung ist aber optional.

Die ersten Ideen für die Freiräume zwischen den Häusern fanden ebenfalls Gefallen. Zwar soll ein Landschaftsbüro das Grün zwischen den Häusern noch genauer planen, doch Saga und Bezirk gefiel, was sich die Architekten bereits überlegt hatten. Beispielsweise der Erhalt einer großen Freifläche in der Mitte der Häuser sowie Gärten, Spielplätze und ein grünes Band durchs Quartier.

86 neue Mietwohnungen sind durch Dachaufstockungen geplant

Gleichwohl müssen alle Vorschläge des Siegerentwurfs noch weiter überarbeitet werden. An einzelnen Gebäuden muss geprüft werden, ob die Statik überhaupt eine Aufstockung zulässt. An anderen Stellen ist hier und da eine andere Geschossigkeit oder ein anderer Abstand gewünscht. Insofern sei einiges noch „unter Vorbehalt“, sagte der Saga-Referent.

Aktuell sehe es so aber aus, dass zum Bestand (592 Wohnungen), 100 Wohnungen in Neubauten und 86 durch die Dachaufstockung entstehen können. Noch gar nicht geplant ist die genaue Architektur der Gebäude. Gewünscht ist aber eine serielle und modulare Bauweise, die es der Saga ermöglicht, kostengünstige neue Wohnungen zu bauen.

Eine neue Tiefgarage mit 40 Stellplätzen ist vorgesehen

Neue Stellplätze sind kaum geplant. Zwar war die Auflage, den Bestand von 267 Parkplätzen mindestens zu halten – und aktuell wären es sogar bis zu 275. Doch kommen ja auch neue Wohnungen hinzu, was je nach Umfang der Bebauung den Stellplatzschlüssel von 0,45 auf bis zu 0,35 sinken lassen könnte. Um überhaupt so viele Stellplätze anbieten zu können, obwohl einige ja auch für die Neubauten wegfallen, soll es eine neue Tiefgarage im südöstlichen Bereich des Quartiers geben. Sie hätte 40 Stellplätze.

Bei den Politikern des Stadtentwicklungsausschusses fanden die Vorschläge weitgehend Zustimmung: Der Fortgang der Planungen wurde einstimmig beschlossen. Anke Bendt-Soedetjo (Grüne) nutzte die Gelegenheit noch, für Tempo 30 auf dem Binnenfeldredder zu werben, der die beiden Teile des Quartiers ja trennt. Geringeres Tempo dort könnte nicht nur für bessere Luft und weniger Lärm sorgen, sondern auch für mehr Sicherheit bei Radfahrern und Anwohnern.