Bergedorf. Eine Ausstellung im Bergedorfer Schloss zeigt neue Seiten des international renommierten Marmor-Künstlers. Sogar Glas ist dabei.
Bildhauer Norbert Jäger ist unter die Maler gegangen. Statt Marmor bekommen seit einiger Zeit Acrylfarben einen immer größeren Raum im Werk des international renommierten Künstlers aus Bergedorf. Zu sehen ist diese neue Seite des 57-Jährigen in seiner aktuellen Ausstellung „Licht und Schatten“ im Schloss, die noch bis zur Finissage am Donnerstag, 5. Januar, präsentiert wird.
„Gemalt habe ich eigentlich immer. Aber in der Corona-Zeit ist das neben der Bildhauerei zu einer neuen Leidenschaft geworden“, sagt Jäger. „Es waren die langen Lockdowns und Quarantänezeiten, die mich in den vergangenen beiden Jahren nach regelmäßigen Arbeitsaufenthalten auf Mallorca stets über Wochen an meine Wohnung gefesselt hatten.“ Weil selbst die Arbeit in seiner Bildhauer-Werkstatt im Rathauspark teils über Wochen nicht möglich war, deckte er sich zu Hause am Neuen Weg mit Leinwänden und Farbe ein: „Mein Wohnzimmer ist zum Malerei-Atelier geworden – und bis heute auch geblieben.“
Norbert Jäger stellt seine Bilder im Bergedorfer Schloss aus
Das Ergebnis lässt sich im Schloss jetzt zusammen mit etlichen teils ebenfalls jungen Marmor-Skulpturen aus Jägers Werkstatt bewundern – und für Preise von knapp 300 bis über 3000 Euro auch kaufen. Dabei ist seine Malerei so eindrucksvoll wie speziell, trägt sie doch eindeutig die Handschrift eines Bildhauers. Denn Norbert Jäger setzt neben leuchtenden Acrylfarben auch Blattgold und sogar Eisenoxid ein. Vieles wird intensiv vorgespachtelt und erhält in Teilen eine reliefartige Oberfläche.
„Wie bei meinen Skulpturen setze ich mich in der Malerei mit der Natur und der Geometrie gleichermaßen auseinander“, beschreibt Jäger seine Arbeiten, die in den frisch renovierten Räumen der künftigen Dauerausstellung des Museums im Schloss zur Bergedorfer Geschichte sehr gut zur Geltung kommen. Es sind abstrakte Werke in warmen Farben, die teils an Sonnenuntergänge oder Feuerszenen erinnern.
Während die Wände im Schloss der Malerei gehören, hat Norbert Jäger seine Bildhauerei in diversen Größen auf Stelen über das Dielen-Parkett verteilt. Darunter sind neben Werken aus weißem Carrara-Marmor und seinem schwarzen Pendant aus Spanieren erstmals auch kleine Skulpturen aus Glas – ebenfalls ein neues Metier des Bergedorfer Künstlers.
Geöffnet ist die Schau „Licht und Schatten“ täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. An Weihnachten und auch am Silvester-Wochenende bleibt das Museum und damit auch die Ausstellung aber geschlossen. Die Finissage mit Norbert Jäger am 5. Januar beginnt um 15 Uhr. Wer die Ausstellung sehen will, muss den Museumseintritt von 3,50 Euro bezahlen, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei. Der Kontakt zum Künstler geht über seine Homepage www.nj-art.de.