Boberg. Sanierungen auf A 25 und A 1 verschieben sich wegen der Baustelle in Boberg weiter nach hinten. Wie die Politik nun reagiert.

Die Verzögerungen auf der B 5-Brückenbaustelle im Bereich Boberg haben weiterreichende Folgen für andere, bereits geplante Baustellen. Betroffen sind bislang zwei Maßnahmen der Autobahn GmbH Niederlassung Nord, die deutlich nach hinten geschoben werden müssen. Darüber hinaus plant die Bergedorfer CDU, eine Senatsanfrage zu dem Thema vorzubereiten.

Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH, kündigt an, dass sowohl die Grundinstandsetzung der A 25 zwischen der Anschlussstelle Neuallermöhe und dem Autobahndreieck Südost als auch die sogenannte „OPA-Sanierung“ (Offenporiger Asphaltbelag) auf der A 1 in Höhe der Anschlussstelle Öjendorf „nachgetaktet“ werden müssen.

Im Falle der A 25 bedeutet das eine Verlegung aus dem zweiten Halbjahr 2023 ins Jahr 2024 hinein. Das Auftragen des lärmmindernden Asphalts auf der A 1 muss wiederum mit den Arbeiten auf der A 25 koordiniert werden und wandert somit ans Ende des Jahres 2024 oder ins Jahr 2025. Ursprünglich war auch dieser Auftrag für das Jahr 2023 vorgesehen.

Hochkomplexe Arbeitsabläufe an der B5

Die Brückenbaustelle über die AKN-Trasse Tiefstack-Glinde steht in der Verantwortlichkeit des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) als Hauptverkehrsstraße mit konstruktivem Bauwerk. Dieser Neubau wird aber aufgrund der überragenden Wichtigkeit für die umliegenden Verbindungen von und nach Bergedorf wie der A 25 und der K 80 mit der Autobahn GmbH und der Koordinierungsstelle KOST abgestimmt.

Zuletzt hatte der LSBG kommuniziert, dass der ursprüngliche Austausch der Eisenbahnbrücke aus dem Baujahr 1957 nicht wie geplant im Januar 2023, sondern erst im November 2023 beendet sein wird. Dafür wurde ein ganzes Konglomerat an Gründen aufgeführt.

Unter anderem wurden die bekannten Probleme der Bauindustrie, was Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Materialien betrifft, wie auch die hochkomplexen Arbeitsabläufe an einem anspruchsvollen Ort unter Aufrechterhaltung des weiterhin fließenden Autoverkehrs genannt.

B5-Brücken-Desaster: Wird Senat befragt?

Dass nun noch weitere Straßensanierungen durch die zehnmonatige Verlängerung der Boberger Brückenbaustelle ins Hintertreffen geraten, erbost Teile der Bergedorfer Politik.

„Das ist der Rattenschwanz, den ich bei dem LSBG-Referenten im Verkehrsausschuss nachgefragt und vermutet hatte“, poltert der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Jörg Froh. In der vergangenen Sitzung erhielt die Politik nämlich keine Antwort auf eventuelle Verzögerungen bei anderen Baustellen.

Die Bergedorfer CDU überlegt nun, ob sie den Ärger über die B 5-Baustelle auf eine höhere Ebene hebt. In der nächsten Fraktionssitzung soll überlegt werden, ob über den Bergedorfer Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator ein Auskunftsersuchen an den Hamburger Senat gestellt wird. Darin möchte die Union möglicherweise Genaueres zu Arbeitsabläufen wissen, und was das für den Bauort an der Straße Am Langberg bedeuten könnte, sollte der Winter lang und hart werden.

Brücken-Desaster an der B5: Zweifel am Zeitplan

Für Jörg Froh ist dieses Vorgehen seiner Partei nachvollziehbar, denn: „Für mich ist dieses B 5-Thema ein Skandal. Ich habe zudem meine Zweifel, ob die Bauarbeiten dort tatsächlich im November kommenden Jahres durch sind.“

Denn wenn nicht mal ein Teil der Brücke innerhalb von 14 Monaten bis zum eigentlichen Gesamtfertigstellungstermin abgeschlossen wäre, sei es doch sehr gewagt anzunehmen, dass der nördliche Teil dann in fünf Monaten geschafft sein soll.

Für diesen Fall kündigt Christian Merl vorsorglich an: „Sollte sich die Baumaßnahme auf der B 5 weiter verschieben, gibt es erneut zwingenden Koordinierungsbedarf mit Hamburg.“