Bergedorf. Beratungsstelle lädt zur kostenlosen Aufklärung ein. Schutz kann ganz einfach sein, wie ein Fall aus Bergedorf zeigt.
Es wirkte wie eine unbewusste Einladung – und am Ende ging es für die Bewohner des Einfamilienhauses an der Wentorfer Straße dann doch gut aus. Weil ein Bewohner (62) seltsame Geräusche um Mitternacht in der Nacht zu Freitag an seinem Haus hörte, blickte er aus dem Fenster und sah drei Unbekannte. Die hatten eine Leiter an die Hauswand gestellt und wollten gerade hinaufsteigen. Da klopfte der Hausherr energisch an die Scheibe, sodass das Trio aufschreckte und flüchtete.
Wer an diesem Sonntag zum bundesweiten Tag des Einbruchschutzes zur Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in die Caffamacherreihe 4 (11 bis 16 Uhr) kommt, könnte viele nützliche Tipps erhalten, wie unerwünschte Gäste ferngehalten werden können – indem zum Beispiel Leitern weniger sichtbar auf dem eigenen Grundstück verstaut werden. Das Motto lautet „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ und bezieht sich auf die Umstellung auf Winterzeit in der Nacht zu Sonntag, mit der die Hochsaison für Einbrecher beginnt. Der Besuch in der Beratungsstelle ist für alle Hamburger kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig.
Polizei Hamburg: Beamte kennen die Tricks der Einbrecher
Polizeisprecherin Nina Kaluza weiß Generelles zur Kriminalität in der dunklen Jahreszeit: „Jetzt können sich Einbrecher schon um 17 Uhr auf der Straße unauffällig bewegen. Gleichzeitig können sie an fehlender Innenbeleuchtung erkennen, welche Objekte interessant sind, weil die Bewohner offenbar nicht zu Hause sind.“ Die meisten Einbrüche würden ohnehin über Tag oder am frühen Abend über die Bühne gehen, so Kaluza weiter.
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Deswegen könnte ein sinnvoller Tipp der Kripo-Experten lauten, Beleuchtung auch als Simulation der scheinbaren Anwesenheit zu nutzen – trotz Energiekrise. Und es können noch alltäglichere Hinweise sein wie das richtige ins Schloss fallen der Haustür. Mangelnde Aufmerksamkeit beim Türöffnen, wenn nicht gefragt wird, wer da ins Haus möchte. Übervolle Briefkästen. Oder Urlaubshinweise in den Sozialen Medien, die Täter nutzen. Informiert wird ferner über neueste Sicherungstechniken an Fenstern, Smart-Home-Einrichtungen und einiges mehr.
Dabei wird der Trend der Hamburger Einbruchszahlen von Januar bis September 2022 (Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2021, erklärbar durch Normalisierung nach Corona) im Bezirk Bergedorf nicht bestätigt. Nina Kaluza weiß dazu: „Dort wurde sogar eine etwas niedrigere Anzahl von Wohnungseinbrüchen registriert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.“ Doch das Thema ist natürlich auch im Bezirk eines, wie nicht nur der jüngste Fall zeigt.