Hamburg. Der mögliche Wegzug des Unternehmens aus Bergedorf schockiert Bürger und Beschäftigte. Jetzt wird auf breiter Front gekämpft.

Uwe Zebrowski kann sich derzeit vor Mails und Anfragen kaum retten. Menschen, Vereine, Institutionen aus Bergedorf: Sie alle wollen dem Hauni-Betriebsratsvorsitzenden und seinen Kollegen mitteilen, wie sehr sie sich wünschen, dass die Hauni im Bezirk bleibt. Denn dass sich das jetzt als Körber Technologies firmierende Unternehmen trotz seiner tiefen Bergedorfer Wurzeln mit dem Gedanken trägt, gen Harburg oder Stapelfeld zu ziehen, hat viele Bürger und auch Beschäftigte schockiert.

Sie alle sollen ihrem Wunsch nun Ausdruck verleihen können, dass das Maschinenbauunternehmen im Stadtteil bleibt. Der Hauni-Betriebsrat hat dazu eine Online-Petition gestartet. Alle Unterstützer haben die Möglichkeit, ihre Stimme und auf Wunsch auch einen Kommentar abzugeben. Motto: „Die geplante Fabrik der Zukunft gehört nach Bergedorf! Hauni und Bergedorf gehören zusammen! Sicherheit und Zukunft für die Hauni-Beschäftigten!“

Hauni: Flugblätter in der City von Bergedorf geplant

„Wir werden außerdem eine Unterschriftenaktion machen“, sagt Uwe Zebrowski. Am Sonnabend werden die „Haunisten“ vor der Kirche St. Petri und Pauli am Johann-Adolf-Hasse-Platz stehen – voraussichtlich zwischen 10 und 12 Uhr, vielleicht auch etwas länger. Dort soll dann ein Flugblatt mit QR-Code zur Online-Petition verteilt werden. Parallel soll auch in den sozialen Medien für die Online-Petition geworben werden.

Ziel der Aktion ist es, über den Bezirk Bergedorf hinaus die Akteure aufzuwecken. „In Bergedorf haben wir bereits viel Rückhalt“, sagt Zebrowski. Die politischen Parteien und auch das Bezirksamt hoffen trotz allem, dass sich der Bergedorfer Standortkandidat – der künftige Innovationspark zwischen A25, Curslacker Neuer Deich und Neuer Weg – doch noch als Favorit durchsetzt. Derzeit liegt das Areal hinter den Rivalen Harburg und Stapelfeld, weil der Innovationspark noch keine Planungsreife hat und die Hauni hier nicht so schnell bauen könnte wie gewünscht.

Doch das kann ja auch eine Frage des Tempos und des Engagements sein, das nun alle Akteure vorlegen. Zebrowski: „Wir gehen nun auf Senat und Stadt zu und hoffen, dass etwas passiert.“