Bergedorf. Sieben Architekturbüros präsentieren am 12. und 13. September ihre Entwürfe für den „standortprägenden“ Neubau in Bergedorf.
Die Zukunft der Bergedorfer City hat begonnen – mit dem Abrissbagger am prominentesten Platz: Seit Montag fällt das 50 Jahre alte Waschbeton-Karstadt am Bergedorfer Markt. Ersetzen soll ihn „eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige, städtebaulich-gestalterisch standortprägende Immobilie mit innovativem Charakter“.
So steht es im 37-seitigen Aufgabenpapier von Bezirksamt und Grundeigentümer für sieben ausgewählte Architekturbüros, die seit Juni im „Hochbaulichen Werkstattverfahren Karstadt am Bergedorfer Markt“ eigenständige Entwürfe erarbeiten. Wie sie die Vorgaben umsetzen wollen, welche Schwerpunkte, Farben, Formen und Finessen sie auf dem nur 2000 Quadratmeter großen Grundstück planen, präsentieren sie am Montag und Dienstag, 12./13. September, von 14 bis 20 Uhr erstmals der Öffentlichkeit.
In Bergedorf ist Karstadt am Markt schon viel weiter als das große Haus im Sachsentor
Im ehemaligen Karstadt am Sachsentor soll die frühzeitige Bürgerbeteiligung ein Stimmungsbild liefern: Passen die Ideen der Architekten in die Bergedorfer City? Sind sie innovativ genug, für die Innenstadt der Zukunft? Und harmonieren sie trotzdem mit der historischen Bausubstanz der Fußgängerzone?
„Für jeden der sieben ausgestellten Entwürfe können Anregungen und Kritik abgegeben werden. Alles fließt in deren Überarbeitung ein, die dann im November vorgestellt werden“, verspricht Simona Weisleder von der Stadtentwicklungsgesellschaft steg. Wie vor einer Woche bei der Werkstatt für das Karstadt am Sachsentor samt dahinter liegendem Parkhaus ist die steg auch für dieses Verfahren zuständig.
Über der Geschäfts-Etage sollen auf drei bis vier Etagen Wohnungen entstehen
Wie die Abrissbagger zeigen, ist das „kleine“ Karstadt allerdings schon viel weiter als sein großer Bruder. „Hier geht es bereits um die konkreten Pläne für den Neubau“, weist Bergedorfs Baudezernent Lars Rosinski auf die weit konkreteren Vorgaben. So muss das komplette Erdgeschoss mit Läden und Restaurants geplant werden, die mittels flexibler Wände auf jede mögliche Größe wachsen oder schrumpfen können. Und der kleine Parkplatz am Wiebekingweg wird zur Außenfläche der Gastronomie, wo die Gäste unter den beiden über 100 Jahre alten Eichen sitzen werden.
Oberhalb der Geschäfts-Etage sollen sich über drei bis vier Etagen Wohnungen erstrecken, für die sogar der Mix aus Größen von unter 50 bis über 100 Quadratmeter festgelegt ist. Besondere Finesse: Sie erstrecken sich um einen begrünten Innenhof, der auf dem Dach der Geschäfts-Etage geplant werden muss.
Wie viel Platz dieser Innenhof einnehmen könnte, zeigt schon heute ein Blick auf die Abriss-Arbeiten: Der Bagger hat die Mitte des alten Kaufhauses weggerissen. Als Staubschutz bleiben die Fassaden zum Bergedorfer Markt und zur Straße Hinterm Graben samt knapp zehn Meter Hinterbau noch bis Mitte September stehen.