Bergedorf. „Fachtag Infrastruktur“ im KulturA: Planer der IBA Hamburg laden Bürger zum dreistündigen persönlichen Dialog mit Experten ein.
Geht es nach den Planern der städtschen IBA, rollen schon im kommenden Jahr die ersten Baufahrzeuge auf die Wiesen nördlich vom S-Bahnhof Allermöhe: Die Arbeiten für den Zukunftsstadtteil Oberbillwerder wechseln von der Planung in die Realisierung, wobei es erst einmal um die Aufhöhung des Geländes geht, das bisher bei jedem Starkregen zur Seenlandschaft wird.
Bevor ab 2026 die ersten Häuser entstehen – zunächst im Bahnhofsquartier gleich nördlich der Station samt neuer Einkaufsstraße in Verlängerung des Fleetplatzes von Neuallermöhe-West – geht es der IBA schon jetzt darum, den 15.000-Einwohner-Stadtteil bei Interessierten zu bewerben. Wichtiger Schritt ist am Sonnabend, 20. August, der erste öffentliche „Fachtag Infrastruktur Oberbillwerder“. Als Ergänzung der regelmäßigen Projektdialoge stehen Experten hier von 10 bis 13 Uhr im KuturA an der Otto-Grot-Straße 90 den Bürgern Rede und Antwort.
Stadtentwicklung: Dialog mit Bürgern zu Oberbillwerder
Auf der Tagesordnung stehen das Entwässerungskonzept, die Verkehrserschließung mit Auto, Bus und Fahrrad, die Gestaltung der Straßen und die Qualität des Baugrundes. „Wer sich zu Oberbillwerder informieren will, kann in den drei Stunden jederzeit ohne Anmeldung ins KulturA kommen“, sagt die Chefin Kommunikation und Marketing der IBA, Anke Hansing. „Infotische und Impulsvorträge werden sich über den ganzen Vormittag erstrecken.“ In einem digitalen Bereich seien auch alle bisher schon existierenden Pläne samt Hamburger Geodaten abrufbar.
Insgesamt setzt die IBA beim „Fachtag Infrastruktur“ allerdings auf persönliche Gespräche zwischen Fachleuten und Bürgern. An jedem Infotisch werden Experten Fragen der Anwesenden beantworten. Sie können nicht im Vorfeld eingereicht werden.
Stadtentwicklung: 2023 sollen die Arbeiten beginnen
Das Entwässerungskonzept erläutert Helen Kaufmann von der IBA, deren Impulsvortrag für 10.15 Uhr angesetzt ist. Um 10.55 Uhr folgt das Referat der IBA-Verkehrsexpertin Claudia Barenthien, die den Infotisch zu den Ideen für Auto, Bus und Fahrrad leitet. Die Verkehrserschließung selbst stellt um 11.35 Uhr ein Experte des Fachbüros Argus vor, der vorher und im Anschluss ebenfalls zum persönlichen Austausch in seinen Bereich lädt.
Als letzter spricht um 12.15 Uhr Alexander Prochaska, der bei der IBA zum Fachbereich Baugrund gehört. Auch er leitet während der gesamten drei Stunden des „Fachtags Infrastruktur“ einen Infotisch.
Ob der eng gesteckte Zeitplan für Oberbillwerder eingehalten, also tatsächlich schon 2023 mit der Geländeaufhöhung und drei Jahre später mit dem Hochbau begonnen sowie 2028 mit den ersten Umzügen in den Zukunftsstadtteil gerechnet werden kann, ist derweil offen. Hinter den Kulissen tobt unter anderem um den Parkplatzschlüssel je Wohnung ein erbitterter Streit zwischen Grünen und SPD. Daran wäre die Bergedorfer Koalition kurz vor den Sommerferien beinahe zerbrochen.