Hamburg. Wie können sich Quartiere ergänzen? Wie sinnvoll vernetzt werden? Antworten gibt eine Rahmenplanung für die Stadt.
Es ist der Abschied von bloßer Bebauungsplanung und der Anfang einer echten Stadtentwicklung: Gleich mit mehreren Projekten basteln Bergedorfs Politik und Verwaltung neuerdings an einem Zukunftsbild für die 2030er-Jahre – und darüber hinaus.
Die Ansätze liegen auf drei verschiedenen Ebenen: Kleinteilig geht es um die Entwicklung des Bergedorfer Zentrums. Hier allerdings nicht bloß der City selbst, sondern um die Frage, wie sie vom Sachsentor weiter bis zur Autobahn 25 wachsen soll.
Stadtenwicklung: Wie sich Bergedorf entwickeln kann
Wie können so unterschiedliche Quartiere sich ergänzen, wie das Gründerzeitviertel Bergedorf-Süd, das Gewerbe am Brookdeich, das wohl an den Curslacker Neuen Deich umziehende Unfallkrankenhaus Boberg sowie der Forschungs- und Innovationspark samt modernem Wohnungsbau am Schleusengraben? Wie können sie sinnvoll, vor allem bürgerfreundlich vernetzt werden?
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Antworten gibt die Rahmenplanung „Urbanes Bergedorf-Südost“. Seit 2019 erarbeitet, hat der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch grünes Licht gegeben, ihre Ideen für das Zusammenwachsen des Areals zur Grundlage aller Planungen zu machen. Dabei geht es unter anderem um das Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Freizeit sowie gute Wegeverbindungen.
Bergedorf soll sich als Stadt in der Metropole entwickeln
Weit größer denkt das „Entwicklungskonzept Bergedorf 2030“. Hier steht das Leitbild für die Entwicklung des gesamten Bezirks in den kommenden 15 Jahren im Zentrum. Auch das ist nun kurz vor dem Abschluss. Es bildet Entwicklungen wie Klima- und Verkehrswende, Digitalisierung und den absehbaren Zuzug weiterer Bürger ab.
Grundlage dabei: Bergedorf soll sich als Stadt in der Metropole entwickeln, also neben neuen Wohn- auch neue Gewerbegebiete entwickeln, gleichzeitig den Tourismus fördern und die traditionelle Anziehungskraft auf die Menschen aus dem Umland für die Zukunft schärfen.
Nebeneinander von Stadt und Land soll bleiben
Insgesamt acht „Gebote“ stellte Oliver Bormann vom Planungsbüro „yellow z“ im Stadtentwicklungsausschuss für das unter seiner Federführung zusammengetragene Konzept auf. Darunter auch: Es muss beim Nebeneinander des ländlichen und des städtischen Teils im Bezirks bleiben.
Das hochverdichtete Lohbrügge/Bergedorf darf nicht weiter in die Vier- und Marschlande hinein wachsen. Zudem muss das neue Oberbillwerder eng mit seinen Nachbarstadtteilen Neuallermöhe sowie Bergedorf-West verzahnt werden.
Um Bergedorf als Oberzentrum in Hamburgs Osten zu festigen, läuft die Zukunftsplanung schließlich auch noch auf übergeordneter Ebene: Mit dem 2022 anvisierten „Nachbarschaftsforum“ soll die Entwicklung über die Landesgrenze hinaus koordiniert werden.