Bergedorf. Förderung durch Bund und Stadtentwicklungsbehörde. Geld fließt in Marketing, Digitalisierung und Beteiligung.

Ein lautes Aufatmen ist erlaubt, denn endlich kann Bergedorf loslegen, um die Innenstadt attraktiver und damit zukunftsfähig zu gestalten: Am Montagnachmittag wurde bekannt, dass das Projekt „Bergedorf NOW“ mit 647.250 Euro aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert wird. Zudem stellte die Finanzbehörde 200.000 Euro zur Kofinanzierung bereit.

In enger Abstimmung mit den Akteuren aus den beiden bestehenden Rise-Gebieten zur Stadtentwicklung (Bergedorf-Süd und Serrahn) soll nun auch das Rise-Fördergebiet „Zentrum-Bergedorf“ vorbereitet werden. „In einem Change-Management-Prozess werden primär Innovations- und Digitalstrategien, umfassende Beteiligungsverfahren sowie ein ganzheitliches Marketing verfolgt“, kündigt die Behörde für Stadtentwicklung an – und weiß doch schon konkret, dass das leerstehende große Karstadt-Haus am Sachsentor als „Künstler-, Nachhaltigkeits- und Handwerkerzentrum“ zwischengenutzt werden soll.

Auch die Hamburger Innenstadt wird gefördert

Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann (SPD) setzt auf eine nachhaltige Stärkung der Innenstadt: „Trotz der hervorragenden Lage und der Potenziale, die Bergedorf bietet, spüren die klassischen Innenstadtlagen die Folgen von Strukturwandel und Digitalisierung. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie verstärken den Veränderungsdruck zusätzlich.“ Das Projekt „Bergedorf Now“ möge nun einen Prozess initiieren, der Gewerbetreibende, Einzelhandel, Gastronomie, Künstler, Tourismusbetriebe und Grundeigentümer in der Bergedorfer Innenstadt stärkt, so Schmidt-Hoffmann: „Ich hoffe, dass es uns im Strukturwandel unterstützt und die Innenstadt in Bergedorf zukunftsfest aufstellt.“

Insgesamt 5,5 Millionen Euro fließen aus dem Bundesprogramm nach Hamburg, denn auch die Innenstadt der Metropole hat sich mit dem Projekt „Verborgene Potenziale“ innovative Konzepte vorgenommen. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung, spricht von einer Gemeinschaftsaufgabe: „Einer der Faktoren für eine lebendigere, zukunftsfeste City ist eine breitere Nutzungsvielfalt. Dies ist auch in unserem Handlungskonzept verankert, das uns bei der Weiterentwicklung der Innenstadt leitet. Die nun in Aussicht stehende Förderung wird uns helfen, diese Vielfalt zu unterstützen.“

Mehr Raum für Wohnen, Gastronomie und Kultur

Künftig soll es im Herzen der Stadt mehr Raum geben für Wohnen, Gastronomie und Kultur. Ein verbessertes Kommunikationstool möge die vielfältigen Interessengemeinschaften wie Eigentümer, lokale Handeltreibende, städtische Gesellschaften sowie zivilgesellschaftliche Gruppen in die Gestaltung einbeziehen. „Zur Gestaltung dieses Wandels sollen Pilotprojekte umgesetzt werden“, kündigt Stapelfeldt an, die Umnutzungen und Mischnutzungen fördern und öffentliche Räume beleben will.

Hierfür erhält das Projekt einen 75-prozentigen Zuschuss aus dem Bundesprogramm in Höhe von 4.852.500 Euro. 25 Prozent stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen als Kofinanzierung selbst zur Verfügung. Konkrete Ideen etwa für die Erweiterung der Nutzungsvielfalt sind auch Thema der digitalen, zweiten Stadtwerkstatt „Perspektiven für die Innenstadt“, die am Donnerstag, 2. Dezember, um 18 Uhr beginnt. Den Link zum Livestream gibt es unter der Adresse www.hamburg.de/innenstadt.