Hamburg. Die Klinik hat 90 Dosen des Biontech-Vakzins geordert. Wer als erstes da ist, wird als erstes geimpft. Weitere Corona-Details.
Nun geht es doch weiter mit dem Impfen ohne Termin im Agaplesion Bethesda Krankenhaus. Für kommenden Dienstag, 27. Juli, hat die Klinik am Glindersweg 90 Dosen des Biontech-Vakzins geordert. Geimpft wird ab 13 Uhr, der Zugang ist auf dem gesamten Gelände ausgeschildert.
„Der Erfolg unserer Aktion vor zwei Wochen, als 500 Menschen die Chance zur spontanen Erstimpfung wahrnahmen, hat uns begeistert – vom personellen Aufwand aber auch erschlagen“, sagt Klinik-Sprecher Matthias Gerwien. Wie berichtet, folgte aus Gründen des Schutzes der Mitarbeiter zunächst die Absage weiterer anmeldefreier Termine: Nach eineinhalb Jahren voller Überstunden durch die Corona-Pandemie, wollte die Krankenhausleitung für das Impfen nicht schon wieder Urlaubssperren verhängen oder zusätzliche Arbeit anordnen.
Wer zuerst da ist, wird als erster geimpft
„Aber das Thema beschäftigt uns täglich. Endlich ist ein echter Impf-Erfolg gelungen, da müssen wir anknüpfen“, begründet Gerwien die Entscheidung, nun doch nachzulegen. Allerdings gegenüber der Premiere mit einem auf zehn Kollegen halbierten Team und vorerst nur einem einzigen Datum.
Der Ablauf wird rigoros sein: Wer als erstes da ist, wird als erstes geimpft. Alle weiteren folgen entsprechend ihrer Anmeldung am Zugang zum Impfzentrum. „Nach Nummer 90 ist Schluss. Impfstoff nachgeordert wird am Dienstag nicht“, sagt Gerwien, der aber einen neue Service anbietet: „Wer sich vor Ort angemeldet hat, bekommt vom Team die Uhrzeit, wann die Impfung erfolgt und kann bis dahin anderes erledigen.“ Das soll lange Schlangen vor der Klinik vermeiden.
Corona: 34 Neuerkrankungen in Bergedorf gemeldet
Der Erfolg des Impfens ohne Termin ist im Vergleich zu den Angeboten mit Reservierung beeindruckend. Seit Mai hatte das Bethesda Termine angeboten – bis zu zweimal pro Woche für jeweils rund 50 Personen. „Insgesamt sind damals gut 600 Termine offen geblieben“, sagt Matthias Gerwien. „Hinzu kommen die reservierten, aber nicht wahrgenommenen Buchungen – im Schnitt 20 Prozent mit zuletzt stark steigender Tendenz.“
Aus Sicht der Experten eine gefährliche Entwicklung. Schließlich gilt es als wahrscheinlich, dass im Herbst die vierte Corona-Welle kommt, angefacht durch Reiserückkehrer und Corona-Mutationen. Einziges Mittel, sie zu brechen, sind möglichst viele Impfungen.
Alle Plätze im Kontaktnachverfolgungszentrum besetzt
Schon jetzt steigen die Corona-Erkrankungen wieder deutlich, wenn die Zahlen auch insgesamt noch niedrig sind. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Bezirk Bergedorf stieg in der vergangenen Woche im Vergleich zu Mitte Juli von 15,3 auf 26,1 Erkrankte je 100.000 Einwohner. Dem Bergedorfer Gesundheitsamt wurden vom 12. bis 19. Juni 34 Neuerkrankungen gemeldet. In der Vorwoche waren es 20.
Entsprechend sind auch alle Plätze im Kontaktnachverfolgungszentrum an der Stuhlrohrstraße besetzt. 41 Mitarbeiter versuchen seit Ende November 2020 Infektionsketten nachzuvollziehen und zu unterbrechen. Das Personalvolumen des Gesundheitsamts für die Kontaktnachverfolgung wurde sogar auf 44,36 Stellen aufgestockt.
Gesundheitsamt Kontaktnachverfolgung: Befristete Verträge wurden verlängert
„Wir planen zudem, alle befristeten Verträge mit unseren Mitarbeitern zu verlängern“, sagt der amtierende Bezirksamtschef Ulf von Krenski. Zudem werden weitere neue Mitarbeiter gesucht, am besten mit medizinischem Hintergrund. Bewerbungen gehen an
gesundheit@bergedorf.hamburg.de
Denn der Einsatz dauert länger: Wie von Krenski bekannt gibt, haben sich die sieben Bezirke auf eine Verlängerung aller Kontaktnachverfolgungszentren bis mindestens 31. März 2022 verständigt.