Hamburg. Die ehemalige Leichenhalle soll umgebaut werden. Dafür sollen mehr als eine halbe Million Euro ausgegeben werden.
Die CDU holt die Idee eines eigenen Kolumbariums für den Bergedorfer Friedhof aus der Vergessenheit hervor. Die Union möchte damit dem Trend nach vermehrter Urnenbestattung gerecht werden und das Angebot an Bestattungsformen erweitern. Dafür soll für mehr als eine halbe Million Euro die ehemalige Leichenhalle neben der Kapelle 1 umgebaut werden.
André Wegner (CDU) aus der Bezirksversammlung gehört zu den Befürwortern der Idee. In diesem Urnenhaus könnten nach dem Umbau 190 Grabnischen entstehen. Die denkmalgeschützte Leichenhalle, Baujahr 1909, wäre als umfunktioniertes Kolumbarium „eine Super-Bereicherung“ für den Bergedorfer Friedhof, so Wegner. Jetzt werden dort Arbeitsmittel und Geräte der Mitarbeiter gelagert.
Bergedorfer CDU möchte ein Kolumbarium auf dem Friedhof
Dass dieser Wunsch fraktionsübergreifend Zustimmung finden sollte, ist nicht unrealistisch. Ende 2015 verabschiedete die Bezirksversammlung einstimmig einen entsprechenden Antrag an das Bezirksamt. Damals waren Kosten in Höhe von 510.000 Euro für das Kolumbarium von einem Architekturbüro geschätzt worden, diese sollten im Haushalt 2017/18 berücksichtigt werden. Geschehen ist aber nichts: „Wir haben es alle aus dem Blick verloren, und im Ergebnis hat der Senat dem Bezirksamt keine zusätzlichen Mittel für ein Kolumbarium zur Verfügung gestellt“, weiß Wegner.
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Eine solche Einrichtung würde aus Sicht seiner Partei eine Angebotslücke schließen, denn „in Bergedorf hat man bislang nur die Wahl zwischen einer anonymen Urnenbestattung oder der Erdbestattung“, formuliert die CDU in ihrem Antrag, der im Hauptausschuss am 25. Februar besprochen werden soll. „Mittlerweile rechnen wir mit 20 Prozent höheren Kosten für den Umbau“, so Wegner. Deshalb soll die Verwaltung 600.000 Euro im nächsten Haushalt bei den Fachbehörden beantragen.
Friedhofsverwaltung und denkmalgeschützte Halle werden restauriert
Auf dem Bergedorfer Friedhof tut sich einiges. Die denkmalgeschützte Kapelle 2 wird für 3,1 Millionen Euro ab Sommer restauriert, daneben entsteht die neue Friedhofsverwaltung für 1,3 Millionen Euro. Nicht unweit davon wurde im vergangenen Herbst ein Mensch-Tier-Friedhof mit insgesamt 165 Plätzen gestaltet.