Bergedorf. Das neue Grabfeld bietet Platz für 165 Bestattungen. Haustiere müssen eingeäschert werden. Was sonst noch zu beachten ist.
Er muss „nicht jede Mode mitmachen“, sagt Hans-Jörg Gerken. Doch natürlich schaut der Verantwortliche für den Bergedorfer Friedhof auch mal über seinen 52 Hektar großen Arbeitsbereichs hinaus. Und da gefiel dem 56-Jährigen die Praxis aus dem mitteldeutschen Raum sowie neuerdings auch auf dem Ohlsdorfer Friedhof ausgesprochen gut, dass Menschen und ihre Haustiere eine gemeinsame Grabstelle bekommen. Ein Mensch-Tier-Grabfeld ist nun auch in Bergedorf vorhanden.
Die stimmungsvolle Rasenfläche mit einer majestätischen Buche, derzeit in wunderbarer Herbst-Optik, zwischen der Kapelle 2 und dem Friedhofsausgang Börnsen ist hergerichtet. Drei Reihen Erdbestattungen mit insgesamt 45 Plätzen und vier Reihen Urnen-Gräber mit 120 Plätzen warten auf Interessenten. Gerken rechnet damit, dass es eine Zeit dauern wird, bis sich die Mensch-Tier-Gräber herumgesprochen haben.
Mensch-Tier-Grabfeld in Bergedorf kann erweitert werden
In etwa zwei bis drei Jahren sei zu beurteilen, ob sich das Ganze lohne. Das Feld bietet zudem Erweiterungspotenzial. „Wir haben auf dem Bergedorfer Friedhof noch große Freiflächen. Für die Mensch-Tier-Grabstellen haben wir ein Extrafeld genommen, weil sich an beigesetzten Tieren andere Besucher stören könnten“, so Gerken.
Bis zu acht Urnen ihrer eingeäscherten Lieblinge können Herrchen und Frauchen mit unter die Erde nehmen. Besitzer von Hunden, Katzen, Vögeln und anderen tierischen Hausgenossen können sich einen Grabplatz bereits zu Lebzeiten reservieren. Für 25 Jahre kostet eine Erdbestattungsstelle 1575 Euro, für einen Urnenplatz müssen insgesamt 1300 Euro investiert werden. Allerdings wird das Nutzungsrecht bei jeder neuen Bestattung wieder auf 25 Jahre festgeschrieben. Kosten fallen nicht nur für die Einäscherung der Tiere an, pro Tier werden außerdem 175 Euro für Verwaltungs- und Aufgrabungsarbeiten fällig.
Alle Tiere erlaubt, die eingeäschert werden können
Im Norden des jüngeren Teils des Bergedorfer Friedhofs haben die Landschafts- und Gartenbau-Azubis des Bezirks viel Arbeit investiert. Ihr Chef Gerken nennt sie „Wald- und Wiesenschlosser“, die gerade letzte Sträucher setzen, drumherum ein Ambiente mit Krummholzkiefern und Ilex gezaubert haben. Welche geliebten Tiere darf ich denn mit in die letzte Ruhestätte nehmen? Darauf hat Hans-Jörg Gerken eine eindeutige Antwort: „Alle Tiere, die eingeäschert werden können.“ Bedeutet: Wer etwa mit Pferd beerdigt werden möchte, sollte zwei Urnen dazu einplanen. Menschliche Asche passt in eine.
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Der Bergedorfer Friedhof ist mit 52 Hektar der drittgrößte in Hamburg, nach dem Ohlsdorfer mit 400 Hektar und dem Öjendorfer Friedhof mit 110 Hektar. In der Hansestadt gibt es insgesamt 38 Friedhöfe mit zusammen 800 Hektar Fläche.