Hamburg. Zentrum für Baukultur und ein Jugendtreffpunkt geplant. Jugendbauhütte Hamburg ist die jüngste Bauhütte in Deutschland.
Bis zum Winter soll das Dach fertig sein: Mit Hochdruck sind gegenwärtig Mitarbeiter der Hamburger Jugendbauhütte dabei, das fast 500 Jahre alte, marode Hufnerhaus am Moorfleeter Deich wieder aufzubauen. Wie das „Hamburg Journal“ im NDR-Fernsehen berichtet, soll in den nächsten Wochen neues Reet auf dem Dach verarbeitet werden. Dann ist das Gebäude vor Feuchtigkeit, Schnee und Regen besser geschützt.
Die Jugendbauhütte Hamburg ist die jüngste Bauhütte in Deutschland. Sie wurde vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen und gehört als 14. Jugendbauhütte zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Gegenwärtig sind sechs Jugendliche dabei, das Bauernhaus vor dem endgültigen Verfall zu retten. Es ist nach Angaben der Stiftung eines der letzten Vertreter des niederdeutschen Hallenhauses und zählt zu den ältesten erhaltenen Fachhallenhäusern Norddeutschlands überhaupt.
Das Hufnerhaus mit dem hohen Reetdach wurde in Fachwerkbauweise errichtet. Ein Hufner ist ein Bauer, der mehrere Hufe Lande bewirtschaftet. Diese Häuser prägen die Architektur in den Vier- und Marschlanden und künden von einer Zeit, in der die Landwirte ihre Produkte per Kahn und Schiff zu den Hamburger Märkten brachten.
Die Jugendlichen absolvieren gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Einer von ihnen ist Moritz Seeberg. Der 21-Jährige sagt, es bereite ihm Freude, mit Holz zu arbeiten. Außerdem sei er stolz darauf, eines der ältesten Bauernhäuser wieder instand zu setzen. Die jungen Leute wohnen gemeinsam in einer WG in Hummelsbüttel. Bis das historische Bauernhaus wieder in neuem Glanz erstrahlt, werden allerdings noch gut zehn Jahre vergehen. Es ist geplant, dass dort ein Zentrum für Baukultur und ein Jugendtreffpunkt entstehen.