Hamburg . Erste Entwürfe für die Umgestaltung werden im Internet diskutiert. Was sagt der Denkmalschutz zum Umbau der Commerzbank?
Durch den geplanten Ausbau des Commerzbank-Standorts am Jungfernstieg sind Veränderungen geplant, die auch die historischen Fassaden dort betreffen. Vom 1899 erbauten Bankhaus bis zum Kontorhaus an der Ecke Große Bleichen, in dem unten der Juwelierladen Bucherer sitzt, soll der gesamte Häuserblock innen und außen umgestaltet werden.
Das von Martin Haller erbaute Bankgebäude soll bodentiefe Erdgeschoss-Fenster, einen ebenerdigen Zugang und einen neuen Aufbau bekommen. Das um 1980 im gleichen Stil erbaute Nachbarhaus möchten die Planer durch einen Neubau ersetzen. Und das Eckhaus an den Großen Bleichen soll statt der Bogenfenster in den ersten beiden Etagen eine Glasfassade erhalten.
In Architekturforen werden die Entwürfe diskutiert
Die Umgestaltungen werden auf einer Visualisierung gezeigt, die bereits in Architekturforen kritisch diskutiert wird. Allerdings wurde sie noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben, weil sie nicht dem aktuellen Planungsstand entsprechen soll.
Die drei Gebäude sind im Besitz des Versorgungswerks der Hamburger Ärztekammer und werden von dem Projektentwickler Art-Invest betreut. Dieser baut auch gerade hinter historischer Substanz ein Einkaufszentrum am Alten Wall. Auch bei anderen Projekten wurde eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet – etwa beim gerade sanierten Alten Klöpperhaus am Rödingsmarkt.
Denkmalschutz: Wurde das Gebäude bereits mehrfach umgebaut?
Auch bei den Umgestaltungen am Jungfernstieg hat das Denkmalschutzamt mitzureden. Sowohl die Hausnummern 22 (Commerzbank) und 25 (Bucherer) sind denkmalgeschützt. Allerdings ist das Verfahren noch in der Schwebe. „Die Pläne sind uns bekannt, es gibt aber noch keine Entscheidung. Die Gespräche laufen“, so Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde.
Ebenso wie der Aufbau auf dem Bankhaus soll auch das mittlere Gebäude keine wirkliche historische Bedeutung haben. Somit wäre es möglich, dass der Denkmalschutz für die Gebäude in Teilen aufgehoben werden kann. Die beiden unteren Fensterreihen des 1842 erbauten Eckgebäudes sollen ebenfalls erst nachträglich eingebaut worden sein. Es soll sogar historische Bilder geben, auf denen das Haus mit den Bogenfenstern große Schaufenster hat.