Immer wieder hatten Unbekannte die Bahnhofstoilette in Bergedorf beschädigt. Die SPD fordert die Bahn jetzt auf, Maßnahmen zu ergreifen. CDU nennt Vorstoß „lächerlich“.

Hamburg. Nach wiederholten Fällen von Vandalismus an der öffentlichen Toilette im Bergedorfer Bahnhof fordert die SPD die Deutsche Bahn auf, nach Wegen zu suchen, wie derlei Beschädigungen künftig verhindert werden können. Ein folgerichtiger Vorstoß oder - wie es die CDU nennt - bloß ein „Showantrag“?

Hintergrund ist, dass die Toilette in der Vergangenheit immer wieder von Unbekannten beschädigt wurde. Die Bahn - als Betreiber verantwortlich – hatte deswegen sogar in Betracht gezogen, die Einrichtung zu schließen. Doch weil die Bahn per Vertrag verpflichtet ist, die Toilette weiter zu betreiben, schied diese Möglichkeit aus.

Aus Sicht der SPD ist das auch genau richtig so: „Zu einer zivilisierten Gesellschaft gehört selbstverständlich eine hygienisch einwandfreie Toilette in einem Bahnhof von der Größe der Bergedorfer Station. Das ist die Bahn ihren Fahrgästen schuldig. Sie kann sich da nicht aus der Verantwortung ziehen“, heißt es in dem Antrag, der am Mittwoch in die Bezirksversammlung eingebracht werden soll.

Die Bahn müsse sich dringend um das Vandalismusproblem kümmern. Die SPD schlägt zum Beispiel vor, die Toilette so auszustatten, dass sie resistent gegen Vandalismus ist. An vielen Autobahnraststätten gebe es etwa Toiletten, deren Inneneinrichtung fast komplett aus Metall besteht. Dies wäre auch in Bergedorf denkbar.

CDU kritisiert SPD-Antrag

Bei der CDU sorgt dieser SPD-Antrag für Kritik. Fraktionsgeschäftsführer Kai-Uwe Inselmann spricht von einem „Showantrag“: „Wie die SPD richtig erkannt hat, ist die wiederholte Zerstörung der Bahnhofstoilette nicht mehr zu ertragen. Der Antrag ist aber an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Kaum vorstellbar, dass die Deutsche Bahn erst aus Bergedorf aufgefordert werden müsste, sich mal Gedanken über die Verhinderung von Vandalismusschäden zu machen. Bereits in der Vergangenheit ist diesbezüglich ja schon einiges geschehen“, so Julian Emrich, innenpolitischer Sprecher der Fraktion.

„Vielleicht hätte sich die Bergedorfer SPD-Fraktion letzten Monat einmal unseren Antrag zur Videoüberwachung im Bergedorfer Bahnhof besser ansehen sollen anstatt ihn rundweg abzulehnen. Genau die Verhinderung des jetzt angesprochenen Vandalismus war Sinn dieses Antrags.“

Welche Schritte zur Vandalismusabwehr nun in Bergedorf ergriffen werden sollen, wird auf der Bezirksversammlung am Mittwoch diskutiert.