Fast drei Stunden lang waren eine Frau, ein Kleinkind und ein Rollstuhlfahrer am Sonnabend in dem Aufzug am Bergedorfer Bahnhof eingeschlossen. Immer wieder gibt es Probleme mit dem Lift.

Hamburg. Gefangen im Lift: Wegen einer Panne waren eine Frau mit einem Kleinkind und ein Rollstuhlfahrer am Sonnabend rund drei Stunden im Aufzug am Bahnhof Bergedorf eingeschlossen. Das berichtet die Bergedorfer Zeitung. Demnach blieb der Fahrstuhl des Herstellers Otis zwischen Bahnhof und Bussteig gegen 10.50 Uhr stecken. Erst gegen 13.30 Uhr gelang es Mitarbeitern des technischen Notdienstes und Einsatzkräften der Feuerwehr, zunächst die Frau und das Kleinkind zu befreien. Etwa eine halbe Stunde später konnte auch der völlig erschöpfte Rollstuhlfahrer den Lift über eine Rampe verlassen.

Die Bahn bedauert den Vorfall, schiebt die Verantwortung aber dem Hersteller zu, der gewährleisten müsse, dass der Fahrstuhl zuverlässig funktioniere. „Wir sind ja letztlich auch nur die Auftraggeber“, sagte eine Bahnsprecherin der Bergedorfer Zeitung.

Dass die Rettung der drei Fahrstuhlinsassen so lange gedauert habe, begründet die Bahnsprecherin mit der etwa 60 Minuten dauernden Anfahrt. Außerdem sei der technische Notdienst zwischenzeitlich wieder abbestellt worden, da schon Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort waren. Diese konnten dann aber nicht viel ausrichten, da sie nicht an die Steuerung des Aufzugs herankamen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Erst nach Eintreffen eines angeforderten Rüst-Gerätewagens und der Unterstützung der Techniker konnte der Aufzugskorb schließlich so weit hochgezogen werden, dass zunächst Frau und Kind, dann etwa 30 Minuten später auch der Rollstuhlfahrer den Fahrstuhl verlassen konnten.

Seit dem Vorfall vom Sonnabend ist der Aufzug außer Betrieb. „Der Lift steckt nach wie vor zwischen den beiden Stockwerken fest“, sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis dem Abendblatt. Wie es zu der Panne kam, könne man derzeit noch nicht sagen, Techniker des Herstellers sollen den Fahrstuhl im Laufe der Woche untersuchen. „Wir bedauern diese Panne natürlich sehr“, sagte Meyer-Lovis.

Weil es vor allem im Sommer 2013 wiederholt zu Problemen mit dem Lift gekommen waren, hatte der SPD-Abgeordnete Gert Kekstadt im September eine Kleine Anfrage an den Senat gestellt und den Bau eines zweiten Aufzugs ins Gespräch gebracht, auf den Rollstuhlfahrer und andere in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste ausweichen können. In seiner Antwort räumt der Senat ein, dass einige Ausfälle gegen habe, die durch Vandalismus und technische Störungen verursacht worden seien. Grundsätzlich liefen die Aufzüge aber stabil. Ein zweiter Aufzug werde derzeit nicht in Erwägung gezogen, da die Deutsche Bahn zunächst einmal die Stufenfreiheit aller Hamburger S-Bahnstationen anstrebe.