Altengamme. Das marode Sommerbad Altengamme soll im Sommer öffnen. Bis dahin muss das Nichtschwimmerbecken saniert werden. Die weiteren Pläne.
Thomas Heyen
Das marode Sommerbad Altengamme beschäftigt weiterhin die Politik: Die Mitglieder des Regionalausschusses hatten sich am Abend vor der jüngsten Sitzung mit dem vom Bezirksamt beauftragten Gutachter per Internet-Konferenz ausgetauscht. Der hatte ihnen versichert, dass die Spundwände im Schwimmerbereich noch zehn, maximal 20 Jahre halten würden.
Deshalb signalisierten die Politiker, dass sie auch mit der sogenannten „kleinen Lösung“, also einer Sanierung nur des Nichtschwimmerbeckens, leben könnten. Schließlich ist Eile geboten: Das beliebte Naturbad, das von vielen Stammgästen genutzt wird und im vergangenen Sommer aufgrund von Verletzungsgefahr für Besucher geschlossen blieb, soll möglichst zum Sommer 2023 wieder genutzt werden können. Da sind sich Bergedorfer Verwaltung und Politik einig.
Sommerbad Altengamme: „Kleine Lösung“ kostet rund 250.000 Euro
Die im Regionalausschuss vertretenen Partien favorisieren eigentlich von den insgesamt vier möglichen Varianten die aufwendigste und teuerste. Sie umfasst die Komplettsanierung von Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken. Kosten: Rund 600.000 Euro für das Richten des Pumpenschachtes, einen neuen Brunnen und eine neue Pumpe, Planung und Baugrund-Gutachten sowie das Anbringen von Kunststoff-Spundwänden. Bei der „kleinen Lösung“ (Variante B) fällt die Instandsetzung des Schwimmerbereichs weg. Sie kostet etwa 250.000 Euro.
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„Mit der kleinen Variante haben wir eine Lösung für die kommenden mindestens zehn Jahre“, sagte die Ausschussvorsitzende Stephanie Pelch. Doch ob das tatsächlich so ist, soll noch einmal genauer geprüft werden: Der Gutachter habe die Spundwand im Schwimmerbecken bisher nur an den sichtbaren Stellen untersucht. Das ist den Mitgliedern des Regionalausschusses zu wenig. Sie fordern, dass auch der Zustand des im Sandkern verlaufenden Stahls, also unterhalb vom Beckengrund, geprüft wird, wollen keine bösen Überraschungen erleben.
Zweite Baumaßnahme erst 2024 finanzierbar, Kosten von rund 350.000 Euro
Die Politiker wollen nun in zwei Stufen vorgehen: Sollte das erneute Gutachten einen guten Zustand der Spundwände bestätigen, kann die Sanierung des Schwimmerbereichs in frühestens zehn Jahren angegangen werden. Sollte das neue Gutachten, dessen Ergebnis 2023 vorliegen soll, ergeben, dass die Spundwände wider Erwarten vermutlich doch nicht so lange halten werden, soll der Schwimmerbereich schnellstmöglich ebenfalls saniert werden – in einem zweiten Schritt.
Diese zweite Baumaßnahme wäre dann vermutlich erst 2024 finanzierbar. Sie würde rund 350.000 Euro kosten, also in etwa so viel, als würde alles in einem Rutsch und nicht in zwei Stufen saniert werden. Lediglich die erneute Baustelleneinrichtung würde mit etwa 5000 Euro Mehrkosten zu Buche schlagen.
Die Politiker beschlossen in ihrer jüngsten Ausschusssitzung schon einmal einstimmig, die Bezirksamtsleiterin damit zu beauftragen, die Finanzierung der Variante B zu klären.