Altengamme. Der Bericht über die Schäden am Schwimmbecken des beliebten Freibads liegt vor - und liest sich gar nicht gut.

Am Becken im Sommerbad Altengamme wurden in den vergangenen Monaten schwere Schäden festgestellt. Danach war die Befürchtung groß, dass es in diesem Jahr eng werden könnte mit dem Badespaß am Horster Damm. Nun ist es traurige Gewissheit: Die Saison im Sommerbad Altengamme muss ausfallen. Das Bezirksamt Bergedorf kann eine Öffnung des Freibads nicht gewährleisten. Zu groß sei die Gefahr, die von dem maroden Becken für Schwimmgäste ausgehe, teilt die Verwaltung mit.

Um zu erfahren, wie groß die Schäden sind, musste das Wasser aus dem Becken abgepumpt werden. Das Bezirksamt beauftragte einen Zustandsbericht, der nun vorliegt und ein ernüchterndes Bild zeichnet: Demnach sind die Holzspundwände so stark verrottet, dass zwischen den Holzbohlen bereits problemlos durchgestochert werden kann. Sand wird aus der Hinterfüllung ins Becken gespült, der Weg ist deshalb am Beckenrand eingebrochen. „Hier besteht hohe Unfallgefahr“, heißt es in dem Bericht.

Freibad in Altengamme: Schwimmbecken ist stark beschädigt

Das aufgeschraubte U-Profil, das den Betonbalken trägt, ist laut Bericht wegkorrodiert. Die Holzausfachung des Profils ist verrottet und fehlt zum Teil schon ganz. Die Konstruktion des Beckenrandes im Nichtschwimmerbereich mit dem auf einer verrotteten Holzbohlenspundwand und einem stark korrodierten Stahlprofil lagernden Betonbalken scheint nicht mehr standsicher, heißt es.

Eine Kostenschätzung für die Sanierung hat das Bezirksamt in Auftrag gegeben. Ergebnisse werden im Juli erwartet. Sobald das Bezirksamt wisse, um wie viel Geld es gehe, werde die Verwaltung alles daran setzen, „die ein oder andere Finanzquelle zu erschließen“, sagt Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann.

Sommerbad Altengamme galt lange Zeit als Geheimtipp für Schwimmer

Die Ergebnisse sollen für den Regionalausschuss aufbereitet werden. Die Mitglieder des Ausschusses hatten moniert, dass zwar im Internet auf die Sperrung des Bades hingewiesen werde, Besucher am Horster Damm aber ohne Info vor verschlossener Pforte stehen.

Das in den 1930er-Jahren erbaute Naturbad galt lange als Geheimtipp, da es keinen Eintritt kostet, mitten in der Natur liegt und dennoch mit sanitären Anlagen, Spielplatz und Kiosk ausgestattet ist. Nachdem der langjährige Bademeister Horst Heibeck (†) nach der Saison 2019 in Ruhestand gegangen war, war das Gelände aus Versicherungsgründen eingezäunt worden. Gemeinsam mit dem SV Altengamme wurde eine Lösung gefunden, indem der Verein Transponder ausgab, mit denen es auch außerhalb der Badeaufsichtszeiten Zutritt zum Gelände gab.