Allermöhe/Moorfleet. So wie die Straßenlaternen am Moorfleeter Deich aufgestellt wurden, ist der Bau eines Gehwegs nicht möglich. Anwohner sind verärgert.

Entlang des Moorfleeter Deichs hat die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH die alten Straßenlaternen mit Holzmasten durch neue LED-Laternen ersetzt. Doch statt der Freude über den Einsatz moderner Technik überwiegt der Frust bei Anwohnern und Lokalpolitik. Denn: „Die Straßenlaternen wurden so aufgestellt, dass ein Gehweg dort nicht mehr möglich sein wird, obwohl es auf dem breiten Seitenstreifen eigentlich genug Platz gegeben hätte“, kritisiert Jörg Froh (CDU).

Und auch die Anwohner sind entsetzt: „Es kann nicht sein, das Hamburg in Rad- und Fußwege investiert und das Landgebiet nichts davon abbekommt“, moniert Michael Horstmann. Schließlich sei der Moorfleeter Deich nicht nur eine beliebte Ausweichstrecke, wenn auf der A25 viel Verkehr herrsche, sondern auch eine hoch frequentierte Freizeitroute. „Bei schönem Wetter bleibt uns häufig nichts anderes, als zu Hause zu bleiben, weil wir nicht vom Grundstück kommen“, erklärt Horstmann.

Neue Laternen stehen Gehweg am Moorfleeter Deich im Weg

Doch einem möglichen Geh- oder auch Radweg stehen die neuen Masten nun im Weg. Genau dasselbe Problem hatte es vor drei Jahren am Allermöher Deich gegeben, als dort entlang des gesamten Straßenzuges neue Lichtmasten deutlich näher an der Fahrbahn aufgestellt wurden. Um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert und neue Straßenlaternen stattdessen zukunftsweisend aufgestellt werden, brachte die Politik 2020 einen Antrag auf den Weg, um bei solchen großen Maßnahmen informiert zu werden und gegebenenfalls mitwirken zu können.

Damals hatte die Behörde für Verkehr und Mobilität (BVM) versichert, dass die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH bereits mit dem Bezirksamt im Gespräch und gerne bereit sei, bei einer Anpassung der Planungsabstimmung mitzuwirken, um in Zukunft vorausschauend bei der Aufteilung von vorhandenem öffentlichen Verkehrsraum agieren zu können.

Bergedorfer Bezirksamt hat auf größtmöglichen Abstand hingewiesen

Das ist nun aber nicht passiert – und das obwohl das Bergedorfer Bezirksamt daran erinnert hatte, einen größtmöglichen Abstand zur Fahrbahn einzuhalten, nachdem es im Rahmen eines Aufgrabescheins über die bevorstehende Maßnahme von der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH informiert worden war, heißt es aus der Bergedorfer Verwaltung.

Laut Nils Schönrok, Referent Kommunikation der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH, habe sich die Position der neuen Stahlmasten dadurch ergeben, dass sie noch über keinen Netzanschluss verfügen und daher erst aufgestellt, von Stromnetz Hamburg GmbH angeschlossen und in Betrieb genommen werden, bevor die alte Beleuchtung demontiert wird. „Sonst wäre über mehrere Wochen keine Beleuchtung vorhanden“, erklärt Schönrok.

Masten könnten an den Rand eines befestigten Gehweges versetzt werden

Dies bedeutet aber auch, dass die neuen Masten vor die alten Masten gestellt werden, da die Freileitung weiterhin in Betrieb bleibt. „Dabei wurde der größtmögliche Abstand zur Straße unter Einhaltung des erforderlichen Abstands zur Freileitung gewählt“, erklärt der Sprecher. Zusätzlich würden in den meisten Bereichen derartig viele Kabelpakete liegen, dass die Masten nur genau zwischen Kabel und Gas- sowie Wasserleitung gestellt werden konnten. „Eine alternative Standortwahl war hier vollkommen unmöglich“, betont Schönrok.

Eine Aufstellung in der Böschung sei aus statischen Gründen nicht möglich, dafür wäre eine sehr kostenaufwendige Sondergründung der Masten erforderlich. „Sollte ein normgerechter, gepflasterter Gehweg mit böschungsseitiger Randbefestigung hergestellt werden, können die Masten an den Rand des Weges versetzt werden. Kabelreserven wurden beim Bau bereits berücksichtigt“, erklärt Nils Schönrok.

Die CDU will das Thema im Regionalausschuss zur Sprache bringen, der am Dienstag, 12. September, in der Aula der Schule Fünfhausen-Warwisch (Durchdeich 108) tagt.