Hamburg. Michael Funk bietet gemeinsam mit Vereinen und Verbänden Wohnungslosen im Winter eine Unterkunft – und noch einiges mehr.
In dem großen MyBed-Appartementhaus am Kurfürstendeich 41 sind seit Beginn der kalten Jahreszeit Anfang November Obdachlose einquartiert. Auch in anderen MyBed-Häusern des Unternehmers Michael Funk (51) in Wandsbek und Sasel wohnen Menschen, die sonst auf der Straße leben. 25 Wohnungslose sind es aktuell, die meisten von ihnen sind in dem großen Haus in Allermöhe einquartiert. In den kommenden Wochen wird ihre Zahl steigen, so war es auch vor einem Jahr, weiß Oliver Funk. Der Namensvetter seines Chefs, ebenfalls 51, organisiert nun regelmäßig Lebensmitteleinkäufe für die Gäste.
Michael Funk bezahlt die Gaben für die Wohnungslosen aus eigener Tasche
Die Miete für die Wohnungslosen zahlen karitative Verbände und Vereine – die Caritas, die Diakonie und die Bergedorfer Engel. Michael Funk macht ihnen nach eigener Auskunft einen günstigen Preis: „Er richtet sich nach dem Rahmenvertrag, den wir mit der Stadt Hamburg zur Unterbringung Wohnungsloser geschlossen haben und befindet sich unter dem Jugendherbergspreis“, sagt der Unternehmer aus Brunstorf, der MyBed-Unterkünfte in ganz Norddeutschland betreibt. Michael Funk, Vater von sechs Kindern, und seine Familie bezahlen die Lebensmittelspenden aus eigener Tasche.
Prall gefüllte Tüten mit Lebensmitteln für die Wohnungslosen
Vor wenigen Tagen bekamen alle 21 Wohnungslosen prall gefüllte Einkaufstüten im XXL-Format im Wert von knapp 70 Euro pro Nase. Darin befanden sich neben Lebensmitteln wie Würstchen, Kartoffeln, Brot, Eintopf, Bananen, Käse, Obst und Gemüse und auch Hygieneprodukte wie Zahnpasta, Duschgel und Nassrasierer. „Die haben sich natürlich sehr gefreut“, sagt Oliver Funk und fügt hinzu: „Einige der Beschenkten dachten, dass sei eine Versandlieferung an die falsche Adresse.“ Jeder MyBed-Gast hat einen Kühlschrank im Zimmer. Gekocht wird in Gemeinschaftsküchen.
Nächstes Mal soll auch Futter für die Hunde dabei sein
Oliver Funk wird auch in den kommenden Wintermonaten für die wohnungslosen Gäste Lebensmittel einkaufen, will nun aber auch noch klären, wie viele Obdachlose mit Hund in den MyBed-Häusern leben: „Das habe ich vor dem jüngsten Einkauf nicht mehr rausfinden können. Beim nächsten Mal habe ich dann aber auch Hundefutter dabei.“
Die Sachspenden wird er frühestens zum 20. des Monats überreichen: „Dann ist erfahrungsgemäß das Geld bei diesen Gästen besonders knapp.“ Im vergangenen Jahr lebten bis zu 50 Wohnungslose in den MyBed-Häusern. Auch sie profitierten von großzügigen Lebensmittelspenden.