Hamburg. Stadt Hamburg verlängert Vertrag und stellt für Tierunterbringung so viel Geld wie nie zuvor zur Verfügung. Kommt ein weiteres Tierheim?

Nun also doch: Die Stadt Hamburg hat die Verträge zur Aufnahme von Fund-, Verwahr- und Isolationstieren mit den bewährten Partnern verlängert. Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 (HTV) und das Reso-Zentrum für benachteiligte Tiere in Mienenbüttel haben im nun abgeschlossenen Vergabeverfahren den Zuschlag erhalten, wie die Justizbehörde am Freitag mitteilte. Zudem werden die Mittel für die Tierunterbringung erhöht sowie die Laufzeit der Verträge verlängert, hieß es.

Der HTV hatte den Vertrag mit der Stadt Ende April fristgerecht gekündigt. In dieser Woche hatte die Hamburgische Bürgerschaft dann schließlich die Bereitstellung von 23,6 Millionen Euro für die Tierunterbringung in den kommenden vier Jahren beschlossen. Das seien jährlich rund 2,5 Millionen Euro mehr als bisher. Für die Tierunterbringung durch den HTV mit dem Tierheim an der Süderstraße sind damit rund 5,2 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen, für das Reso-Zentrum rund 700.000 Euro.

Die neuen Verträge zur Tierunterbringung werden eine Laufzeit von mindestens vier Jahren haben. Bisher sei eine jährliche Kündigung möglich gewesen. Die längere Laufzeit diene einer verlässlicheren Planbarkeit. Zudem enthielten sie Anpassungsmöglichkeiten an den Verbraucherpreisindex und damit einen Inflationsausgleich, damit künftige Preissteigerungen nicht zulasten der Tierheime gehen, hieß es.

Hamburg soll ein zusätzliches Tierheim erhalten

„Der HTV leistet seit Jahrzehnten unverzichtbare Arbeit“, sagte Lisa Marie Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. „Jahrzehntelang“ seien Tierheime in Deutschland vernachlässigt worden, so Otte weiter: „Hamburg macht es besser: Innerhalb von drei Jahren haben wir die finanziellen Mittel für die Tierheime verdreifacht – das ist bundesweit einmalig.“

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Zudem seien weitere Maßnahmen geplant, „die den Druck auf die Tierheime reduzieren“. Dazu gehörten etwa die weitere Bekämpfung des illegalen Welpenhandels, die Einführung einer Katzenschutzverordnung sowie ein Hundeführerschein für neu angeschaffte Tiere. Otte: „Um die Tierunterbringung in Hamburg auf ein breiteres Fundament zu stellen, wollen wir außerdem ein zusätzliches Tierheim in Hamburg.“