Themen: Ladendiebstähle nehmen zu +++ Waffenverbot im ÖPNV +++ Wahl in Thüringen

Durchfahrt muss untersagt werden

12. Dezember: Tödlicher Unfall an Reventlowstraße: 97-Jährige von Lkw überrollt

Als Anwohner muss ich meiner Entrüstung Luft verschaffen. Seit Monaten rollt der Schwerverkehr der Autobahn A7 auf der „Ausweichstrecke“ Reventlowstraße/Ebertallee mitten durch unser Wohngebiet. Die Sperrung der Autobahnauffahrt Bahrenfeld mit der komplizierten Umleitung zur Auffahrt Othmarschen hat alles noch schlimmer gemacht. Tausende von LKW bis zu 40to mit meist auswärtigen oder ausländischen Kennzeichen versuchen den Dauerstau der A7 zu umgehen und fahren durch die Wohnstraßen Othmarschens. Neben Lärm und Abgasen und verstopften Straßen ist diese Verkehrssituation unerträglich und hat eine Fußgängerin jetzt tödlich verletzt. Tausende Schüler queren diese Straßen Reventlowstraße/Ebertallee, um eine der drei Schulen in der Nähe zu erreichen. Warum ist nicht schon seit langem die Durchfahrt für den Schwerverkehr über 7,5 to auf den Ausweichstrecken Reventlowstraße/Ebertallee untersagt? Wer übernimmt für dieses Unterlassen die Verantwortung?

Dr. Thorsten Krause

Kavaliersdelikte?

13. Dezember: Ladendiebstahl: Händler ergreift drastische Maßnahme

Von der Politik Maßnahmen zur Eindämmung des Ladendiebstahls zu fordern, ist ja ganz schön; nur wenn Strafanzeigen in der Regel sowieso eingestellt werden, bringen diese Forderungen nichts. Ich hätte mir gewünscht, das Abendblatt wäre ausführlich auf die Ursachen dieser „Kavaliersdelikte“ eingegangen. Schon immer war es uncool, sich etwas nicht leisten zu können. Aber wer setzt dem heutzutage etwas entgegen? Die Kreditwirtschaft sicher nicht. Bereits in Kita und Grundschule müsste Aufklärung über die Konsequenzen von Diebstahl erfolgen. Was nützen dem Schüler (m/w/d) Kenntnisse zur Zahl Pi, wenn niemandem vermittelt wird, was es bedeutet, wenn jemandem sein hart erarbeiteten Hab und Gut „abgenommen wird“? Über die volkswirtschaftlichen Schäden aufgrund Traumatisierung Bestohlener inklusive Schadensbehebung werden anscheinend keine Statistiken geführt. Es wäre an der Zeit, dies zu ändern.

Andreas Willscher 

Strafen sind zu milde

Da können die Firmen noch soviel „Sicherheit“ durch Video/Detekteien oder Artikelsicherung kaufen - das Kernproblem besteht in der Einstellung der Staatsanwaltschaft, diese Diebstähle einzustufen unter „es besteht kein öffentliches Interesse“. Die Verfahren werden eingestellt, die Täter können weitermachen. Hier hilft nur ein Schnellgericht, dass die Täter zeitnah schon
nach dem ersten Diebstahl bestraft und nicht -wie jetzt- nach Monaten das Einstellungsschreiben versendet. Das Geld, was die Firmen - meist aus Resignation-zur Diebstahlsverhinderung ausgeben, wäre besser in einer agilen Staatsanwaltschaft untergebracht.

Norbert Herzberg

Von anderen lernen

13. Dezember: Was wird aus Hamburg? Warum das Deutschlandticket glänzt

Vielen Dank für diesen Beitrag. Mein Leben lang (über 60 Jahre) komme ich ohne eigenen PKW aus und nutze den ÖPNV und die DB daher regelmäßig und oft. Auch ich bin eine große Verfechterin des Deutschlandtickets bei gleichzeitigem verstärkten Ausbau des Beförderungs-Angebots. Nur so schaffen wir einen großen Teil der Klimaschutzwende. Natürlich gibt es noch viele Kritikpunkte, aber Frau Korbutt hat das Prinzip ‚von anderen lernen‘ und netzwerken offensichtlich verstanden. Wir brauchen einfach mehr solcher Menschen in verantwortlichen Positionen! Nur in einem Punkt gehe ich nicht konform: die E-Roller-Idee ist nicht zuende gedacht. Missbrauch und das unfallträchtige Abstellen kommen zu oft vor bei komplett undurchsichtiger Haftungslage.

Britt Krüger

Chapeau!

13. Dezember: Ramelows Linke rettet die Wahl von CDU-Mann Mario Voigt

Die Wahlergebnisse in Thüringen erschienen so desaströs, dass niemand erwarten konnte, dass irgendeine Koalition entstehen könnte. Ausgerechnet das BSW kommt in die Regierung und kann zum ersten Mal beweisen, ob eben nur Propaganda und große Sprüche zählen oder realistische Politik möglich ist. Aber all das ist nur umsetzbar, weil der alte beliebte Regierungschef Bodo Ramelow Größe zeigt und seinen politischen Gegner Mario Vogt unterstützt und gewählt hat, damit die Demokratie in Thüringen gewinnt. Das ist nicht nur eine Sensation für Thüringen, sondern eine neue politische Kultur, die alle demokratischen Kräfte zum Nachdenken bringen sollte. Das Verteufeln der anderen Seite muss ein Ende haben, dann wird auch die Politikverdrossenheit weniger. Bodo Ramelow hat sich für sein Land Thüringen, für die Menschen und Wähler entschieden.

Dietmar Johnen-Kluge

Nicht kontrollierbar

13. Dezember: Hamburg erlässt Waffenverbot im ÖPNV

Gut gemeint, dass wir Gefahren mit Ver- und Geboten begegnen, und das Thema dann zu den Akten legen können. Der Haken: Über Kontrolle, Ahndung und Sanktionen denkt man weniger nach und sie sind in diesem Fall auch schwerer umsetzbar. Wer bitte wird die Mitnahme von Waffen in U-Bahnen kontrollieren, undzwar so, dass so ein Gesetz Wirkung zeigt? Da ist ja Körperkontrolle vonnöten, bei Mann und Frau. Sicherheit vor mitgeführten Messern und anderen gefährlichen Gegenständen gäbe nur ein Sicherheitsscan wie am Flughafen und wie in China. Wollen oder können wir das?

Uwe-Carsten Edeler

Grüne Oasen sind wichtig

10. Dezember: Hinterhof-Idylle bedroht: Bezirk genehmigt umstrittenen Neubau

Mit großem Interesse habe ich oben erwähnten Artikel von Friederike Ulrich gelesen. Wissenschaftliche Ergebnisse sind eindeutig: Grüne Oasen in der Großstadt haben vielfältige positive Auswirkungen. Unsere eigene Forschung zu Stadtgrün in Köln und Hamburg zeigt, dass eine grüne Wohnumgebung nicht nur die Wohnzufriedenheit hebt, sondern Stadtbewohner von einem Umzug aufs Land abhalten kann. Grüne Innenhöfe spielen dabei eine herausragende Rolle. Sie sind wichtiger als private Gärten, die nur wenigen zugute kommen, und sie erfüllen eine soziale Doppelfunktion als Begegnungsorte und Ruheoasen. Für letzteres müssen sie abgeschottet sein, von der Straße, aber auch von innenliegender Bebauung.

Dr. Stefanie Kley, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg

In Maßen nicht schädlich

9. Dezember: „Das gesunde Glas Wein gibt es nicht“

Den Wissenschafts-Journalisten Bas Kast und seine Leserschaft muss ich aufklären, was schädlicher Trink-Alkohol ist: jedenfalls nicht eine 5%ige wässrige alkoholische Lösung wie ein wunderbares Bier nach dem Sport oder der Arbeit! (das ist im übrigen das wunderbare Produkt der ältesten Biotechnologie - der Braukunst!) - - - Und daran besäuft man sich nicht. . . Genauso wenig rechne ich das Produkt der Kelterei, den Wein, als 13%ige wässrige alkoholische Lösung nicht zum Alkohol-Problem. Beide sind - in Maßen und mit Genuss zum Essen getrunken - überhaupt keine „schädlichen Alkoholika“. Herr Kast sollte sich mal an Paracelsius erinnern, der uns schon vor langer Zeit gelehrt hat, dass viele Stoffe „Gift“ sind, wenn die Dosis nicht stimmt. Und für alkoholhaltige Getränke gilt medizinisch, dass es beim Einverleiben auf die alkoholische Wirkstoff-Konzentration ankommt. Somit sind alkoholische Destillate ab 30 Volumen- Prozent (Liköre und Schnäpse ) alleine relevant für sofortige schädliche Wirkung in der konzentrierten Anflutung als organisches Lösungsmittel auf Schleimhäute und deren hämatogene körperliche Verbreitung zur Leber und dem Gehirn.

Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Facharzt für Hygiene

Gläser klirrten schon immer

5. Dezember: Hausbesitzer verzweifeln: Linienbusse erschüttern ihr Haus

Zunächst einmal ist das Sandbrack kein Naturschutzgebiet, sondern ein Landschaftsschutzgebiet. Was dieser Status wert ist, zeigt sich spätestens wenn ein großer Investor eine angebliche Altenwohnanlage bauen möchte. Dann ist es plötzlich möglich, bis an den Gewässerrand Gebäude mit 2 Vollgeschossen zu errichten, die sich dann zusätzlich, dank weißem Putz, vom ortsüblichen Erscheinungsbild als Fremdkörper deutlich abheben. Gäbe es also einen Willen, gäbe es mit Sicherheit auch einen Weg, den Bürgersteig auf Brackseite des Durchdeichs abzuflachen. Feuchte Keller sind am Durchdeich eher die Normalität, als die Ausnahme. Einen trockenen Keller hat man nur nach so einer ausgedehnten Sanierung, einem Neubau mit allen baulichen Finessen, auf einer Warft oder wenn man in einer Wanne baut. Der Grundwasserspiegel liegt bei uns (Durchdeich 90) in trockenen Phasen bei etwa 1 m, bei Dauerregen gern auch mal nur einen Spatenstich tief. Dass ein Keller, bei solchen Gegebenheiten eine dumme oder sehr teure Idee ist, sollte eigentlich jedem einleuchten. Was die Erschütterungen betrifft, so wohne ich seit 58 Jahren im Haus Durchdeich 90, in dem schon immer die Gläser klirrten. Genauso, wie in der gesamten Nachbarschaft. Der Boden entlang des Sandbracks ist ein Flickenteppich aus Sand, Klei und Torfblasen und dieser Mix schwingt. Das wird sich auch niemals ändern und trotzdem hat kein anderes Haus irgendwelche Risse durch diese Schwingungen. Nicht einmal unseres, das 1936 und 2005, ohne Pfahlgründung auf einer Sandinsel errichtet wurde. Es steht in der nächsten Kurve, die so eng ist dass Busse und LKW aus Richtung Bergedorf unweigerlich über den Kantstein fahren. Unser Haus hat nur minimale Setzrisse! Ungewöhnlich viele, neue Risse entstehen aber, wie man weiß, gern durch eine Grundwasserabsenkung.

Susan Weisener

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