Themen: HVV mit Preiserhöhung +++ Rückspiegel für Radfahrer +++ Parkplätze fehlen

Kein Service

4.11.: HVV-Hammer! Senat plant deutliche Preiserhöhung ab 2025

Wieder einmal werden die Preise erhöht während der Service quasi nicht existent ist.
Als Pendler aus Büchen, der auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, erlebt man aktuell das Grauen. Die RE 1 zwischen Schwerin und Hamburg verkehrt mittlerweile fast schon unbenutzbar. Büchen als Knotenpunkt zwischen Hamburg, Berlin und Schwerin mit Zügen Richtung Kiel, Lüneburg und Lübeck war mit seinen Neubaugebieten ein attraktiver Standort für Leute aus der Umgebung und Hamburger, die sich ein Grundstück dort kauften und die Hoffnung hatten, Landleben und Arbeit in der Stadt zu verbinden. Züge, die einfahren, werden spontan ausgesetzt, ausfallen gelassen oder kommen mit stundenlanger Verspätung an. Schienenersatzverkehr? Fehlanzeige. Obwohl den Bahnangestellten klar ist, dass aktuell an der Strecke stark gebaut wird, werden keine dauerhaften Busse eingerichtet. Büchen liegt 15 Minuten von Schwarzenbek entfernt, von dort aus könnte man mit einem Bus Richtung Bergedorf die S-Bahn nach Hamburg erreichen. Doch es gibt keinen Bus nach Schwarzenbek. Weder einen dauerhaften SEV noch eine reguläre Linie. Diese Odyssee dauert nun schon seit dem Sommer an und soll sich tatsächlich auch noch intensivieren. Anrufe bei der Bahn ergebnislos. Grundsätzlich die immer wiederkehrenden Phrasen und Entschuldigungen von Personen, die nichts dafür können, deren Meldungen im Äther der Abteilungen verschwinden. Fahrgastrechte werden mit Füßen getreten und sind nicht ausreichend. Menschen, die regelmäßig ihr Zeitkonto mit Minusstunden belasten und dann noch zusätzlich deutlich später nach Hause kommen, bringt eine Erstattung von einigen wenigen Euros nichts. Hier sollte die Bahn deutlich schärfere Konsequenzen haben, doch es wird sich darauf ausgeruht, dass viele Menschen keine Wahl haben. Danke für nichts, kann man hierzu nur sagen. 

Benjamin Graham

München deutlich komfortabler

Es passt so gar nicht ins Bild des Senats, der mit der Verkehrswende ernst machen will, dass die Preise für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu Beginn des nächsten Jahres erneut steigen sollen. Damit werden die Preise das dritte Jahr in Folge angehoben. Es sieht also ganz danach aus, dass die HVV-Preise nur eine Richtung kennen: nach oben. Und die Preissteigerungen fallen immer deutlicher aus (durchschnittlich 5,2 Prozent ab 1.1.2025 gegenüber 1,8 Prozent 2024 und 3,2 Prozent in 2023) Wer kann da noch überzeugt werden, das Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen? Dabei wäre es wichtiger gewesen, einmal tiefer in die Tarifstrukturen einzutauchen und offensichtliche Mängel anzupacken. Für eine Fahrt von der U-Bahn-Station Hoheluftbrücke zur Sierichstraße, das sind drei Haltestellen, muss der Nahverkehrstarif von 2,70 Euro bezahlt werden, weil die dazwischen liegende Haltestelle Kellinghusenstraße Zahlgrenze ist. Zum gleichen Preis kann man zehn Haltestellen bis zum Hauptbahnhof fahren, und für 2,00 Euro fährt man fünf Haltestellen bis Landungsbrücken. Hier stellt sich die Frage: Warum wird nicht grundsätzlich nach der Anzahl der Haltestellen abgerechnet? Ein Blick nach München zeigt, dass es deutlich komfortabler und günstiger geht. Dort kostet die Kurzstrecke, die bis zu vier Haltestellen beinhaltet, 1,80 Euro. Es kann also nicht schaden, bei diesem wichtigen Thema über die Landesgrenzen zu schauen und sich andere Tarifmodelle anzusehen, um vielleicht auch wegzukommen von der Preisschraube, die sich immer schneller nach oben dreht.

Günter Dorigoni

Fühle mich sicherer

04.11.: Spiegelpflicht für Fahrräder? BUND lästert über CDU-Vorschlag

Die Rückspiegelpflicht für Fahrräder wäre eine sehr gute, hilfreiche sowie schnell umzusetzende Maßnahme, ergänzend zu den Forderungen, die Frau Sommer darlegt. Wie oft habe ich erlebt, dass ich auf Radwegen von sehr schnell – und lautlos – herannahenden E-Bikes und E-Rollern überholt wurde, mal rechts, mal links, ohne vorher zu klingeln. Es führte zu brenzligen Situationen. Mit Rückspiegeln fühle ich mich nun viel sicherer.

Rahel Stein

Manche Radfahrer scheinen farbenblind zu sein

in Gedanken rufe ich Zweiradfahrern oft zu, dass sie sich nicht wundern sollen, wenn sie tot unter einem Auto oder Lkw liegen. Viele von ihnen scheinen einen steifen Hals zu haben. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie stur nur nach vorne blickend Einmündungen überqueren. Nicht ein Blick wird nach links geworfen. Da hätte man ja evtl. ein Auto oder einen Laster sehen können, was zur Folge haben könnte, dass man auf die Vorfahrt verzichtet. Farbenblind scheinen auch viele Radler zu sein, da sie Rot und Grün nicht erkennen können oder wollen und munter drauflosfahren.

Detlef Neumann

Für schnelle E-Bikes ein richtiger Schritt

Ist schon wieder der 1. April? Das Hauptproblem ist die Nichtbeachtung der Regeln. Rote Ampel gelten nicht für Radler, bei Rot wird über den Zebrastreifen weitergefahren. Wer absteigt, hat verloren. Trotz Fahrradspur wird auf dem Bürgersteig gefahren, selbst wenn es eng ist. Die Fußgänger müssen Platz machen. Wenn ich mit dem Hund einen Parkweg gehe, kommt von hinten ein Radler mit hohem Tempo an und fährt dicht an uns vorbei. Sich vorher bemerkbar machen geht wohl nicht. Ich vermag mir nicht ausdenken, was passieren könnte. Aber von unserem Verkehrswende-Senator werden die Radler weiter gepampert. Verbindliche Regeln wie Kennzeichnungpflicht, stärkere Verkehrsüberwachung mit Sanktionen, verpflichtende Schulungen besonders bei den schnellen E-Bikes wären ein richtiger Schritt.

Herbert Drapatz

Gold wert

Aus jahrzehntelanger Erfahrung als Alltagsradler kann ich einen Rückspiegel am Rad nur wärmstens empfehlen. Gerade an Einfädelungstellen vom Radweg auf die Fahrbahn ist der Blick zurück überlebenswichtig, eine Drehung des Kopfes allerdings sorgt stets für sekundenlangen Blindflug. Hier ist ein Rückspiegel Gold wert. Denn was sich bei sämtlichen Kraftfahrzeugen bewährt hat, kann beim Fahrrad wohl kaum verkehrt sein. Zumal es sich beim Rückspiegel ja sogar um einen erschwinglichen Artikel handelt (ab ca. 7,00 €). Dennoch halte ich die Forderung nach einer Pflicht für völlig überzogen. Vielmehr könnte man im Rahmen einer bundesweiten Aufklärungskampagne zur Verkehrssicherheit auch Fahrrad-Rückspiegel bewerben, Unternehmen könnten als Sponsoren auftreten, Medienkanäle darüber berichten. Ohne Zweifel sollte jegliche Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit unterstützt werden, schließlich geht es doch um Leben und Gesundheit. 

Michael C. Prahl

Keine schlaue Verkehrslenkung

05.11.: Tausende Plätze fehlen – Streit ums Parken am Volksparkstadion

Als hätte man es nicht schon geahnt: Da wird von den Grünen das Verkehrskonzept während der Fußball-EM mit „hat doch gut geklappt“ zusammengefasst und auf die HSV-Spiele umgelegt. Vorab: Es hat während der EM nicht gut geklappt. Ich kann Frau Dana Vornhagen – Fraktionschefin der Grünen in Altona – kaum glauben, dass sie nicht weiß, was sich jeweils mindestens vier (!!!) Stunden vor Spielbeginn der Hamburger EM-Spiele speziell in Othmarschen und auch im übrigen Westen Hamburgs an Verkehr gestaut hat. Wenn man selbst am Tag des Viertelfinales in Hamburg zwei Stunden im Krankentransport von Rissen nach Altona zugebracht hat, stößt die Aussage der Fraktionschefin negativ auf. Da hilft auch eine bessere Anbindung an den ÖPNV im Jahre X nicht wirklich. Das Nachhaltigkeitskonzept wurde hier ad absurdum geführt. Aber das wird ignoriert, und man versucht es bei den HSV-Spielen gleich weiter, obwohl hier eine ganz andere Zuschauerstruktur andere Lösungen erfordert. Eine schlaue Verkehrslenkung sieht anders aus.

Claus Klindworth

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