Themen: Führungsdebatte beim HSV +++ Die Anzahl schwerer Gewaltverbrechen in der Stadt steigt +++ Gedanken über Halloween und die Reformation
Verhätschelte Profis?
28. Oktober: Rückfall, erste Risse oder nur ein Ausrutscher?
Schon beginnend mit der Überschrift macht der Kommentar nachdenklich und liegt voll neben sämtlichen Erwartungshaltungen an die Spieler des HSV. Handelt es sich bei den Spielern um ehrgeizige Sportler, die alles für ihr Ziel geben? Dann müssten sie allesamt in der Lage sein, nach einem Totalausfall berechtigte Kritik einzustecken. Ohne jedes Murren, Lamentieren, Eingeschnappt sein. Oder handelt es sich um verhätschelte Profis, die nur bei Vereinen mit Erstliga-Geschichte alles aus sich rausholen und bei vermeintlich kleinen Clubs schon als sichere Sieger auf den Platz gehen. Die Erstliga-Zeiten des HSV liegen Jahre zurück, mit der 1. Bundesliga hat der HSV seither nichts mehr gemein. Wenn dann ein Vorstand und mithin Arbeitgeber mit seinen Spielern nicht Tacheles reden kann, dann sollten sich diese Spieler einen anderen Job suchen. Bei den allermeisten ist jedoch nicht zu erwarten, dass dann die Jahresgehälter auch nur annähernd so ausfallen wie als Spieler. Das Gros der Fan teilt das gleiche Schicksal, nur die HSV-Fans machen ihren Job verdammt gut. Es ist an der Zeit, dass die Profis folgen.
Michael Börger
Chapeau für den Doc
Und wieder grüßt Tim Walther, einmal mehr verfiel der HSV gegen Elversberg in schlimme „Tim Walter - Zeiten“. Der hoch und bisweilen sogar überhart anlaufende Gegner verunsicherte die Rothosen derart, dass diese in planlose Schockstarre verfielen anstatt die geschenkte Führung routiniert auszubauen. Mutig zwangen die Elversberger also Ihr Glück: Sie gewannen verdient mit tatkräftiger Unterstützung des bemerkenswert schlechten Schiedsrichters sowie hilfloser Unbeherrschtheiten der HSV-Akteure. Wenn der „Erst- und Zweitliga Dino“ gegen dieses simple taktische Konzept weiterhin kein probates Mittel findet, bleibt er auch in dieser Saison zu Recht „zweitligamittelmäßig“! Positiv anzumerken ist bei den Rautenträgern, das deren Anschlusstreffer -wenn schon nicht aus dem Spiel- dann doch zumindest aus Eckbällen resultierten. Dank Selke ein Fortschritt gegenüber vergangenen Zeiten! Hervorzuheben ist bezeichneter Weise jedoch vor allem die Leistung des HSV-Doc, der zwei Elversberger Spieler nach deren schmerzhaftem internen Kopfballduell schnell wieder auf die Beine brachte. Chapeau zumindest für diese hanseatische Hilfsbereitschaft.
Dirk Petersmeier
Antiquiert
30. Oktober: Der Totenkopf von Halloween und die Thesen Martin Luthers
Sie haben nach so recht, lieber Herr Hasse. Auch auf mich wirkt dieses zwanghafte allgegenwärtige Halloween-Gegrusel antiquiert, spaßbefreit und dabei so offenkundig rein kommerziell „inspiriert“. Warum wird stattdessen der Kinderspaß Rummelpottlaufen zu Silvester nicht wiederbelebt? Dank an Sie, dass Sie auch so überzeugend die aktuelle Bedeutung des Reformationstages dagegengestellt haben: Bildung und Verstand gegen törichtes Fratzen- und Skelettgruseln!
Ute Seidel-von Felde
Praxisnahe Wissenvermittlung
29. Oktober: Wenn das Perfekt zu einem Stolperstein wird
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Peter Schmachthagen. Schon seit vielen Jahren unterhalten Sie uns sehr lehrreich und humorvoll mit ihren „Deutschstunden“, dafür möchte Ihnen unsere ganze große Familie jetzt endlich einmal danken! Inzwischen lesen auch alle älteren Schüler und Studenten unserer Familie regelmäßig Ihre Kolumne. Sie haben sogar festgestellt, dass einige ihrer Lehrkräfte auf Ihre praxisnahen Beispielsätze zurückgreifen, um den Schulklassen den Unterrichtsstoff möglichst „lebendig“ vermitteln zu können. Dieses Jahr werden zwei von Ihren Büchern als Geschenke unter unserem Weihnachtsbaum liegen. Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit, Lebensfreude und die Erhaltung Ihrer Schaffenskraft.
Gustav Luckmann
Bürokratie abbauen
29. Oktober: Flüchtlingsunterkunft City Nord: Behörde plant spezielle Aktion
Herr Freitas hat völlig recht: Die Bürokratie in unserem Land verhindert, dass die Flüchtlinge hier arbeiten können! Es ist erwiesen, dass der Einstieg - in welchen Job auch immer - maßgeblich zum Spracherwerb beträgt, was durch die spärlich angebotenen Kurse nicht gegeben ist. In Deutschland wird verwaltet, dass sich die Balken biegen. EIN runder Tisch zum Beispiel mit dem Jobcenter und den verzweifelt nach Arbeitskräften suchenden Hamburger Gastronomen würde Flüchtlinge in Arbeit bringen und dem Steuerzahler zudem signalisieren, dass hier nicht einfach nur alimentiert wird. Könnte auch zum Rückgang der Politikverdrossenheit beitragen.
Gabriele Ebert
Es geht auch anders
28. Oktober: Beliebte Strecke an der Alster stockdunkel – was ist dort los?
Hamburg als Sportstadt? Die Alster als Aushängeschild Hamburgs? Ist dem Bezirksamt Eimsbüttel offenbar alles völlig gleichgültig. Egal ob es um die Beleuchtung oder das Räumen bei Eis und Schnee geht, die lapidare Antwort lautet „in Grünanlagen besteht dazu keine Verpflichtung“. Pflicht vielleicht nicht, Sinn aber schon! Das Bezirksamt Nord zeigt auf der anderen Alsterseite, wie es besser geht, z. B. mit den gerade neu installierten Leuchten entlang der Bellevue.
Jens Kairies
Es fehlt Personal
28. Oktober: Immer mehr Schießereien: Polizisten kritisieren deutlich den Senat
Die Kritik des Gewerkschaftsführers Niens an der Justiz ist nur zum Teil berechtigt. Es ist zutreffend, dass eine übermäßige Länge der Ermittlungsverfahren damit zusammenhängt, dass die Staatsanwaltschaft unterbesetzt ist und damit zusammenhängend der Grundsatz, dass die Strafe der Tat möglichst auf dem Fuße zu folgen hat, vernachlässigt wird. Das wiederum hat zur Folge, dass die Gerichte bei der Strafzumessung diesen Umstand zu beachten haben. Es stellt jedoch eine völlige Unkenntnis der Rechtslage dar, wenn Niens sich zu der Kritik veranlasst fühlt, dass Ersttäter immer milder wie Wiederholungstäter bestraft werden.. Die Grundsätze einer gerechten Strafzumessung würden auf den Kopf gestellt werden, wenn unberücksichtigt bliebe, dass Ersttäter milder zu bestrafen sind als Wiederholungstäter. Das Vertrauen der Bevölkerung in eine effektiv arbeitende Justiz kann nur gestärkt werden, wenn die Justizsenatorin und der Innensenator dazu beitragen, dass die Staatsanwaltschaft und die Polizei personell ausreichend aufgestellt sind.
Dr. Claus Rabe
Ein wichtiger Schritt
26. Oktober: „Jahrhundertchance“ für Altona: Neues Zentrum am Bahnhof geplant
Der Beschluss der Bezirksversammlung Altona für ein „neues Zentrum am Bahnhof Altona“ ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Baustein für eine gelingende Stadtreparatur. Ein Neubau kann sich in Teilen - Backstein, Rundbögen, Hallenstruktur u.a. - an der alten Bebauung vor dem Abriss in den 70er Jahren orientieren. Hier wäre Platz für die - möglichst bezahlbare - Mischung aus Gewerbe und Wohnen. Und warum nicht endlich wieder auf Schönheit setzen. Weitere containerhafte Kisten, deren Mietpreise nicht zu bezahlen sind, braucht Altona sicher nicht.
Katrinka Delattre
Kein schöner Bau
25. Oktober: Kauft türkische Firma den Elbtower?
Es bleibt zu hoffen, dass sich kein Investor findet, der so dumm ist, den Bau des Towers nach Plan zu Ende zuführen. Würde der Bau wie geplant fertiggestellt, stünde ein fantasieloses schmales Brett senkrecht und einsam in der Stadtlandschaft und würde die Silhouette der Stadt „versauen“ - na ja, erheblich beeinträchtigen.
Albrecht Hauter
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