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Kein Einfluss auf das Weltklima

22. Oktober: Mieterverein Hamburg geht auf Vermieter los – wegen Klimaentscheid

Den Initiatoren und Unterzeichnern des Volksbegehrens sei das gute Gefühl gegönnt, sich erfolgreich für den Klimaschutz engagiert zu haben. Dass ein effektiver Klimaschutz indes nicht zum Nulltarif zu haben ist, die Kosten auch nicht von „anderen“ oder „dem Staat“ getragen werden, wird dabei gerne ausgeblendet. Hamburg innerhalb weniger Jahre klimaneutral zu machen, bedeutet zunächst, die Anforderungen für Neubau und Sanierung von Gebäuden weiter in die Höhe zu schrauben. Leidtragende werden Vermieter, Eigennutzer und Mieter sein. Vor allem bleibt die Frage unbeantwortet, welchen Einfluss die ambitionierten Maßnahmen auf das globale Klima haben können. Deutschland verursacht ca. 1,5% des weltweiten CO₂-Ausstoßes. Wenn Hamburg in wenigen Jahren klimaneutral würde, hätte das auf das globale Klima nicht die geringste Auswirkung. Die Weltbevölkerung hat sich seit 1975 verdoppelt. Es sind vier Milliarden Menschen hinzugekommen, die alle genug zu essen haben wollen, die in vernünftigen Wohnungen leben und nicht frieren wollen, die Zugang zu Energie, Kühlschränken, Autos, Mobilität benötigen und die mit ihrer Arbeit Importgüter aus aller Welt beziehen wollen. Können wir, die wir vergleichsweise satt und komfortabel leben, ihnen das verwehren? Ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen „koste, was es wolle“ werden allenfalls hier zur Verschärfung des sozialen Gefälles führen, ohne dass sich dabei nennenswerte Effekte auf das Weltklima einstellten.

Thomas Walther

Energetischer bauen

Klimaschutz im Baubereich kostet – der Verzicht auf Klimaschutz allerdings auch, und das taucht im Artikel leider nicht wirklich auf. Abgesehen von geringeren Heizkosten haben Mieterinnen und Mieter z. B. Vorteile durch höherwertige Wohnungen mit weniger Zugluft aus Fenstern und Wänden, dadurch weniger Kosten durch Krankheiten und vermutlich auch weniger Umzüge, da höherwertige Wohnungen attraktiver sind und weniger zum Wegzug einladen. „Kein Stück weniger Energieverbrauch“ durch die Milliardeninvestitionen ist im Übrigen eine klare Falschaussage, hier sollte Herr Breitner sich einmal mit Energieberatern unterhalten. Auch die Perspektive einer planbaren Auftragslage für die darbende Bauwirtschaft sollte bei diesem Thema nicht unter den Tisch fallen. Selbst wenn man die Verantwortung für künftige Generationen nicht so wichtig nimmt, gibt es auch aus wirtschaftlicher Sicht viele Gründe, Klimaschutz im Gebäudebereich ernster zu nehmen und intensiver zu betreiben, als dies bisher geschehen ist.

Holger Mossakowski

Wir retten nicht die Welt

Es ist sehr interessant zu lesen, dass Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), sich abseits vom Mainstream deutlich gegen die Dämmung als bislang eher wirkungslos, aber kostenträchtig ausspricht. Auch deren CO2-lastige Produktion, die bislang nahezu völlig ignoriert wird, findet endlich Erwähnung. Ebenso hält der neuerdings vorgeschriebene Hydraulische Abgleich laut diverser Wohnungsbauunternehmen bei Weitem nicht das, was man sich von ihm erhoffte. Außer horrender Kosten ist das Einsparpotenzial bei all diesen Maßnahmen marginal, also vollkommen nebensächlich. Und doch werden sie von nahezu allen Politikern, Experten und Möchtegernexperten unvermindert stark beworben und empfohlen. Das ist reine Ideologie und Alibi-Politik. (Tenor: „Wir müssen etwas tun. Klimaschutz gibt es eben nicht zum Nulltarif.“) Bauen und Wohnen wird dadurch immer teurer, und mancher Hausbesitzer wird in den Ruin getrieben. Das Klima retten wir damit allerdings nicht. Was soll eine solche Klima-Politik, die nahezu wirkungslos ist, den Menschen aber gewaltige finanzielle Anstrengungen abverlangt? Wann wacht die Politik auf und stellt sich den Realitäten? Wann begreift die Politik, dass das kleine Deutschland nicht die Welt retten kann und wird?

Annelie Kirchner

Bergstedt weiter abgehängt

24. Oktober: Neue Express-Busse: Zeitersparnis für den Hamburger Osten

Ich gratuliere den Menschen, die von der neuen Linie profitieren werden. Viele meiner Bekannten und ich bedauern es hingegen sehr, dass noch immer nicht der Stadtteil Bergstedt mit Wohldorf-Ohlstedt verbunden wird. Entlang der Straße Wohldorfer Damm gibt es keine Anbindung an den ÖPNV. Vielen Kirchenbesuchern aus Bergstedt ist es daher nicht möglich, die Kirche in Wohldorf-Ohlstedt zu erreichen und umgekehrt, was in Anbetracht einer fusionierten Gemeinde ein großes Problem darstellt. Zumindest ein Bus, der einmal die Stunde fährt, wie der nach Lemsahl, sollte doch möglich sein.

Karin Baus
Mitglied des Kirchengemeinderates

Gute Lösung

23. Oktober: Kostenlos in Bergedorfs City parken – doch es gibt einen Haken

Endlich einmal eine erfreuliche Nachricht aus der Bezirksversammlung Bergedorf, dass sich die CDU, SPD, FDP und AfD für eine autofahrerfreundliche Parkplatzlösung im Stadtkern geeinigt haben. Autofahrerinnen und -fahrer nehmen dieses Kurzzeit-Parken gerne an. Die neue kostenlose Ein-Stunden-Regelung mit der Parkscheibe im City-Bereich Bergedorf ist eine gute Lösung für kurze Erledigungen. Zum ausgiebigen Shoppen fehlen aber noch weitere Anreize, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das Kaufinteresse in Bergedorf wird für Einheimische und Besucher immer weiter uninteressant. Nicht alle Besucher kommen in der kalten Jahreszeit mit dem Lastenfahrrad nach Bergedorf. Die Geschäftsleute beklagen schon seit längerer Zeit die Umsatzeinbußen in Bergedorf. Ladenschließungen sind die Folge, und der Leerstand wird immer größer. Mit teuren Parkgebühren (drei Euro die Stunde) werden keine Familien zum ausgiebigen Shoppen angelockt. Und wenn dann noch das Sachsentor Parkhaus einem Wohnungsneubau mit Geschäftszeilen weichen soll, wird das Parkangebot noch geringer. Dann können die letzten Parkuhren auch noch abgebaut werden. 

Rita Humpke

Absehbare Entwicklung

21. Oktober: Erschreckende Bilanz: Gewalt an Schulen auf Rekordniveau

Es ist schon faszinierend, wie die Schulbehörde die Tatsache der zunehmenden Gewalt an Schulen zu erklären versucht und schönredet. Wie auch in vielen anderen Bereichen muss auch jetzt noch Corona herhalten. Die Entwicklung der Gewalt an Schulen war auch schon vor Corona abzusehen. Es hat auch genügend Warnungen von erfahrenen Menschen gegeben, die mit Schule zu tun hatten und haben. Leider waren diese Stimmen wie die Rufer in der Wüste, niemand in der Politik wollte ihnen zuhören. Im Gegenteil, der Gewaltmeldebogen wurde dahingehend verändert, dass die „einfache“ Körperverletzung im schulischen Kontext nicht mehr meldepflichtig wurde. Auch so kann man eine negative Entwicklung zu kaschieren versuchen. Die Quittung wird allerdings jetzt fällig und ich behaupte, dass wir das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht haben. In diesem Zusammenhang muss sich allerdings auch die Gewerkschaft fragen lassen, warum sie erst jetzt „laut“ wird.

Derk Langkamp

Ohne Angst ins Stadion

18. Oktober: Sicherheitsgipfel: Politik macht Druck und erwägt Punktabzüge

Als unmittelbarer Nachkomme eines früheren Ligaspielers danke ich der Politik, dass sie offenbar endlich gewillt ist, etwas gegen die Kriminalität in vielen Fußballstadien wirksam zu unternehmen. Wenn beispielsweise im Volksparkstadion die Zahl der Stehplätze halbiert würde, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung. Einlasskontrollen mit Scannern wie im Flughafen wären zwar schwierig zu handhaben, würden aber dazu führen, dass Personen mit Pyrotechnik rechtzeitig ermittelt würden. Früher war sicher nicht alles besser, aber Fußball gespielt wurde auch ohne Vorsänger und ohrenbetäubenden Lärm. Wenn ein Tor fiel, standen die Zuschauer auf, klatschten Beifall und setzten sich wieder hin. Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit, wenn ich endlich wieder mit Kindern ins Stadion gehen kann, ohne Angst zu haben, dass ich nicht heil nach Hause komme.

Bernd Glodek

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