Themen: Star-Trainer Jürgen Klopp geht zu Red Bull +++ Das MARKK ist immer einen Besuch wert +++ Hamburger Taxibranche gerät in Verruf

Krieg ist keine Lösung

7. Oktober: Die Welt ist aus den Fugen ...

Ein großer Dank geht an Arno Luik für seinen Kommentar „Die Welt ist aus den Fugen …“ Ich unterschreibe jedes Wort. Je lauter das Kriegsgeschrei wird („Wir müssen den Krieg nach Russland tragen“ – Roderich Kiesewetter, „Wir müssen wieder kriegstüchtig werden“ – Boris Pistorius), desto mehr werde ich zur Pazifistin. Krieg war noch nie die Lösung. Noch nie. Krieg war immer nur Leid, Zerstörung und Tod. Ich halte es mit Berta von Suttner: „Die Waffen nieder!“ Sofort. SOFORT! Überall. 

Annette Bopp

Recht auf Leben

Arno Luik bringt es auf den Punkt: Die deutsche und andere Regierungen der Welt tun nicht genug, um an den Brandherden der Welt jetzt und für die Zukunft Frieden zu schaffen. Mit immer mehr Waffen wird das nicht gelingen. Aber diese Einsicht ist in Politik, Funk, Fernsehen und Journaille unpopulär, so dass z. B. über die am 03. Oktober in Berlin mit über 40 Tausend Menschen stattgefundene Friedensdemo mit Rednern von SPD, CSU und BSW stiefmütterlich oder gar nicht berichtet wurde. Wer sind die Falschfahrer? Sind tatsächlich alle Mittel gerechtfertigt, die Israel für die Verfolgung seiner Ziele einsetzen will? Haben nicht auch unschuldige palästinensische und libanesische Kinder und Frauen ein Recht auf Leben? Keine Staatsraison der Welt, schon gar nicht eine dahingesagte und undefinierte, kann und darf ihnen dieses Recht streitig machen. Vielmehr ist gerade die deutsche Regierung in der Pflicht, durch aktive Einflussnahme den Krieg in Gaza, Israel und Libanon beenden zu helfen, statt das Handeln der israelischen Regierung kritiklos hinzunehmen. Damit wäre nicht nur unschuldigen Kindern und Frauen, sondern auch Israels Sicherheit am besten geholfen.

Matthias Hagedorn 

Wir müssen und wehren können

Steile Thesen, Herr Luik! Die überheblichen Amis laden einfach so zum Gipfel in den Vasallenstaat Deutschland? Ich bin sicher, dass die deutsche Regierung gefragt wurde, ob sie Gastgeber für einen Ukraine-Gipfel seien möchte.
Was macht bloß eine deutsche Fregatte in der Straße von Taiwan? Vielleicht sorgt sie mit dafür, dass die Regierung Chinas nicht auf ähnliche Gedanken wie die Russlands kommt? Was würden wir sagen, wenn die chinesische Flotte im Ärmelkanal kreuzt? Wir wären mit Recht besorgt, denn hier in Westeuropa besteht nicht der Bedarf, einen potenziellen Aggressor abzuschrecken der ein anders Land bedroht. Also wären die Chinesen hier eine Bedrohung.
Alle friedliebenden Menschen wünschen sich eine Welt ohne Kriege, ohne Waffen. Leider stimmt es aber, dass man nicht in Frieden leben kann, wenn der böse Nachbar es nicht will. Es sei denn, man kann dem Nachbarn glaubhaft versichern, dass er selbst zu sehr leidet, sollte er den Frieden nicht wahren.
Mir fehlt im Beitrag von Hr. Luik der Blick auf die Realität und ein Ausblick, wie wir Regime wie Russland ohne eigene Wehrhaftigkeit von weiteren Überfällen auf Nachbarn abhalten wollen. Ich finde unsere Art zu leben zu schützen, sollte uns schon 2% des Bruttoinlandprodukts wert sein. 

Wolfgang Rehberg

Ein exzellenter Fang

9. Oktober: Jürgen Klopp zu Red Bull: Warum tut er sich das an?

Nach seinem den Fußball-Cosmos herzbewegenden Abschied beim FC Liverpool mit dem legendären Satz „I‘am running out of energy“, mit heutigem Wissen als Vorverweis auf seinen Deal mit dem österreichischen Energydrink-Unternehmen Red Bull zu lesen? Kam es bei dem begehrten Star-Trainer zu einem wundersam schnellen Reset, bangten seine Anhänger doch schon um ihn wegen eines drohenden Burn-Out. Welche Rolle dabei die Entgegennahme des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg spielten, wird schwerlich zu ermitteln sein. Die Metamorphose Klopps vom Trainer hin zum Super-Manager ist auf jeden Fall eine breaking news. Ehrungen und neue Perspektiven scheinen sensationell heilende Wirkungen innezuwohnen. Ob sich das Engagement Klopps für Red Bull seinem Image als zuträglich oder abträglich erweist, wird sich zeigen. Er zumindest sorgt für die Zukunft seiner Enkelkinder vor, bringt seine Expertise bei mehreren Red Bull-Clubs ein (RB Leipzig, FC Red Bull Salzburg, New York Red Bulls, Bragantino (Brasilien) und Omiya Ardiya (Japan), vor allem bleibt er mit der Fußballwelt vernetzt, bis ihn vielleicht der Ruf auf den Bundestrainerposten erreicht. Sollte er sein neues Tätigkeitsfeld als Manager für das unternationale Netzwerk aller Red Bull-Clubs weiterhin wie bisher mit seinem Engagement gegen Rassismus und für soziale Projekte verbinden, sollte es uns sehr willkommen und recht sein. Für den Zuckerwasser-Hersteller ist ein Jürgen Klopp im Boot auf jeden Fall ein exzellenter Fang. Und auf alle Fälle bleibt er selbst seiner Farbe Rot treu.

Norbert Richter

Millionen-Umbau geht voran

9. Oktober: Rothenbaum-Museum verliert Besucher – liegt es am neuen Namen?

Die Umbenennung des MARKK war überfällig! Das alte „Völkerkundemuseum“ wurde 1912 in Zeiten des Kaisers und der deutschen Kolonien gegründet - und Völkerkunde bedeutete damals, dass es auf der Welt die europäischen Kulturnationen (deren Museen heißen weiter Kunsthallen!) gab – und viele weniger entwickelte Völker, im Sinne des damaligen Denkens oft in europäischen Kolonien „gut aufgehoben“. Heute kommen selbstbewusste, auf ihre Heimat stolze Menschen aus diesen Ländern zu uns als Studenten, Touristen und als Geschäftsleute und Kunden – und unser Land braucht sie alle dringlich als Partner. Das begreifen die aus der Zeit gefallenen Nostalgiker aus der ganz rechten Ecke nicht, wenn sie in der Bürgerschaft die leider geringen Besucherzahlen mit dem neuen Namen und einer „politisch-ideologischen“ Umsteuerung erklären.
Richtig ist, dass das MARKK als einziges großes Hamburger Museum seit 110 Jahren keine grundlegende Erneuerung erfahren hat – als Rollstuhlfahrer müssten Sie sich zum Lastenfahrstuhl durchfragen, es gibt weder einen angemessenen Raum für ein Restaurant, noch für einen Shop. Gerade wegen der Anpassung an die heutige Zeit mit der neuen Direktorin Prof. Plankensteiner hat unser Museum 123 Mio. vom Bund und Hamburg zugesagt bekommen, die Organisation für die umfassende bauliche Neugestaltung ist bei vollem laufenden Betrieb langsamer als erhofft. Da müssen alle Freundes des Museums noch durchhalten. Aber die Ausstellungen im Hause lohnen den Besuch, sehen Sie selbst – und die Brandschutzanlage ist ok.!

Dr. Reinhard Behrens
Vorsitzende des Freundeskreises des MARKK

Das Leid der Fußgänger

11. Oktober: Hier gibt es so viele Unfälle mit Radfahrern wie nirgendwo sonst

Es wird immer und immer wieder nur über die Sicherheit der Radfahrer geschrieben, aber nicht über die Sicherheit der Fußgänger, die ständig von den Radfahrern ignoriert wird. Ich wohne Rotherbaum/Grindelviertel und bin dort als Fußgänger unterwegs. Dabei werde ich sehr häufig von Radfahrern bedrängt, die der irrigen Meinung sind, auch den Bürgersteig benutzen zu dürfen - oft auch mit „Tuchfühlung“. Warum Radwege oder markierte Fahrradstraßen benutzen? Weist man diese Klientel auf ihr Fehlverhalten hin, wird man für gewöhnlich angepöbelt und beschimpft. Fragt man die Polizei, erntet man lediglich die Antwort, da könne man nichts tun; das sei „politisch so gewollt“. Auch mit Hinsicht, dass die Fahrräder keine Kennzeichen haben. Parksünder „abzuzetteln“ ist ja auch einfacher und ertragreicher.

Jochen Leitner

Schlechte Erfahrungen gemacht

11. Oktober: Unhöflichkeit und Betrug: Hamburger Taxibranche gerät in Verruf

Dem Credo Ihres Artikels kann ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Das Verhalten einiger Taxifahrer grenzte an Frechheit. Ich habe mich in der Vergangenheit telefonisch wie auch schriftlich bei den entsprechenden Taxizentralen beschwert. Hoffentlich bewirkt ihr Artikel unter den Fahrern/ Taxibetreiber Positives. Gejammere über mehr Konkurrenz ist keine Lösung!

Uschi Kruse

Lehrreiche Fahrt

Heute brauchte ich 2mal ein Taxi für je nur sechs Kilometer. Der eine Fahrer kam 1989 aus dem Iran, der andere 1996 aus Afghanistan. Beide waren nett und höflich, ich habe mich mit ihnen über ihr Leben hier und ihr Herkunftsland unterhalten. Eigentlich müßte ich öfter Taxi fahren, um mehr über die ‚Immigranten‘ zu erfahren und beste Wünsche für Gesundheit und Glück und Frieden zu bekommen (und zu geben)!

Gudrun Hinkel

Ohne Konsequenzen sinnlos

10. Oktober: „Planloses Handeln kostet möglicherweise Milliarden“

Alljährlich, einem Ritual gleich, wird vom Steuerzahlerbund von Finanzverschwendungen berichtet. Hamburg „präsentiert“ sich gleich mit 7 Negativbeispielen in unfassbarer Finanzhöhe. Gelder, die in wirklich benötigten Bedarfsfällen dringend benötigt würden, werden für teils unsinnige Maßnahmen od. mangelhafter Planausführung dem Steuerzahler aufgebürdet. Es stellt sich doch die Frage nach der Verantwortlichkeit solcher „Pannen“, müssen die Entscheider für diese Vorhaben mit Konsequenzen rechnen? Welchen Sinn sollte sonst der jährliche Bericht des Steuerzahlerbundes darstellen?

Werner Wulf

Kein Mitleid

9. Oktober: Doping im Fußball bald Alltag? Die Grenze ist überschritten

es ist circa 10-15 Jahre her da trafen sich Dirk Nowitzki und Bastian Schweinsteiger, die sich in meiner Erinnerung auch privat kannten, im aktuellen Sportstudio. In dem Interview mit den beiden ging es auch um Belastung und wie viel Spiele sie denn so machen. Ich erinnere mich ganz gut, dass Bastian Schweinsteiger davon sprach, dass er in einer Saison mit Bundesliga, Pokal, Champions League und Europa – oder Weltmeisterschaft locker auf 60 Spiele kommt. Da musste Dirk Nowitzki herzhaft lachen und klopfte Bastian Schweinsteiger auf die Schulter und antwortete in etwa: „ich mache 100 Spiele, wiege 50 % mehr als du und muss Flug-Distanzen überwinden, die ihr hier in Deutschland gar nicht kennt“. Insofern ist Belastung auch eine subjektive Wahrnehmung. Die Spieler könnten ja auch ganz einfach Abhilfe schaffen, indem sie sich solidarisieren und zum Beispiel die Club WM boykottieren. Punkt! Mitgefühl oder Mitleid habe ich nicht.

Heinz N. Fischer

Nicht freiwillig

7. Oktober: Jeder dritte Beschäftigte will im Rentenalter weiterarbeiten

Warum sind wir so scheinheilig und glauben, das viel Rentner Spaß an längerer Arbeitszeit haben? Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber wenige. Richtig ist, dass die meisten eine so geringe Rente bekommen, dass sie durch eine Verlängerung und damit zusätzlichen Erlös, sich ein wenig mehr leisten können. Über 50% liegen knapp über 1100 Euro, da muss man schon genau hinsehen und kann sich fast nichts leisten, wenn die normalen Ausgaben wie Miete, Versicherung, Telefon , Energie abgebucht werden. Also mehr Klarheit, vieles wird verschwiegen.

Jörn Giese

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