Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs sagt: Wer Kirchensteuer zahlt, trägt dazu bei, den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft zu erhalten.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, hat die Kirchensteuer verteidigt: „Sie ist das gerechteste System, das man für eine Solidargemeinschaft haben kann“, sagt sie in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. „Die, die mehr verdienen, bezahlen mehr, und wer wenig hat, bezahlt entsprechend auch weniger.“

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Kirsten Fehrs: „Wir werden irre ohne Zuversicht“

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Eine wichtige Aufgabe von Institutionen wie der Evangelischen Kirche sei, dass sie sich für die Schwächeren einsetze: „Als Kirchensteuerzahlerin oder -zahler leistet man einen Beitrag dazu, dass anderen Menschen, die zum Teil viel Leid erfahren haben und die nicht oder nur zum Teil für sich sorgen können, geholfen wird“, so die Bischöfin weiter.

Bischöfin Kirsten Fehrs: Sinkende Kirchensteuereinnahmen gefährden praktizierte Nächstenliebe

Das sei der Gedanke, den viele gar nicht mehr im Kopf haben, wenn sie über die Kirchensteuer reden: Sie sei ein Solidarbeitrag, mit dessen Hilfe man auch Pflegeheime, Kitas, Schulen und Seelsorge finanziere. Fehrs: „Um all die kümmern wir uns, auch, damit der soziale Frieden in unserer Gemeinschaft erhalten bleibt.“

Entscheider treffen Haider

Obwohl das so sei, werde die Kirche leider „ärmer und kleiner“ werden: „Wir werden uns angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen in den kommenden Jahren strecken müssen, damit wir nicht nur über Nächstenliebe reden, sondern diese auch praktizieren können. Wir werden eine ärmere Kirche, aber mit Sicherheit keine leisere. Es gibt einen Lieblingssatz von mir, der stammt von der Theologin Dorothee Sölle und lautet: ‚Da kann man nichts machen – das ist ein gottloser Satz.‘ Genau das finde ich auch.“