Themen: Kolumne: Mehr Weitblick wagen! +++ Friedrich Merz: Kampf um die Kanzlerkandidatur +++ Solidaritätskonzert gegen das Schweigen
Fragwürdige Großprojekte
Auch in Hamburg leidet die Politik an der anscheinend unheilbaren Krankheit, sich mit fragwürdigen Großprojekten (U5, demnächst dann noch der sogenannte Verbindungsbahn-Entlastungstunnel) Denkmäler setzen zu wollen. Während Abermilliarden für diese sogenannten Jahrhundertprojekte verpulvert werden, fehlt es an Geld, die allerorts sichtbar werdenden Probleme der bereits existierenden und zum Teil schon maroden Infrastruktur zu beheben. Unsere Enkel und Urenkel werden uns im Übrigen sicher nicht dankbar sein, wenn wir das kleiner werdende C02-Budget mit Tunnelbohrungen vergeuden.
Peter Schönberger
Ohne Weitblick!
Es ist sehr zu begrüßen, dass der Senat sich dieses wichtigen stadtgestalterischen Themas annimmt. Schließlich sind die Magistralen die öffentlichen Räume, in denen Hamburg am wirksamsten wahrgenommen wird. Die Magistralen sind mehr als nur Funktionsräume. Es ist richtig, den unabweisbaren Verkehr durch einen besseren ÖPNV aufzufangen. Doch sollte dafür ein System eingesetzt werden, das wie 1912 die U-Bahn heute den Ansprüchen für die nächsten 100 Jahre genügt. Das wäre heute die Magnetschwebebahn, die allen anderen Systemen, auch der Straßenbahn, weit überlegen ist: Die Magnetschwebebahn ist völlig emissionsfrei, sie benötigt keinen Lärmschutz, sie beschleunigt schneller und hat kürzere Bremswege, sie benötigt daher weniger Zeit für einen Streckenhalt, sie ist schneller und leistungsfähiger, sie ist problemlos ohne Fahrer steuerbar. Sogar ungestörtes Wohnen wäre an den Magistralen möglich. Ob der Senat wie sein Vorgänger 1912 mit dem Bau der U-Bahn heute den Mut und Weitblick hat, die Magnetschwebebahn zu bauen? Ich würde es den Hamburgern wünschen. Doch ob dieser Wunsch zu erfüllen ist, mit den Grünen im Senat, die seinerzeit den Bau des Transrapid Hamburg–Berlin verhindert haben? Deren Entscheidung zeugt nicht gerade von Weitblick.
Hans Lafrenz
Vergeudung von Steuergeldern
Berndt Röttgers Kolumne „Mehr Weitblick wagen!“ macht echt fassungslos! Ihm fehlt aus verkehrswissenschaftlicher Sicht jeglicher Weitblick, die um Potenzen viel zu teure U5 angemessen zu beurteilen. Die Fahrgäste werden 30 Meter tief unter die Erde verbannt, um dann in Richtungen befördert zu werden, in die sie größtenteils gar nicht wollen. So müssten beispielsweise die Steilshooper bis zu mehr als einem Kilometer laufen, um zur einzigen U5-Haltestelle zu gelangen, die sie dann gar nicht dahin bringt, wo sie größtenteils hinwollen, nämlich nach Barmbek. Die mit Abstand wichtigste S-Bahn-Haltestelle Rübenkamp wird von der U5 überhaupt nicht bedient, genauso, wie die U4 an der Elbphilharmonie vorbeifährt. Das ist kein hanseatischer Weitblick, sondern dümmstes Handeln und eine unvorstellbare, geradezu unfassbare Vergeudung von Steuergeldern. Warum wurde zur U5 keine Alternative in einem angemessenem finanziellen Rahmen gesucht und jegliche Diskussion darüber verweigert? Die von „oben“ verordnete U5-Planung zeigt mit unverantwortlichen Kosten von mehr als 16.000 Millionen Euro wie kaum ein anderes Projekt die Arroganz der Macht in Hamburg.
Dieter Doege
Politik für die Bürger
Markus Söder sollte einfach aus seinem Anzug der Eitelkeiten aussteigen und damit endlich mal Größe und Benehmen zeigen. Nur mit Herrn Merz zusammen können es die Bayern schaffen, die nächste Bundestagswahl zu gewinnen und unser sehr strapaziertes Land wieder auf Vordermann zu bringen. Wir Menschen sind es leid, diese persönlichen Animositäten der Politiker mit ansehen zu müssen. Wir wünschen uns schlicht wieder eine Regierung, die Politik zum Wohle des deutschen Bürgers macht und die ihre Politik erklärt. Wir brauchen keinen zweiten Kanzler Scholz, der permanent meint, er stehe über den Dingen und wir seien ohnehin nicht in der Lage, Dinge zu verstehen. In unserem Land ist so viel kaputt und muss erneuert werden, menschlich als auch materiell, das alles sollte eine neue Regierung doch bitte im Blick haben. Und Herr Merz wäre gut beraten, seine Versprechen im Bundestagswahlkampf später zügig umzusetzen und nicht nur wieder leere Versprechungen abzugeben. Wir, die Bevölkerung, sind zurzeit sehr gebeutelt und haben die momentane Art und Weise der Ampel-Regierung einfach satt!
Maren Schmidt, Marxen
Ein großartiger Abend!
Ein wirklich großartiger Abend in der „Elphi“. Igor Levit ist mir trotz der großen Teilnehmerliste besonders in Erinnerung, denn wir hatten ihn hier gerade in Bremen mit einem atemberaubenden und völlig unvergessenen Konzert in Bremen (Klavier-Paraphrase auf Ludwig van Beethoven – 7. Sinfonie). Ich kann nur mit Gänsehaut an diesen Abend zurückdenken. Ein großartiger Mensch und Künstler!
Jochen Brenneisen
Beeindruckende Veranstaltung
Ganz genauso wie der Musikkritiker hätte ich diesen Abend auch wiedergegeben. Eine beeindruckende Veranstaltung mit Starbesetzung – und eine Demo mit mehr als 2000 Menschen!
Johannes Zink
Ein Brücken-Zeitgenosse
Na, wenn man mal vergleicht: Ich bin gerade mal 237 Tage älter als die gute alte Köhlbrandbrücke – praktisch Zeitgenossen, könnte man sagen. Während ich mich noch einigermaßen fit fühle, bekommt sie zu ihrem 50. Geburtstag schon ein kleines „Lifting“ – vielleicht sollte ich mir das merken, für später. Wenn 2042 die neue Brücke kommt, bin ich dann knackige 68 Jahre alt. Ob die alte Dame bis dahin noch durchhält? Sie hat ja schon ein paar Altersbeschwerden, fast wie die Carolabrücke in Dresden, die schon ein bisschen gebrechlicher ist. Aber hey, wenn sie wirklich noch so lange durchzieht, bekommt sie sicher einen Rentenorden – oder zumindest ein paar Extrastützpfeiler! Aber mal ehrlich, wenn die Brücke ab und zu ein Päuschen braucht, wer könnte es ihr verdenken? Täglich 12.700 Lastwagen, das würde mir auch auf die Knochen gehen. Da helfen dann auch keine 50 Meter Abstand – bei mir sind es eher die drei Meter zum nächsten Kaffee!
Marco Warstat
Rolle der FDP
16. September: „Die neue Unregierbarkeit – was tun mit der AfD? Thüringen und Sachsen stellen die gelernte Demokratie auf den Kopf. Ohne extreme Koalitionen lässt sich mancherorts keine Regierung mehr bilden“
Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel „Die neue Unregierbarkeit – was tun mit der AfD?“ gelesen. Eingangs erwähnen Sie die Rolle der FDP, die 1982 von der SPD zur CDU wechselte. Ich dagegen denke in einem solchen Zusammenhang an die Bundestagswahl 1969, als mit der FDP Willy Brandt Kanzler wurde, obwohl die CDU wieder der Gewinner der Wahl war und die FDP nie zuvor mit der SPD koaliert hatte. Der Vorsitzende der FDP, Walter Scheel, wurde für diese Entscheidung einige Jahre später mit dem Amt des Bundespräsidenten belohnt. Ohne die FDP wäre Willy Brandt niemals Kanzler geworden.
Bernd Glodek