Themen Deutschlandticket soll teurer werden +++ Kostenexplosion bei Führerschein +++ Strafgebühr für verpasste Termine
Wille ist nicht vorhanden
„Wo ein Wille, da auch ein Weg!“ – Beim Deutschlandticket zeigt sich, dass bei CSU und FDP dieser Wille, das 49-Euro-Ticket am Leben zu erhalten, nicht vorhanden ist. Anstatt endlich und aktiv unsere Gesellschaft zukunftsfähig und nachhaltig aufzustellen, halten CSU und FDP ideologisch an alten Kamellen, wie z. B. das Dienstwagenprivileg, fest. Sie verweigern sich, nicht nur den Schutz unseres Klimas voranzubringen, sondern sie blockieren aktiv alle Maßnahmen zum notwendigen Wandel und gefährden dadurch auch unsere Wirtschaft.
Jörg Behrschmidt, Hamburg
Wichtig für das Klima
Das Deutschlandticket gehört zu den besten Ergebnissen der Ampel-Regierung. Seine Unkompliziertheit ist ein Beispiel für Bürokratieabbau, es erleichtert überall den Zugang zum ÖPNV – und das Ticket wird von breiten Teilen der Bevölkerung bereits angenommen. Der Weg muss sein, diesen Kreis noch erheblich zu vergrößern. Steigt der Preis, wird das Gegenteil erreicht. Der ÖPNV ist ein wichtiger Bestandteil der klimapolitisch und verfassungsrechtlich gebotenen Verkehrswende, dieser muss deshalb weiter subventioniert werden – und nicht primär das D-Ticket. Da sollten angeblich fehlende 750 Millionen keine Rolle spielen, für eine Sanierung der maroden Infrastruktur geht es ohnehin um ein Vielfaches.
Dr. Martin Schwager
Geteilte Gesellschaft
Was haben uns 32 Jahre Kohl und Merkel neben einem total verrotteten Schienensystem eingebracht, eine in Arm und Reich geteilte Gesellschaft. Und diese zwei Schichten lösen das Problem der Mobilitätswende auch unterschiedlich. Große Einkommen setzen auf die Elektromobilität, und für die kleinen Einkommen bleibt im Grunde nur der ÖPNV mit dem Deutschlandticket. Ich frage mich, warum werden für E-Autos Milliarden in die Ladeinfrastruktur gesteckt, und die ÖPNV-Nutzer sollen für die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte zahlen, obwohl sie schon durch die Nachfrage bedingten höheren Strompreise die E-Mobilität mitzahlen.
Ernst Günther Josefowsky
Ermessen der Fahrschule
13. September: Kostenexplosion bei Führerschein. Mutter empört über den langen und teuren Weg bis zur Fahrerlaubnis ihres Sohnes
Nur mal zum Vergleich: Wir sind im August von München nach Hamburg umgezogen. Unsere 18-jährige Tochter hat ihren Führerschein im Mai dieses Jahres in München bestanden und brauchte ca. ein Dreivierteljahr dafür. Wir haben uns extra eine günstige Fahrschule herausgesucht, soweit man das kann (kleiner Witz, kann man nicht). Sie hat die theoretische und praktische Prüfung im ersten Anlauf bestanden. Der ganze Spaß hat uns 5000 Euro gekostet. Es liegt ganz im Ermessen der Fahrschule, wie viele Fahrstunden man machen muss. In München war es dann der neueste Hit, nur noch Doppelstunden als Fahreinheiten zu vergeben. Und auch bei der praktischen Prüfung, wo man eigentlich denken würde, dass dieser Wert bei allen Fahrschulen gleich sei, gab es nach eigenen Recherchen Unterschiede von 280 bis 500 Euro. Mit zweimaligem Durchfallen hätten wir die 6000er-Grenze wahrscheinlich locker gerissen. Na ja, in den Urlaub gefahren sind wir dieses Jahr nicht.
Daniela Ahrendt
Ich bin dafür, aber ...
Ich kann den Unmut der Ärzte sehr gut nachvollziehen. Es werden Vorbereitungen getroffen, Personal und Material werden vorgehalten – und dann erscheint der Patient nicht und hat auch nicht spätestens 24 Stunden vor dem Termin abgesagt. Das ist frustrierend und verursacht Kosten. Ich möchte anregen, dass eine „Strafgebühr“ nur dann erhoben wird, wenn es keine Absage gegeben hat. Es kann immer sein, dass man am Morgen des Termins krank aufwacht oder ein zu pflegender Angehöriger eine halbe Stunde vor dem Termin dringend Hilfe benötigt. Das lässt sich 24 Stunden vorher nicht voraussehen. Vielleicht kann mit der „Strafgebühr“ die Wartezeit auf einen Arzttermin verringert werden?
Dieter Krogh
Mehrheit ist engagiert
Ich freue mich immer, wenn ich bei Ihnen Berichte über Menschen lese, die aus dem Ausland gekommen sind und hier ihren Weg machen, sowie über die Firmen und anderen Institutionen, die ihnen das ermöglichen. Gerade angesichts der aktuellen Diskussion über illegal Eingereiste, ausländische Kriminelle und deren Rückführung ist es wichtig, der weit überwiegenden Mehrheit normaler Eingewanderter ein menschliches Gesicht zu geben. Wer viel mit Migranten zu tun hat, weiß, dass die weit überwiegende Mehrheit von ihnen engagiert und ehrgeizig danach strebt, sich hier zu integrieren, eine eigene Existenz aufzubauen, und nicht untätig von staatlichen Zahlungen abhängig sein will. Aber allzu oft stehen dem viele Hindernisse im Weg, insbesondere das Warten auf die Anerkennung von Qualifikationen, die sie eigentlich mitbringen, vom Führerschein bis hin zu Abschlüssen und Berufserfahrung als Arzt oder Ingenieurin. Aber auch auf Deutschkurse bis zum nötigen Niveau müssen sie oft lange warten. Wobei ich gelernt habe, dass die erforderlichen Sprachkenntnisse durchaus anders sein können, als sich ein Laie vorstellt. Zum Beispiel müssen Möbelpacker sich problemlos mit Kunden und Kollegen verständigen können, damit etwa der Aufbau einer Schrankwand ohne Schwierigkeiten geschehen kann. Andererseits klagen ITler oder Außenhandelskaufleute darüber, dass sie wenig Gelegenheit haben, Deutsch zu sprechen, weil in ihren Firmen Englisch die Hauptsprache ist. Andererseits finden Firmen, die es schwer haben, genug Mitarbeiter unter Einheimischen zu finden, so neue, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bringen Sie mehr Artikel dieser Art. Damit zeigen Sie, dass „Wir schaffen das“ nicht nur eine leere Parole war. Sie ermutigen auch Firmen, Zugewanderte zu integrieren, und machen all den anderen Mut, die positiv daran arbeiten, Menschen aus aller Welt hier eine neue Heimat zu geben.
Karl Heinz Ranitzsch
Zusammenarbeit nicht erwünscht
Seit 25 Jahren bin ich Arzt in der Praxisklinik Mümmelmannsberg und kann die Aussagen der Kollegen über den Zustand der Immobilie bestätigen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass für den Zustand der Immobilie die Klinikgruppe Dr. Guth verantwortlich ist – nicht Alanta. Die Kollegin Frau Dr. Guth wollte die Klinik schließen und die Mietverträge der Ärzte kündigen. In dieser Situation hat die Gesundheitsbehörde und Alanta die Verantwortung übernommen. Die gute Zusammenarbeit ist vor einem Jahr, vollkommen unerwartet, von Alanta aufgekündigt und der Versorgungsauftrag der Klinik geändert worden. Uns ist zu verstehen gegeben worden, dass eine interkollegiale Zusammenarbeit nicht mehr erwünscht ist. Wenn ein Immigrationsstadtteil weiterhin ein Integrationsstadtteil bleiben soll, muss die qualifizierte Gesundheitsversorgung erhalten bleiben. Ich habe der Opposition in der Bürgerschaft angeraten, in einem Untersuchungsausschuss die Vorfälle aufzuarbeiten
Dr. med. Egbert Happe