Themen: Messer-Angriff entsetzt Deutschland +++ Flexibler Strompreis: Lohnt sich das? +++ U5-Baustellen bremsen Straßenverkehr aus

Angriff auf liberale Werte

26. August: „Messer-Terror in Solingen entsetzt Deutschland: ,Es reicht‘. Drei Menschen sterben. Syrer Issa al H. (26) stellt sich blutbefleckt der Polizei. Merz appelliert an Scholz“

Schnell bei der Hand ist man mit dem Befund, es handele sich um einen Einzeltäter. Diese Aussage bringt aber keine Entwarnung, sie hilft den Opfern nicht, und sie ist auch nicht richtig. Denn alle diese Messerattacken, wie wir sie erleben, haben eines gemeinsam: Sie werden gespeist aus kriminellen Energien, denen archaische Bewusstseinsstrukturen zugrunde liegen, denen gesellschaftliche Offenheit, Leben in Vielfalt und Toleranz, Geselligkeit der Geschlechter und Völker unbekannt oder fremd sind und die den Tätern als verdorben gelten. Solchem Bewusstsein wurde ab 2015 leichtgläubig-blauäugig die Grenzen geöffnet, und es strömt seitdem weiterhin nahezu unkontrolliert ins Land. Alles Westliche ist ihm ein Gräuel. Da sind die stets eilig-schalen Politbekenntnisse und -appelle der Eliten von der „Härte des Gesetzes“ scheinheilig, wenn einer Abschiebung Überantwortete regelmäßig abtauchen und nach geraumer Zeit als Mörder wieder auftauchen können. Das war in Brokstedt und in Illerkirchberg im Dezember nicht anders: ein unsägliches Versagen der Exekutive und weichen Legislative dieses Landes. Wagenknecht spitzt mit ihrer Aussage das Problem zu: „Wer unkontrollierte Migration zulässt, bekommt unkontrollierbare Gewalt.“ Dieser Auffassung seien „auch die vielen gut integrierten Zuwanderer“. Überall harren Schläfer, die sich mangels gesellschaftlicher Teilhabe bei entsprechenden Frustrationen unbemerkt radikalisiert haben und auf ihr Momentum warten, seien es Volksfeste, Märkte, Boulevards oder Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Meist waren sie bereits als Intensivtäter bekannt und werden aufgrund einer falsch verstandenen Liberalität, die sie im Übrigen verachten, getrieben, ihren „molekularen Bürgerkrieg“ (s. Hans Magnus Enzensberger) unter arglose Menschen zu tragen. Nein und nochmals nein: Es handelt sich nicht um Einzeltäter, da dem Phänomen ein massenhaft verbreitetes zugewandertes Bewusstsein zugrunde liegt.  

Dr. Ava Baldursdóttir

Immergleiche Plattitüden

Der vermutliche Attentäter, der als Flüchtling nach Deutschland kam, stellt sich der Polizei. Ich frage mich, warum dieser Flüchtling geflohen ist? Um hier in Deutschland unschuldige Menschen auf grausame Art für wahnhafte Ideologien zu töten? Spätestens nach dem Tod des Polizisten von Mannheim muss man ja noch mit vielen „Schläfern“ rechnen, die zu schlimmsten Mördern werden. Und unsere Politiker reagieren wie immer mit den gleichen Plattitüden und ändern wenig bis nichts. Eigentlich müsste es unseren Politikern schon peinlich sein, immer das Gleiche nach solchen Anschlägen sagen zu müssen. Ich bin gespannt auf die Länge des verwendeten Messers bei dem Solinger Mordanschlag, da reichen doch schon wenige Zentimeter, um eine Halsschlagader zu durchtrennen. Erschreckend ist, dass die Flüchtlinge mit der ihnen entgegengebrachten Humanität nicht umgehen können, sondern dies als Schwäche auslegen und rücksichtslos mit ihren Gastgebern umgehen. Wo bleibt das Versprechen von Herrn Scholz im großen Stil abzuschieben?

Ingrid Kallbach

Die Politik versagt

26. August: Kommentar: „Wir haben vier große Probleme. Solingen: Deutschlands innere Sicherheit ist bedroht“

Ich muss dem Kommentator leider widersprechen. Seine Aussage „Ein Verbot von Messern kann verhindern, dass aggressive Aufeinandertreffen gewaltbereiter Jugendlicher zu einer Messerstecherei eskalieren, …“ sehe ich als extrem realitätsfern an. Leider haben wir etliche Gruppen in der Gesellschaft, die sich vom deutschen Recht nicht angesprochen fühlen oder dies in Gänze ablehnen. Diese Menschen sind offensichtlich nicht zu erreichen und nicht integrationswillig. Es ist im Übrigen egal, ob es um Messer oder Schusswaffen geht, in jedem Fall darf man andere Menschen weder verletzen noch töten! Tagtäglich muss man leider anderes erfahren, und die Politik versagt auf ganzer Linie!

Bodo Sedelies, Hamburg

Schweden macht es vor

23. August: „Flexibler Strompreis: Lohnt sich das? Vattenfall, Hamburgs größter Versorger, geht mit ,dynamischen Tarifen‘ in die Offensive. Kann billiger sein, Experten sehen aber Risiken“

In Schweden gibt es diese Tarife schon jahrelang, sogenannter „timpris“. In Schweden hat auch jedes Haus, auch wenn es sehr alt ist, einen ultramodernen digitalen und aus der Ferne ablesbaren Zähler. Hier wird der Börsenstrompreis morgens bereits für 24 Stunden im Internet bekannt gegeben. Ich nutze dann Geschirrspüler, Wäschetrockner, Waschmaschine, Wassertherme, Bügeleisen usw. immer dann, wenn der Strom im Überangebot und billig ist. Alles nichts Neues. Jahrelang erfolgreich praktiziert. Wir Deutschen hinken mal wieder hinterher. Kleine Dienstreise nach Schweden, schlaumachen, und nicht immer wieder das Rad neu erfinden! Übrigens zahlt man nur den aktuell vorher bekannt gemachten Strompreis, nicht so wie hier in Hamburg diskutiert.

Manfred Puls, Hamburg

Teuer, aber effektiv

22. August: „Jahrelange Großbaustellen für U5 bremsen Straßenverkehr aus. Sperrungen und Baugruben an B5 von Stadtpark bis Winterhuder Weg und am Grindel geplant“

Nach so viel Gejammere zum Bau der U5 erlaube ich mir eine Gegenrede. Nahezu jede und jeder findet in dieser Zeit Kritik an allem Möglichen. Vor allem unsere Missionare zum Bau einer Stadtbahn werden da wieder aktiv. Was soll daran besser sein? Kann man alles gern besichtigen in München, Dresden und Basel. Reden wir nicht auch gerade über Lärmreduktion in der Stadt, z. B. 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen? Ein Verkehrsmittel, das effektiv im Untergrund – nicht sichtbar, nicht hörbar – fährt, scheint mir die beste Lösung von allen Alternativen zu sein. Zugegeben, die teuerste Variante. Wären unsere Großeltern und Urgroßeltern auch solche Kleingeister gewesen, wo stünden wir heute mit unserem ÖPNV? Die U-Bahn war in meinem Berufsleben das schnellste und zuverlässigste Verkehrsmittel. Ungern stieg ich auf die S-Bahn um, denn sie war schlechter getaktet, fuhr zu oft unpünktlich. Selbst in der Schneekatastrophe 1979 fuhr die U-Bahn weitgehend und zuverlässig nach Fahrplan. Auf die S-Bahn durfte ich frühmorgens 40 Minuten warten, bis endlich ein Zug, angetrieben von einer Diesellokomotive V200, völlig überfüllt im Bahnhof einlief. Hört also auf, das Projekt U-Bahn schlechtzureden und zu schreiben, denn es ist eine wichtige Erweiterung unseres Bahnnetzes!

Peter Schreiber, Hamburg

Diplomatie statt Raketen

23. August: Dohnanyi am Freitag: „An Wagenknecht kommt man im Osten nicht vorbei. Hamburgs Altbürgermeister im Gespräch. Er erwartet, dass mit dem Erfolg des BSW das Thema Krieg anders diskutiert wird“

Sehr mutig meldet sich das demokratische Urgestein wieder einmal zu Wort. Populäre Themen wie die Friedenssicherung können durch die neue Wagenknecht-Partei auch ohne die nationalistische AfD in die Diskussion gebracht werden. Wenn über die Hälfte der Wähler Verhandlungen mit Russland den Vorrang geben, wird man am BSW nicht mehr vorbeikommen. Die nationalistische AfD soll ja vermieden werden. Bei den anstehenden Wahlen geht es zwar nur um Landespolitik, über den Bundesrat dringt aber vieles nach Berlin weiter. Eine weitere Aufrüstung bringt uns dem Frieden in Europa nicht näher. Zu Recht zitiert der Hamburger Altbürgermeister die Worte von Helmut Schmidt, nach denen wir die Befreiung schon einmal als zerstörtes Land erlebt haben. Es gibt nur die diplomatische Alternative in der Frage der Sicherheitspolitik unseres Landes. In dieser Frage stimmt das BSW mit der AfD überein, während ja sonst Welten zwischen den beiden Parteien liegen. Und wenn wir die in Kaliningrad stationierten russischen Raketen als Bedrohung empfinden, so ist es sinnvoller, auf diplomatischem Wege für deren Abrüstung zu sorgen, als neue Mittelstreckenraketen durch die USA aufstellen zu lassen.

Hans Losse

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