Hamburg. Bei der Verkehrskontrollaktion im Juli knöpft sich die Polizei auch Elterntaxis vor. Zahl der Verstöße im ruhenden Verkehr explodiert.
Im Juli, vor allem in der ersten Monatshälfte bis zum Beginn der Ferien natürlich, wollte sich die Hamburger Polizei bei ihrer Verkehrskontrollaktion „Mobil. Aber sicher“ auch die sogenannten Elterntaxis vorknöpfen – damit gemeint sind jene Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis zum Schultor bringen, dadurch die Straßen verstopfen und so eine Reihe vermeidbarer Gefahren im Verkehr heraufbeschwören. Die Polizei appelliert deshalb seit Jahren an die Erziehungsberechtigten, ihre Kinder unbedingt selbständig zur Schule gehen zu lassen – bisher aber offenbar mit überschaubarem Erfolg.
Ob und wie viele Elterntaxis sich im Juli im Zusammenhang mit der Verkehrskontrolle „Mobil. Aber sicher“ Ärger mit den Beamten eingehandelt haben, weil sie mit ihren Autos die Straßen vor den Schulen verstopft haben, lässt die Polizei offen. Dafür kann sie aber sehr genau beziffern, wie viele Verstöße im ruhenden Verkehr sie insgesamt im Vormonat geahndet hat: Es waren exakt 13.274. Zum Vergleich: Im Juni hatte die Polizei „nur“ 7329 Ordnungswidrigkeiten dieser Art verzeichnet.
Polizei Hamburg: Jagd auf Parksünder – Beamte ahnden im Juli 13.000 Verstöße
Dieser dramatische Anstieg kommt „mit Ansage“: Weil die Polizei den Schwerpunkt ihrer Verkehrskontrollaktion im Juli auf Verstöße im ruhenden Verkehr (und auf technische Mängel) gelegt hat, hatten Parksünder eine deutlich höhere Chance als gewöhnlich, erwischt zu werden und einen Warnzettel zu kassieren. Auch Zweite-Reihe-Parker und Autofahrer, die ihre Fahrzeuge beispielsweise auf einem Radweg oder in Feuerwehrzufahrten abgestellt hatten, mussten im Juli eher mit Konsequenzen rechnen.
Abseits von Park- und Halteverstößen war aber auch wieder viel „Beifang“ mit dabei. Unter anderem erfassten die Beamten 120 Rotlicht- und 303 Geschwindigkeitsverstöße, darüber hinaus auch Straftaten. So saßen 41 Menschen berauscht hinterm Steuer, weil sie Alkohol oder Drogen konsumiert hatten. Insgesamt überprüfte die Polizei im Zusammenhang mit der Kontrollaktion im Juli 2321 Menschen und 4191 Fahrzeuge, darunter auch E-Scooter.
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Im August widmet sich die Polizei nach eigenen Angaben den Themen „Geschwindigkeit“ und „ungeschützte Verkehrsteilnehmende“. Von den 2023 insgesamt 28 im Hamburger Straßenverkehr tödlich verletzten Menschen seien 19 nicht geschützt gewesen: neun Fußgänger, neun Radfahrer und eine E-Scooter-Fahrerin. „Die ungeschützten Verkehrsteilnehmenden können aber auch durch ihr eigenes Verhalten zur Verkehrssicherheit beitragen“, sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen. „Die Benutzung der falschen Verkehrswege, die Missachtung von Rotlicht, das unachtsame oder an nicht geeigneten Stellen erfolgende Überschreiten der Fahrbahn sowie das berauschte Fahren mit einem Fahrrad oder einem E-Scooter erhöhen die Unfallrisiken um ein Vielfaches.“